72 Tage vor der WM Uruguays Verbandsspitze erklärt Rücktritt
Uruguay
"Die jüngsten Ereignisse haben gezeigt, dass die Notwendigkeit besteht, zur Seite zu treten, um den Fußball wieder regierbar zu machen", hieß es in einer Mitteilung. "Der Fußball muss Entscheidungen treffen und die derzeitigen politischen Bedingungen lassen dies nicht zu."
Sicherheitskräfte aus Stadien abgezogen
Staatspräsident Jose Mujica hatte nach jüngsten Ausschreitungen angeordnet, Sicherheitskräfte aus den Stadien Centenario und Parque Central in Montevideo abzuziehen. Dort tragen die Hauptstadtklubs Atletico Penarol und Nacional ihre Heimspiele aus.
Am vergangenen Mittwoch war es zu schweren Krawallen beim Copa-Libertadores-Spiel zwischen Nacional und den Newell's Old Boys aus Argentinien gekommen. Dabei wurden 40 Polizisten verletzt.
Daraufhin wurde die Partie zwischen Penarol und Miramar Misiones am Sonntag abgesagt, nachdem Nacional-Spieler Sicherheitsbedenken geäußert hatten. Damit verschärft sich die Krise zwischen Sport und Politik im Land des zweimaligen Weltmeisters.
Hammergruppe für Uruguay
Nur gut zwei Monate vor der Weltmeisterschaft im Nachbarland Brasilien muss sich der Fußballverband in Uruguay also neu sortieren.
Bleibt abzuwarten, ob die Konflikte auf politischer Ebene Auswirkungen auf die sportliche Leistung bei der WM haben. Immerhin hat Uruguay mit Italien und England zwei schwere Gruppengegner erwischt. Gruppe D wird komplettiert durch die Nationalmannschaft aus Costa Rica.
Überraschungsmannschaft in Südafrika
Dass Uruguay mit den Besten der Welt durchaus mithalten kann, hat die Mannschaft von Trainer Oscar Tabarez 2010 in Südafrika bewiesen. Erst im Halbfinale war Schluss gegen die Niederländer (2:3). Auch Spiel um Platz drei verloren Diego Forlan und Co. nur knapp mit 2:3 gegen die deutsche Nationalmannschaft.
Außerdem dürften die Südamerikaner gute Erinnerungen an das diesjährige Gastgeberland haben. Neben dem Weltmeistertitel 1930 im eigenen Land, konnte Uruguay auch 1950 bei der WM in Brasilien triumphieren.