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Champions-League-Topspiel | Zidane und Emery – Wer fliegt zuerst?


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Champions-League-Topspiel
Zidane und Emery – Wer fliegt zuerst?

Die Kolumne von Valeria Meta

Aktualisiert am 08.11.2019Lesedauer: 4 Min.
Emery (l.) und Zidane kennen sich aus der Primera Division in Spanien, wo die vor ein paar Jahren noch mit Sevilla und Real aufeinander trafen.Vergrößern des Bildes
Emery (l.) und Zidane kennen sich aus der Primera Division in Spanien, wo die vor ein paar Jahren noch mit Sevilla und Real aufeinander trafen. (Quelle: Marca/imago-images-bilder)
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Das Gigantenduell zwischen Real und Paris heute Abend: Obwohl beide Klubs Favoriten in der Champions League sind, stehen die Trainer vor dem Aus.

Gleiche Frage, unterschiedliche Antworten: Kurz vor dem Topspiel im Champions-League-Achtelfinale wird den Trainern von Paris Saint-Germain und Real Madrid dieselbe Frage gestellt: Glauben Sie, dass Ihre Zukunft von dem Ergebnis der Begegnung abhängt?

Wer verliert, fliegt – so paradox das ist

Der Spanier in Frankreich, Unai Emery, bleibt diplomatisch: „Keine Diskussionen über meine Zukunft – Ich lebe in der Gegenwart“. Kollege Zinédine Zidane, Franzose in Spanien, ist dagegen sehr direkt: „Ich bin gewiss, dass es davon abhängt!“

Im Spiel zwischen Titelverteidiger Real Madrid und PSG geht es um mehr als den Eintritt im Viertelfinale: Eigentlich geht es um die Zukunft der beiden Trainer – wer verliert, der fliegt. Was doch etwas paradox klingt. PSG ist Tabellenführer der Ligue1 mit zwölf Punkten Vorsprung auf AS Monaco. Ende März spielen sie gegen die Monegassen um den Coupe de la Ligue und mit 25 Toren in der CL-Gruppenphase haben sie den Rekord des BVB (21) übertroffen.

Barcelona trägt Schuld an den Problemen

Noch besser sieht Zidanes Bilanz aus: Mit acht Titeln in 23 Monaten gilt er als der erfolgreichste Trainer der Real-Geschichte. Und dennoch ist auch seine Zukunft höchst unsicher. Der Vertrag von PSG-Coach Unai Emery läuft nur bis zum Saisonende, eine Verlängerung kam bisher nicht infrage. Zidane ist dagegen noch bis 2020 an Real gebunden. Seine Zeit in Madrid könnte aber schon früher zum Ende kommen.

Was die beiden Trainer vereint: Erstens haben ihr Schicksal die Präsidenten in der Hand – also Nasser Al-Khelaïfi und Florentino Pérez. Und zweitens ist Barcelona schuld an ihrem möglichen Sturz.

Die Magie von Zidane ist verloren

Erst vor 50 Tagen war Zidane nach dem Triumph in der Klub-WM als Held betrachtet worden. Die Fifa hatte ihn sogar als besten Trainer der Welt ausgewählt. Aber dann kam das „Clasico“ gegen den Erzrivalen FC Barcelona – das unerwartete und verheerende 0:3 im Camp Nou, das Reals Selbstbewusstsein plötzlich zerstörte.

Seitdem haben die „Blancos“ nur drei von den sechs letzten Liga-Spielen gewonnen. Noch schlimmer: Sie sind blamabel aus dem Pokal ausgeschieden, las sie im Viertelfinal-Rückspiel vor eigenem Publikum CD Leganés unterlagen. In Spanien wird berichtet, dass Pérez ihn schon gefeuert hätte, wenn der Trainer nicht Zinédine Zidane heißen würde. Der Präsident wirft ihm vor, mit der Rotation nicht gut klarzukommen. Es macht den Eindruck, dass Zidanes Wechsel zu spät kommen und nicht zünden. Die Mannschaft hat vor allem in der zweiten Halbzeit Punkte verloren.

Löw und Pochettino werden bei Real gehandelt

Zidane vertraut seinen Spielern trotzdem komplett – doch vielleicht zu sehr? Der Verpflichtung von Athletic-Bilbao-Keeper Kepa hat er sich widersetzt – und damit Präsident Pérez verärgert.

Das Casting zur nächsten Saison hat schon angefangen: Bundestrainer Joachim Löw und Tottenhams Trainer Mauricio Pochettino sollen auf Platz eins der Wunschliste stehen. Da die Königlichen sich schon aus dem Kampf um die Meisterschaft verabschiedet haben, bleibt die Champions League die einzige Chance auf einen Titel – und somit die einzige Chance auf einen Verbleib von Zidane.

Es schien, als ob der Boss Emery eine Falle stellte

Kollege Unai Emery steht mindestens genauso unter Druck. Tatsächlich ist sein Abschied von PSG nur noch eine Frage der Zeit: Dabei ist vor allem eine bittere Niederlage aus dem Vorjahr gegen Barcelona entscheidend. Jenes 1:6 im Rückspiel im Camp Nou nach dem hervorragenden 4:0 im Prinzenpark aus der vergangenen Saison hat ihm der Vereins-Boss nicht verziehen. Schon am Ende der vorherigen Saison, als sich die Pariser mit dem Pokal zufrieden geben mussten, hätte ihn Nasser Al-Khelaïfi gern entlassen.

Stattdessen stellte er ihm aber mit dem Rekord-Transfer von Neymar eine Herausforderung, die ganz wie eine Falle aussah: Der Brasilianer darf nämlich seitdem alles machen, was er will – auf und neben dem Platz. Dem strengen Emery fiel das schon zu Beginn besonders schwer.

Paris soll sich bei Zidane erkundigt haben

Jetzt ist ihm bewusst, dass der Ligue-1-Titel dem Präsidenten nicht reichen wird – PSG muss mindestens ins Champions-League-Halbfinale kommen. Anders als Zidane hat Emery mehr an der Taktik gearbeitet als an dem Teamgeist: „Rund um die Uhr bemüht er sich, uns alles bis ins kleinste Detail zu erklären“, erzählte kürzlich der junge Mittelfeldmann Adrien Rabiot im Interview mit „L’Équipe“.

Trotzdem scheint ihm das nicht zu helfen. Spekulationen über seinen möglichen Nachfolger gibt es schon seit einer Weile: Erst „bewarb sich“ José Mourinho, dann wurde von einem Interesse an Chelseas Trainer Antonio Conte berichtet – und sogar an Zidane selbst. Laut der französischen Zeitung „Le 10Sport“ haben sich nämlich die Bosse aus Paris bei der Entourage von "Zizou" gemeldet, um anzufragen, ob Interesse an einer Zusammenarbeit ab Sommer besteht. Was sie an Zidane besonders schätzen: Den Umgang mit den Stars. Entscheidend sind aber die zwei nächsten Wochen: Wer der Duellanten bleibt stehen?

Verwendete Quellen
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