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Koulibaly rassistisch beleidigt - Ancelotti: "Nächstes Mal hören wir auf zu spielen"


Rassismus-Eklat in Italien
Ancelotti: "Nächstes Mal hören wir einfach auf zu spielen"

Von t-online, afp, dpa, sid
Aktualisiert am 27.12.2018Lesedauer: 2 Min.
Kalidou Koulibaly (2. v. links) vom SSC Neapel wurde bei der Auswärtsniederlage gegen Inter rassistisch beleidigt.Vergrößern des Bildes
Kalidou Koulibaly (2. v. links) vom SSC Neapel wurde bei der Auswärtsniederlage gegen Inter rassistisch beleidigt. (Quelle: Gribaudi/imago-images-bilder)

Explosives Spitzenspiel in Italien: Neapels Koulibaly wird im Inter-Stadion rassistisch beleidigt, dann fliegt er vom Platz. Trainer Ancelotti verteidigt ihn. Nach der Partie kommt es zu Ausschreitungen.

Kalidou Koulibaly vom SSC Neapel hat nach seinem Platzverweis bei der Auswärtsniederlage gegen Inter Mailand anhaltende rassistische Beleidigungen durch das Publikum beklagt. "Ich entschuldige mich für die Niederlage und vor allem dafür, dass ich meine Brüder im Stich gelassen habe", twitterte der Verteidiger nach der 0:1-Niederlage im Spitzenspiel der Serie A. "Aber ich bin stolz auf meine Hautfarbe, darauf, dass ich ein Senegalese bin, ein Franzose, Neapolitaner: ein Mann." Koulibaly wurde in Frankreich geboren und spielt für die Nationalmannschaft des Senegals.

Neapels Trainer Carlo Ancelotti zeigte sich ebenfalls höchst verärgert. Aus seiner Sicht hätten die Beleidigungen dazu geführt, dass Koulibaly in der 81. Minute vom Platz gestellt wurde. Der Verteidiger hatte nach einer Gelben Karte dem Schiedsrichter applaudiert. "Koulibaly war einfach gereizt", sagte Ancelotti.

"Das nächste Mal hören wir einfach auf zu spielen"

Der frühere Bayern-Coach erklärte, er habe die Unparteiischen während des Spiels mehrmals aufgefordert, die Partie wegen der Beleidigungen zu unterbrechen. "Es gab zwar einige Durchsagen, aber das war nicht genug, die Fans haben einfach weitergemacht", sagte Ancelotti nach dem Spiel. "Das nächste Mal hören wir einfach auf zu spielen, auch wenn wir dadurch verlieren."

Mailands Bürgermeister Giuseppe Sala hat sich nach dem Vorfall im Namen seiner Stadt entschuldigt. Das Affengebrüll, mit dem einige Inter-Fans den Verteidiger der gegnerischen Mannschaft bedacht haben, sei eine "Schande", erklärte der Bürgermeister auf Facebook.

Mailands Bürgermeister spricht von "Schande"

Sala kündigte an, er werde beim nächsten Spiel von Inter Mailand das Stadion sofort verlassen, sollte er noch einmal derartiges Gebrüll hören. Zudem legte er dem Team nahe, beim nächsten Spiel seinem Verteidiger Kwadwoh Asamoah aus Ghana die Kapitänsbinde zu überlassen.


Koulibaly wurde in dieser Saison bereits beim Auswärtsspiel gegen Juventus Turin (1:3-Niederlage) rassistisch beleidigt. Daraufhin verhängte der italienische Verband eine Geldstrafe gegen den italienischen Rekordmeister. Außerdem wurde ein Teil des Juve-Stadions für ein Ligaspiel gesperrt.

Ein Toter und Krawalle nach der Partie

Nach dem Spiel zwischen Inter und Neapel kam ein Inter-Fan bei einem Unfall ums Leben. Der 35-Jährige wurde in der Nähe des Giuseppe-Meazza-Stadions von einem Van überfahren und erlag später im Krankenhaus seinen Verletzungen, wie die Polizei bekannt gab. Am Steuer des Unfallwagens habe ein Neapel-Fan gesessen, teilten die Behörden mit.

Bei Zusammenstößen rivalisierender Fans im Anschluss an die Partie wurden vier Neapel-Anhänger durch Messerstiche verletzt. Rund um das Stadion brachen nach dem Spiel Krawalle zwischen Anhängern beider Teams aus, an den 50 Fans beteiligt gewesen sein sollen. Die Polizei musste eingreifen, um eine Eskalation zu verhindern.

Verwendete Quellen
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