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Wohl über 100 Tote bei Fußballspiel in Guinea – die Hintergründe


Turnier in Guinea
Steinwürfe und Tränengas – wohl über 50 Tote nach Fußballspiel

Von t-online, afp, dpa
Aktualisiert am 02.12.2024 - 14:10 UhrLesedauer: 2 Min.
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Videos zeigen die Krawalle vor Ort. (Quelle: t-online)

Bei einem Fußballspiel in Guinea kam es zu schlimmen Szenen und in der Folge zu mehreren Toten. Das sind die Hintergründe.

In Guinea in Westafrika kam es bei einem Fußballspiel in der Stadt N'Zérékoré zu einem Platzsturm und Zusammenstößen. Dadurch sind mehrere Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Die Militärregierung erklärte am Montag: Krankenhausbehörden zufolge seien 56 Menschen bei den Ausschreitungen getötet worden. Zudem gebe es mehrere Verletzte, darunter Kinder und Jugendliche.

Ein Arzt im örtlichen Krankenhaus hingegen hatte zuvor von rund 100 Toten berichtet und sagte der Nachrichtenagentur AFP: "Die Leichen liegen aneinandergereiht im Krankenhaus, so weit das Auge reicht. Andere liegen sogar auf dem Boden in den Gängen. Die Leichenhalle ist voll." Regierungschef Amadou Oury Bah sprach den Familien der Opfer seine Anteilnahme aus und kündigte eine Untersuchung zu den Verantwortlichen an. Die Verletzten sollten psychosoziale Betreuung erhalten, hieß es in einer Stellungnahme der Regierung.

Laut einem Augenzeugen soll eine "umstrittene Schiedsrichterentscheidung" zu dem Platzsturm geführt haben. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Ersten Berichten zufolge zeigte der Schiedsrichter in der 84. Spielminute beim Stand von 0:0 eine Rote Karte gegen einen Spieler des Teams aus der Stadt Labe. Dessen Fans begannen daraufhin, mit Steinen zu werfen. Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein, es brach Panik unter den Zuschauern aus.

Verfassung wurde vor drei Jahren außer Kraft gesetzt

Wie mehrere Medien zudem berichten, wurde das Turnier zu Ehren von Mamadi Doumbouya ausgetragen. Der 44-Jährige ist seit einem Putsch im September 2021 an der Macht.

Damals war der guineische Staatspräsident Alpha Condé festgenommen und abgesetzt worden. Soldaten unter der Führung des früheren französischen Fremdenlegionärs Doumbouya hatten vor drei Jahren die Regierung aufgelöst und die Verfassung außer Kraft gesetzt. Doumbouya war zum Übergangspräsidenten auf unbestimmte Zeit ernannt worden. Die Vereinten Nationen hatten den Putsch scharf verurteilt.

Was hat das mit dem Fußballturnier zu tun? Solche Turniere gab es zuletzt offenbar häufiger. Dies könnte mit einer möglichen Kandidatur von Mamadi Doumbouya bei der nächsten Präsidentschaftswahl zusammenhängen.

Verwendete Quellen
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