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1. FC Kaiserslautern "soll zum Stolz der Region werden" – mit diesen Plänen


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Neuer Investor am Betzenberg
"Lautern soll wieder zum Stolz der Region werden"


Aktualisiert am 05.04.2022Lesedauer: 3 Min.
Geschminkter Lautern-Fan: "Wir möchten den 1. FC Kaiserslautern wieder als Stolz der Region erstrahlen lassen".Vergrößern des Bildes
Geschminkter Lautern-Fan: "Wir möchten den 1. FC Kaiserslautern wieder als Stolz der Region erstrahlen lassen". (Quelle: Neis/Eibner/imago-images-bilder)

Nach Jahren des Niedergangs stellt sich der 1. FC Kaiserslautern neu auf – unter anderem mit einem frischen Geldgeber. Bei t-online erklärt Investor Chien Lee seine Pläne mit dem Klub vom "Betze".

Es war eine Nachricht, die rund um den Betzenberg für Aufbruchstimmung sorgen sollte. Der finanziell schwer angeschlagene vierfache deutsche Fußballmeister 1. FC Kaiserslautern hat gut zehn Prozent seiner Anteile an die US-amerikanische Pacific Group veräußert. Lokalen Medienberichten zufolge kassiert der in die Drittklassigkeit abgerutschte Traditionsklub dafür 3,3 Millionen Euro.

Einer der führenden Köpfe hinter dem Investmentkonsortium ist Chien Lee. Der US-amerikanische Geschäftsmann ist in der Fußballwelt kein Unbekannter (mehr über Lee und sein Geschäftsmodell erfahren Sie hier). Unter seiner Leitung zog der französische Klub OGC Nizza mit Ex-Bundesliga-Coach Lucien Favre einst in die Champions League ein, aktuell besitzt er Anteile an sieben weiteren europäischen Teams.

"Beiden Seiten geht es beim Investment um die Weiterentwicklung des Klubs. Wir möchten in enger Zusammenarbeit den 1. FC Kaiserslautern wieder als Stolz der Region erstrahlen lassen", erklärt Lee im exklusiven Gespräch mit t-online die Motivation für den Deal.

"Kaiserslauterns Philosophie meiner sehr ähnlich"

Dabei wolle er mit seiner Firma dem Verein direkte, konkrete Hilfe anbieten – und zwar sowohl in Form finanzieller als auch struktureller Ressourcen. "Dazu gehören unter anderem unsere Scouting-Datenbanken, die nun den sportlich Verantwortlichen in Kaiserslautern auch zur Verfügung stehen", betont Lee.

Dass er nun nach England, Frankreich, Belgien, Dänemark, Schweiz und den Niederlanden auch in Deutschland investiert, sei keine spontane Entscheidung gewesen, sagt Lee: "Ich hatte den deutschen Fußballmarkt bereits seit Längerem beobachtet und auch mit einigen Vereinen Kontakt aufgenommen. In den Gesprächen mit den Verantwortlichen Kaiserslauterns ist mir jedoch sehr schnell aufgefallen, dass ihre Philosophie meiner sehr ähnlich ist."

Das habe ihm das Gefühl gegeben, dass der Verein bereits in guten Händen sei, "ich vor Ort auf vertrauensvolle regionale Partner setzen kann". Nur so ließe sich eine positive Entwicklung des Vereins bewirken, erklärt der Geldgeber weiter.

"Verpassen des Aufstiegs wäre für mich nicht tragisch"

Sechs Spieltage vor dem Ende der Drittligasaison belegt der 1. FC Kaiserslautern mit Platz zwei einen Tabellenrang, der für den direkten Aufstieg in die 2. Bundesliga reicht. Die Rückkehr in die Zweitklassigkeit ist nach vierjähriger Abstinenz in greifbare Nähe gerückt. Investor Lee betätigt jedoch die Euphoriebremse.

"Mir ist wichtig klarzustellen, dass der Aufstieg noch nicht sicher ist", so der US-Amerikaner, der weiter ausführt: "Natürlich stimmt es mich positiv, dass der Klub aktuell so gut in der 3. Liga performt, aber: für mich wäre auch ein Verpassen der Aufstiegsplätze zur 2. Bundesliga nicht tragisch. Dann würden wir es in der kommenden Saison einfach von Neuem versuchen!"

Seine Aufgabe sei es jedoch ohnehin nicht, die sportliche Analyse zu betreiben. Vielmehr wolle er den Klub "finanziell, kommerziell und strukturell so gut wie möglich dort unterstützen, wo er dies benötigt." Oder wie es Lee kurz und bündig ausdrückt: "Ich möchte eine Stütze für den Verein sein."

Lee will Lautern internationalisieren

Wie seine Unterstützung konkret aussehen wird, darüber schweigt sich Lee aktuell noch aus. "Wir haben den Deal gerade erst vor wenigen Tagen geschlossen, daher kann und möchte ich noch keine konkreten Aussagen über die direkte Mitarbeit meiner Investmentgruppe im Klubgeschäft treffen. Das wäre unangebracht gegenüber den Klubverantwortlichen und -mitarbeitern sowie unseren regionalen Partnern, wie etwa der Saar-Pfalz-Invest GmbH, gegenüber", vertröstet Lee. Ein konkretes Aufgabenfeld benennt er dann allerdings doch:

"Ich möchte mit der Pacific Group als internationaler Partner des Vereins auftreten. Wir setzen uns also als Ziel, den 1. FC Kaiserslautern als traditionsreichen deutschen Fußballklub im Rest Europas, in Nordamerika und Asien bekannter zu machen." Stichwort Internationalisierung, also.

Um die Attraktivität Lauterns für ein internationales Publikum zu erhöhen, wäre die mittelfristige Rückkehr in die Bundesliga immens wichtig. Dessen ist sich auch Lee bewusst. Dennoch äußert er sich überraschend zurückhaltend: "Natürlich wünsche auch ich mir, dass Kaiserslautern wieder zu einem Spitzenteam der Bundesliga wird. Aber das ist nicht so einfach und wird uns eventuell auch nicht gelingen – das weiß ich und kann damit umgehen. Generell geht es mir nicht darum, Fünfjahresziele auszurufen, sondern eine langfristige, kontinuierliche Entwicklung zu fördern. Wo wir mit dem Verein dann in fünf oder sieben Jahren stehen, sehen wir dann."

Ihm persönlich war es noch nicht möglich, nach Kaiserslautern zu reisen und sich ein eigenes Bild vom Betzenberg zu machen. Das werde er jedoch auf jeden Fall bald nachholen: "Wenn die Zeit reif ist, möchte ich unbedingt nach Kaiserslautern kommen, ein Heimspiel im Stadion genießen und mich anschließend mit den Fans zum Kennenlernen hinsetzen." Ob dies bereits zur möglichen Aufstiegsfeier der Fall sein wird, beantwortet Lee nur mit einem süffisanten Lächeln.

Verwendete Quellen
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