Rund um die EM Notizen von der Fußball-Europameisterschaft
Berlin (dpa) - Notizen von der Fußball-Europameisterschaft - gesammelt von der Deutschen Presse-Agentur.
SIEGERFLIEGER:Montagabend, 20.30 Uhr, Flughafen Amsterdam. Die Niederlande haben soeben ihr letztes Gruppenspiel bei der EM mit 3:0 gegen Nordmazedonien gewonnen. Beim Einsteigen herrscht im KLM-Flieger beste Stimmung: "We are the champions" erklingt, die Stewardessen tragen orangefarbene Blümchenketten und begrüßen die Passagiere mit einem strahlenden Lächeln.
TRIKOT ALS ANDENKEN: Attila Fiola hatte eigentlich schlechte Erinnerungen an die Fußball-EM. Vor fünf Jahren im ersten Spiel gegen Österreich verletzte er sich und war dann raus. Jetzt ist der 31-Jährige wieder mittendrin - und wie! Sein Tor gegen Frankreich (1:1) ist in Ungarn ein Hit. Und auch Fiola von Fehérvár FC kann sich an seinem Treffer kaum satt sehen. Rund 300 Mal habe er das Tor zur Führung gesehen, berichtete der Außenbahnspieler. Sein Trikot gab er nach dem Spiel nicht her. Fiola hat es von seinen Mitspielern unterschreiben lassen und zu Hause aufgehängt.
SPANISCHER COWBOY: Wie sehr Sergio Ramos derzeit mit der spanischen Nationalmannschaft leidet, ist nicht übermittelt. Der Rekordspieler des Landes hat genug anderes zu tun. Etwa die Vereinsauswahl. Laut "As" prüft der 35 Jahre alte Abwehrspieler derzeit die Optionen. Es soll sich vor allem um Angebote von Paris Saint-Germain sowie Manchester United und Manchester City handeln. Dem Sportblatt zufolge tendiert Ramos zu PSG. In Paris leben zu können, soll auch ein Grund sein für den selbst ernannten "Cowboy". Denn so unterschrieb Ramos jüngst ein Instagram-Post zu einem Minivideo lässig im Jeans-Outfit mit einem seiner Pferde - Ramos besitzt in Andalusien ein Gestüt.
AUFSTELLUNG KINDERLEICHT: Russlands Nationaltrainer Stanislaw Tschertschessow hat vor dem Dänemark-Spiel wichtige Taktiktipps erhalten - von einem 11-Jährigen. Renat Ektow erklärte in einem Video: "Um ehrlich zu sein, ich habe mir den Kopf zerbrochen! Die Dänen spielen den schnellsten Angriffsfußball." Er rate daher Tschertschessow, mit fünf Defensivakteuren zu spielen. Statt Dmitri Barinow müsse aber Fjodor Kudrjaschow in der Aufstellung stehen, betonte der Schüler. Weitere Tipps erhalte Tschertschessow aber nur gegen Honorar. "Falls Sie Interesse haben, kontaktieren Sie mich."
FALSCHER ENGLÄNDER: Ex-Bundesligaprofi Frantisek Straka hat 35 Länderspiele für die Tschechoslowakei absolviert - "und eins für England", wie der Prager lachend vor dem Spiel Tschechien gegen England betont. Hintergrund: Straka half 1996 seinem Kumpel Tony Woodcock aus. Der englische Ex-Nationalspieler suchte händeringend Spieler für eine Prominentenelf - bekam aber nur zehn Akteure zusammen. Kurzerhand wurde Straka in ein England-Trikot gesteckt. "Es ging in Hamburg ausgerechnet gegen Deutschland", erzählt Straka. Die Deutschen hätten komisch geschaut, weil er als einziger die englische Hymne nicht mitsang. Aufgeflogen sei er nicht. "Ich denke, 25 Jahre später darf man das verraten", sagte Straka.
FAMILIENFEIER ODER GARAGE: Dass er auch noch vorsichtiger hätte sein können, gab Schwedens Offensivmann Dejan Kulusevski schon zu. Nachdem er positiv auf das Coronavirus getestet worden war, tauchte ein Video auf, das ihn bei mit mehreren Personen in einer Wohnung zeigte. Es soll an einem freien Tag der Schweden vor dem EM-Start aufgenommen worden sein. Kulusevski war mit seiner Freundin von seiner Schwester und deren Freund zum Abendessen eingeladen worden. Er komme ja nicht nach Hause und schließe sich in einer Garage ein, sagte Kulusevski am Montag im schwedischen EM-Quartier in Göteborg. Andere würden auch mit ihren Familien essen. Nach dem Profi von Juventus Turin ist mittlerweile auch Mattias Svanberg vom FC Bologna zum Team von Gruppe-E-Spitzenreiter Schweden zurückgekehrt. Svanberg war ebenfalls positiv getestet worden.