UEFA Russlands Fußball-Verband erwägt Gang vor Sportgerichtshof
Moskau (dpa) - Russlands Fußball-Verband RFU will womöglich vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas gegen die ausgeweiteten Sanktionen durch die Europäische Fußball-Union UEFA vorgehen.
Der Russische Fußball-Verband habe seine kategorische Ablehnung der Entscheidungen des UEFA-Exekutivkomitees geäußert, berichtete die russische Staatsagentur Ria Nowosti unter Berufung auf eine Verbandsmitteilung. "Die RFU wird weiterhin ihre eigenen Interessen in den bereits beim Sport-Schiedsgericht in Lausanne anhängigen Fällen schützen und behält sich das Recht vor, neue Einsprüche einzureichen", zitiert die Agentur aus der Pressemitteilung.
Die UEFA hatte die Sanktionen wegen der russischen Invasion in die Ukraine konkretisiert und weiter verschärft. Russland darf sich weder für die Europameisterschaften 2028 oder 2032 bewerben noch an der Nations League oder der Frauen-EM im Sommer teilnehmen. Zudem hatte die UEFA-Exekutive beschlossen, dass in der Saison 2022/2023 weder Männer- noch Frauen-Teams in den europäischen Club-Wettbewerben spielen dürfen.
Bewerbungen unzulässig
Ungeachtet der Isolation wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine hatte Russland sich um die EM 2028 oder 2032 bemüht. Die UEFA-Exekutive erklärte die Bewerbungen für unzulässig. Begründet wurde dies damit, dass Bewerber unter anderem sicherstellen müssten, die UEFA, andere Bewerber, das Bewerbungsverfahren oder den europäischen Fußball durch ihr Verhalten nicht in Verruf zu bringen. Außerdem stehe eine Bewerbung dem Ausschluss russischer Teams von allen Wettbewerben entgegen, weil dem Gastgeber einer Endrunde ein Startplatz zustehe.
Die UEFA und der Weltverband FIFA hatten National- und Club-Mannschaften aus Russland wegen des Angriffskrieges von allen Wettbewerben ausgeschlossen. In dem jüngsten Beschluss wurde zudem festgelegt, dass die Männer-Auswahl nicht an der Nations League teilnehmen darf und als Absteiger aus der B-Liga feststeht. Die Frauen-Nationalmannschaft wurde von der EM vom 6. bis 31. Juli in England ausgeschlossen. Sie wird durch Portugal ersetzt.