Aus im Asien-Cup "0-Torschüsse-Katastrophe": Presse zerlegt Klinsmann
Für Jürgen Klinsmann und die Fußballnationalmannschaft von Südkorea ist der Traum vom Asien-Cup-Titel vorzeitig geplatzt. Wegen des Ausscheidens kassiert der Trainer harsche Kritik.
Der frühere Fußball-Bundestrainer Jürgen Klinsmann ist mit Südkorea überraschend im Halbfinale des Asien-Cups gescheitert und hat dafür nun Kritik hinnehmen müssen. Die WM-Achtelfinalisten verloren bei der Endrunde in Katar nach einer schwachen Leistung gegen Außenseiter Jordanien verdient mit 0:2 (0:0). Der Traum vom ersten Titel seit 1960 ist damit vorbei.
Für die koreanischen Medien ist vor allem der Trainer für das Ausscheiden verantwortlich. Die Zeitung "Chosun Ilbo" schreibt: "Klinsmanns Katar-Desaster. Sie verloren gegen Jordanien ohne einen einzigen Torschuss. Die Defensive war schlampig, der Offensive fehlte es an organisiertem Passspiel."
"Sinnlose Taktik"
Die Pleite wird als "das schlechteste Spiel bei einem großen Turnier in den vergangenen Jahren" bezeichnet. An Taktik und Biss habe es gefehlt. Abseits der fußballerischen Leistung auf dem Platz erregte Klinsmann noch mit einer weiteren Aktion Aufsehen: Als er nach Abpfiff auf den Platz ging, lächelte er dabei.
Die Zeitung "Hankook Ilbo" feierte die Szene nicht und schrieb: "Klinsmann lacht über 0-Torschüsse-Katastrophe. Der Cheftrainer lächelt trotz einer Niederlage mit seltsamer Taktik und unverständlichen Auswechslungen." Auch die Spielweise wurde von dem Blatt kritisiert: "Da der Ball nicht durch das Mittelfeld kam, setzte sich die sinnlose Taktik der langen Bälle fort."
Und weiter: "Es war ein Spiel, in dem Klinsmanns 'Nicht-Taktik' voll zur Geltung kam." Das Timing seiner Auswechslungen verwunderte demnach ebenfalls, "trotzdem lief Klinsmann nach der vernichtenden Niederlage wieder mit einem Lächeln über den Platz."
Klinsmann äußert sich zur Kritik
Der Trainer selbst reagierte auf die Kritik: "Es geht darum, der anderen Mannschaft zu gratulieren und sie zu respektieren. Dem Gegner zu gratulieren, gehört auch als Verlierer dazu, und da habe ich meinem Gegenüber die Hand geschüttelt und gelächelt", sagte Klinsmann nach dem Spiel.
Klinsmann trainiert die südkoreanische Nationalmannschaft seit Anfang März 2023. Unter seinen Spielern befindet sich unter anderem auch Min-jae Kim vom FC Bayern. Klinsmanns Vertrag läuft noch bis 2026.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- sport1.de: "Klinsmann-Lächeln sorgt für Zündstoff"