Rund um die EM Notizen von der Fußball-Europameisterschaft
Berlin (dpa) - Notizen von der Fußball-Europameisterschaft - gesammelt von der Deutschen Presse-Agentur.
CHARME AUF DEM DORF:Rund 20 Kilometer von Budapests Stadtzentrum entfernt haben die Ungarn ihr EM-Stammquartier bezogen. In Telki westlich der Metropole bereiten sie sich auf das letzte Gruppenspiel gegen Deutschland vor. Das Medienzentrum, wo die Pressekonferenzen zwischen den Spieltagen abgehalten werden, hat nur sehr wenig von den stylischen Treffpunkten anderer Verbände, die dann leblos und austauschbar wirken. Bei den Ungarn werden die Gespräche mit Nationalspielern wie Freiburgs Roland Sallai in einem Gebäude mit Scheunen-Charakter abgehalten. Das hat Charme. Am Rande des begrünten Eingangs steht dann noch ein Pappaufsteller von Nationaltrainer Marco Rossi, mit dem man sich zusammen fotografieren lassen kann.
GEBÄRDENSPRACHE:Irgendwann war Roberto Martínez Stimme fast weg. Belgiens spanischer Nationaltrainer hatte erst 90 Minuten lang Anweisungen durch eine schwülheiße St. Petersburger Nacht auf den Rasen gebrüllt. Als er dann auch noch lauter Journalistenfragen beantworten sollte, geriet er ins Straucheln. Mit kratziger Stimme schlug er vor: "Ich kann auch Gebärdensprache!" Das war aber wohl nur ein Scherz. Martínez antwortete hernach weiter kratzig.
BIERVERBRAUCH:Coronabedingt verkaufen die englischen Pubs während der EM weniger Bier. In den Kneipen darf derzeit nur eine begrenzte Anzahl von Menschen an einem Tisch sitzen. "Durch die Restriktionen verlieren die Pubs allein am Dienstag drei Millionen Pfund", klagte die Chefin Emma McClarkin vom Branchenverband British Beer and Pub Association (BBPA). Am Dienstagabend spielte das englische Team das letzte EM-Vorrundenspiel gegen Tschechien. Unter normalen Bedingungen wären dann laut BBPA 750.000 Pints mehr über den Tresen gegangen. So erwartete der Verband "nur" drei Millionen Pints (je 0,568 Liter), die während der 90 Minuten verkauft werden sollten.
SCHWEDISCHE ÜBERFLIEGER:Höhenflüge, wie den der schwedischen Nationalmannschaft bei der EM, ist Armand Duplantis gewohnt. Duplantis ist Stabhochspringer, sogar Weltrekordhalter. Und zwischen Duplantis und dem schwedischen Team, das schon vor ihrem letzten Gruppenspiel als Achtelfinalist feststand, gibt es eine Verbindung. Duplantis wird gemanagt von Stina Funke. Stina Funke ist die Mutter von Mattias Svanberg. Und Mattias Svanberg gehört zum EM-Kader der Schweden, musste aber wegen einer Corona-Infektion zunächst aussetzen. "Ich kenne ihn gut. Er ist feiner, guter Kerl", wurde Duplantis in schwedischen Zeitungen zitiert.
SCHICK, SCHICK:24 Spieler und der dreiköpfige Trainerstab. Alle schick angezogen. Der eine musste beim anderen zwar auch schon mal die Krawatte richten, am Ende lächelten aber die 27 Männer in ihren grauen Hosen, leicht dunkelblauen Sakkos, passender Krawatte und hellblauen Hemden in die Kamera. Fototermin im EM-Camp in Las Rozas de Madrid für Spaniens Nationalmannschaft. Kurz vor dem entscheidenden Spiel ums Weiterkommen am Mittwoch in Sevilla. Schon ein bisschen ungewöhnlich. "Spanien inszeniert Einigkeit vor dem großen Finale", meinte "As" dazu.