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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Sensation in Nordirland Europameister Italien verpasst die direkte WM-Qualifikation
Vor dem letzten Spieltag hatte Italien die direkte WM-Qualifikation in der eigenen Hand. Die Chance, sich direkt zu qualifizieren, hat die "Squadra Azzurra" jedoch nicht genutzt. Stattdessen jubelt nun eine andere Nation.
Die italienische Nationalmannschaft hat die direkte Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2022 in Katar verpasst. Die Mannschaft von Trainer Roberto Mancini kam in Nordirland nicht über ein 0:0-Unentschieden hinaus. Zeitgleich bezwang die Schweiz Bulgarien mit 4:0. Damit gewinnen die Eidgenossen die Qualifikations-Gruppe C und sichern sich direkt das Ticket für die Endrunde. Die Tore für die Schweiz erzielten Noah Okafor (48.), Ruben Vargas (57.), Cedric Itten (72.) und Remo Freuler (90.+1).
"Wir hätten es in dieser Gruppe viel früher klar machen müssen. Jetzt müssen wir es im März richten", sagt ein enttäuschter Mancini nach dem Spiel. Dann hat der Europameister in den Playoffs die letzte Chance auf eine WM-Teilnahme.
Ausgeglichene Anfangsphase
Die nordirische Nationalmannschaft stand von Anfang an erwartungsgemäß tief und ließ Italien kommen. In der achten Spielminute erspielte sich die "Squadra Azzurra" die erste Chance der Partie. Emerson spielte einen Diagonalball auf Giovanni di Lorenzo, der aber aus spitzem Winkel an Nordirlands Keeper Bailey Peacook-Farrell scheiterte. Doch Nordirland versteckte sich keineswegs und verzeichnete durch einen Kopfball von Tom Flanagan (10.) die erste Torannäherung.
Nach einer ausgeglichenen ersten Viertelstunde übernahm Italien zwar mehr und mehr die Spielkontrolle, verpasste es aber, sich gute Torchancen zu erspielen. Nicolo Barella (18.) und Lorenzo Insigne (28.) zielten zu zentral und stellten Torwart Peacook-Farrell vor keine nennenswerte Herausforderung.
In der 32. Spielminute ging Federico Chiesa dann im Strafraum in ein 1:1-Duell, ließ einen Gegenspieler gut aussteigen – und zielte dann erneut zu ungenau. Kurze Zeit später hatte der Europameister dann die bis dato größte Chance des Spiels: Insigne kreuzte den Weg von Domenico Berardi, wurde dann angespielt und schwächelte nach einem guten Haken um den Gegenspieler im Abschluss. Erneut keine große Gefahr für Nordirlands Keeper.
Schweiz trifft, Italiens Druck erhöht sich
In der zweiten Halbzeit erhöhte sich der Druck auf Italien schlagartig. Die Schweiz ging nach 48 Minuten gegen Bulgarien in Führung – und eroberte damit den ersten Tabellenplatz. Damit hatte das Team von Cheftrainer Murat Yakin die Qualifikation für Katar sicher.
Auch im zweiten Abschnitt fand Italien keine Mittel gegen die tiefstehenden Nordiren. In der Offensive mangelte es an Kreativität. So war es der Außenseiter, der fast die Führung erzielt hätte. George Saville scheiterte nach starker Kombination am glänzend parierenden Italien-Torhüter Gianluigi Donnarumma (52.).
Auch im weiteren Verlauf bissen sich die Italiener die Zähne an der Hintermannschaft Nordirlands aus. Nach einer guten Stunde verfehlte Chiesa das Tor mit einem Schlenzer knapp (62.). Danach plätscherte das Spiel vor sich hin. Am Ende des Spiels hatten die Nordiren die beste Chance der Begegnung. Der eingewechselte Stürmer Conor Washington umkurvte Donnarumma, schoss aber den auf die Linie geeilten Leonardo Bonucci an.
Somit blieb es beim 0:0-Unentschieden, über das sich wacker kämpfende Nordiren freuten. Die Briten bleiben damit in der Qualifikation zu Hause ungeschlagen. Für Italien zeigt sich, wie eng Freude und Frust im Fußball zusammenhängen: Wurde die "Squadra Azzurra" im Sommer noch Europameister, bangt sie im Herbst um die Teilnahme an der Weltmeisterschaft. Im März muss die Mancini-Elf nun in die Playoffs – und dort ein anderes Gesicht zeigen als gegen Nordirland.
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