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Ballon d'Or: Real Madrid boykottiert offenbar Gala in Paris – wegen Vinícius?


Real Madrid fühlt sich "nicht respektiert"
Eklat vor Preisverleihung: Top-Favorit sagt Ballon d'Or ab

Von t-online, wl

Aktualisiert am 28.10.2024Lesedauer: 3 Min.
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Vinícius Júnior (l.) und Jude Bellingham: Beide Stars von Real Madrid gehen heute Abend angeblich leer aus. (Quelle: IMAGO/German Vidal Ponce / SOPA Images/imago)
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Am Montagabend wird der Ballon d'Or in Paris vergeben. Vinícius Júnior galt bisher als einer der Favoriten für die Auszeichnung. Erscheinen wird er nun wohl nicht. Genauso wie alle Vertreter seines Vereins.

Ist das Ergebnis der Ballon-d'Or-Vergabe schon bekannt? Zumindest, wer ihn nicht gewinnen wird, ist offenbar schon klar. Das behauptet jedenfalls der Transferexperte Fabrizio Romano – und überrascht damit.

Denn laut dem Italiener geht die Auszeichnung nicht an einen der größten Favoriten: Vinícius Júnior von Real Madrid. Weil Real das Ergebnis der Verleihung schon kennen soll, wird der Brasilianer nicht nach Paris reisen, wo die Verleihung am Montagabend (ab 20 Uhr live im Ticker bei t-online) stattfindet. Genauso wenig wie offenbar alle anderen Vertreter des amtierenden Champions-League-Siegers, wie es in Romanos Beitrag auf X heißt.

Das bedeutet: Auch Trainer Carlo Ancelotti, die Superstars Jude Bellingham, Kylian Mbappé, Dani Carvajal, Antonio Rüdiger, Federico Valverde, Andriy Lunin und Präsident Florentino Pérez sind nicht dabei. Der Klub boykottiert damit offenbar die Veranstaltung – weil keiner der Spieler und vor allem nicht Top-Favorit Vinícius Júnior gewinnt?

"Klar, dass Real Madrid nicht respektiert wird"

Offenbar scheint das wirklich der Grund zu sein. Die Organisatoren des Ballon d'Or stritten in einer ersten Reaktion zwar ab, dass die Preisträger bereits informiert seien. "Wieder Spieler noch Klubs wissen, werden Ballon d'Or gewonnen hat", lautete es dort. Dennoch strich Real seinen für 15 Uhr angesetzten Sonderflug – 50 Personen sollten die Reise nach Paris antreten. Auch die für fünf Stunden angesetzte Sondersendung auf dem hauseigenen TV-Sender wurde kurzfristig abgesetzt.

In einem Statement des Klubs, das der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, wurde die Vermutung dann im Grunde endgültig bestätigt. Dort heißt es nämlich: "Es ist klar, dass beim Ballon d'Or Real Madrid nicht respektiert wird. Und Real Madrid wird nirgendwo hingehen, wo es nicht respektiert wird." Und weiter: "Wenn die Vergabekriterien, Vinícius nicht als Sieger benennen, sollten dieselben Kriterien Carvajal als Sieger benennen."

Real Madrid hatte sich in der vergangenen Spielzeit die Meisterschaft in Spanien souverän gesichert. Noch beeindruckender jedoch: Die "Königlichen" schafften es erneut, die Champions League zu gewinnen – das sechste Mal in den vergangenen elf Jahren.

Am Finaltriumph im Wembley-Stadion gegen Borussia Dortmund (2:0) im Juni hatte Vinícius Júnior entscheidenden Anteil, traf er doch zur Vorentscheidung. Auch unabhängig davon hatte der Offensivkünstler eine Weltklassesaison abgeliefert. In 39 Pflichtspielen für Real waren Vinícius Júnior 24 Tore sowie elf Vorlagen gelungen. Der 24-Jährige ist für seinen Klub mittlerweile unverzichtbar geworden.

Europameister soll wohl Auszeichnung erhalten

Wer soll die Auszeichnung nun erhalten, wenn nicht Vinícius Júnior? Als nun so gut wie gesichert gilt, dass Manchester-City-Star Rodri geehrt wird. Der Spanier, der aktuell mit einem Kreuzbandriss ausfällt, hatte mit seinem Verein vergangene Saison erneut die Meisterschaft in der Premier League geholt. Im Sommer führte der 28-Jährige dann sein Land bei der Europameisterschaft in Deutschland zum Titel.

Der Ballon d'Or wird seit 1956 vom französischen Magazin "France Football" vergeben und war lange Zeit die Auszeichnung für den besten europäischen Spieler. Von 2010 bis 2015 wurde der Ballon d'Or durch eine Kooperation des französischen Medienkonzerns Groupe Amaury, zu der "France Football" gehört, mit dem Weltverband Fifa als Preis an die Weltfußballerin und den Weltfußballer vergeben. Seit diesem Jahr besteht die Zusammenarbeit mit der Uefa – die alleinige Wahl des Dachverbands für Europas Fußballerin und Fußballer des Jahres gibt es nicht mehr.

Gewählt wird der Ballon-d'Or-Sieger von Journalisten. Pro Land der Top 100 der Fifa-Weltrangliste ist einer von ihnen stimmberechtigt. Betrachtet wird die zurückliegende Saison, nicht wie noch vor ein paar Jahren das Kalenderjahr. Die gesamte Karriere des Spielers soll keine Rolle spielen.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und SID
  • Eigene Recherche
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