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Nations League | DFB-Elf schwach gegen Italien: "Für uns ist das zu wenig"


Nations-League-Auftakt
"Für uns ist das zu wenig" – DFB-Elf schwach gegen Italien

Von t-online, Mey

Aktualisiert am 05.06.2022Lesedauer: 3 Min.
Strauchelnder Joshua Kimmich (r.): Der DFB-Star erzielte zwar das Ausgleichstor gegen Italien, war nach der Partie aber alles andere als zufrieden.Vergrößern des Bildes
Strauchelnder Joshua Kimmich (r.): Der DFB-Star erzielte zwar das Ausgleichstor gegen Italien, war nach der Partie aber alles andere als zufrieden. (Quelle: dpa)
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Zum Nations-League-Auftakt haben sich Deutschland und Italien ein intensives Duell geliefert. Viele Toraktionen gab es nicht, Italien zeigte die leicht bessere Spielanlage. Entsprechen durchwachsen war die Stimmung bei einem DFB-Star.

Viel Ballbesitz, wenig Effektivität: Die deutsche Nationalmannschaft ist mit einem Remis in Italien in die Nations League gestartet. Beim 1:1 (0:0) in Bologna gegen den amtierenden Europameister, der sich nach verpasster WM-Qualifikation im Neuaufbau befindet, überzeugte die DFB-Auswahl ein knappes halbes Jahr vor der Endrunde in Katar nur am Anfang und gegen Ende. Joshua Kimmich (73.) glich den Rückstand durch Lorenzo Pellegrini (70.) aus.

Deutschland verpasste den ersten Sieg in Italien seit 36 Jahren, doch zumindest Bundestrainer Hansi Flick blieb auch in seinem zehnten Spiel als Verantwortlicher ungeschlagen (acht Siege). Bereits am 14. Juni sehen sich beide Mannschaften in Mönchengladbach zum Rückspiel wieder. Zuvor trifft die deutsche Auswahl am Dienstag in München auf den EM-Zweiten England (ab 20.45 Uhr im Liveticker auf t-online), vier Tage später geht es in Budapest gegen den vermeintlich schwächsten Nations-League-Gruppengegner Ungarn.

Kimmich unzufrieden

"Egal, ob gerecht oder nicht – für uns ist das zu wenig, wir wollten heute gewinnen", sagte DFB-Star Joshua Kimmich nach dem Spiel am Mikrofon bei "RTL".

Bei der Wahl seiner Startformation sorgte der 57-Jährige für zwei Überraschungen: Als Rechtsverteidiger erhielt der Leipziger Benjamin Henrichs das Vertrauen, das etwas defensivere Pendant auf der linken Seite war Thilo Kehrer (PSG). Sie erhielten den Vorzug gegenüber dem Gladbacher Jonas Hofmann und David Raum von der TSG Hoffenheim.

Auch bei der Besetzung der Doppelsechs, die vom eingespielten Duo Kimmich/Leon Goretzka gebildet wurde, habe er sich "schwer getan" mit seinem Trainerteam, erklärte Flick. Am Ende habe das Bauchgefühl den Ausschlag gegeben gegen "eine Mannschaft, die eine Unbekannte ist".

Tatsächlich ist Italien ein Europameister im Umbruch: Nach verpasster Qualifikation für die Wüsten-WM und drei Tage nach dem ernüchternden 0:3 gegen Südamerika-Champion Argentinien in der "Finalissima" setzte Nationalcoach Roberto Mancini auf Totalrotation. Allein EM-Torhüter Gianluigi Donnarumma blieb in der Startelf.

Gnabry mit erster Torchance im Spiel

Bei Temperaturen von knapp 30 Grad im längst nicht ausverkauften Stadio Renato Dall'Ara suchte die mit sieben Bayern-Profis bestückte deutsche Elf zunächst erfolgreich das Pressing. Für die erste Torchance bedurfte es allerdings einer Einzelaktion. Serge Gnabry, dessen Zukunft beim FC Bayern unklar ist, tankte sich rechts durch und prüfte Donnarumma aus spitzem Winkel (15.).

Danach ließ der deutsche Schwung nach, technische Fehler auf dem gut gewässerten Rasen schlichen sich ein, Italien kam immer besser ins Spiel. Schon nach rund 20 Minuten schüttelte Flick, der fast durchgehend an der Seitenlinie stand, den Kopf.

Viele seiner Spieler hatten zuletzt vor drei Wochen ein Spiel bestritten, dies wurde zunehmend sichtbar. Mittelstürmer Timo Werner hing in seinem 50. Länderspiel weitgehend in der Luft, Abschlüsse wurden vornehmlich aus der Distanz getätigt – und verfehlten oft das Ziel.

Trotz verpasster WM-Quali: Beste Stimmung in Bologna

Die neu formierte Squadra Azzurra hingegen wurde immer griffiger. Beim Schuss von Mittelstürmer Gianluca Scamacca aus rund 20 Metern an den Außenpfosten war Nationalkeeper Manuel Neuer nicht mehr dran (35.). Der beste deutsche Angriff der ersten Hälfte in der 38. Minute verpuffte, weil Thomas Müller in seinem 113. Länderspiel (Nummer fünf im DFB-Ranking) und Goretzka zu unentschlossen agierten und Gnabry im Nachschuss verzog.

Während nach dem Seitenwechsel die Welle durch das Stadion schwappte, wurde Italien immer stärker, besonders über den groß gewachsenen Scamacca. Nach einer knappen Stunde machte der schwache Leroy Sane Platz für seinen Münchner Klubkollegen Jamal Musiala. Hofmann kam für Henrichs, der sich ebenso wenig empfehlen konnte wie Kehrer, über dessen Seite das 0:1 eingeleitet wurde (70).

Kimmich glich mit seinem vierten Tor im 65. Länderspiel aus, Joker Hofmann hatte eingeleitet. Der Ausgleich wurde zur Initialzündung, erneut Kimmich zwang Donnarumma zu einer starken Parade (79.).

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur SID
  • Nachberichterstattung des Spiels auf "RTL"
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