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Zum journalistischen Leitbild von t-online.EM 2021 Schick trifft bei Remis gegen Kroatien mit blutiger Nase
Tschechiens Patrik Schick hat bei der EM schon wieder getroffen. Gegen Kroatien lag der Stürmer von Bayer Leverkusen erst am Boden – und traf dann vom Elfmeterpunkt.
In der 37. Minute wurde es im Hampden Park von Glasgow martialisch. Während des 1:1 zwischen Kroatien gegen Tschechien rannte der Tscheche Patrik Schick mit grimmiger Miene auf die Kamera zu, riss dabei in Kraftmeier-Pose die Arme hoch – und hatte dabei teils in Blut getränkte Wattestäbchen in beiden Nasenlöchern.
Wenige Sekunden zuvor hatte der Angreifer von Bayer Leverkusen das zwischenzeitliche 1:0 für sein Team erzielt – und zwar vom Elfmeterpunkt. Entstanden war dieser Strafstoß, nachdem Kroatiens Abwehrroutinier Dejan Lovren ihn bei einem Luftzweikampf mit dem Arm im Gesicht erwischt hatte. Auch wenn Lovren gestenreich beteuerte, dass sein Einsatz unabsichtlich gewesen sei, entschied Schiedsrichter Carlos del Cerro Grande nach VAR-Einsatz auf Elfmeter. Der zuvor eine gute Minute am Boden liegende Schick verwandelte diesen unbeeindruckt – in die linke untere Ecke.
Letztendlich reichte das Tor den Tschechen aber nicht zum Sieg. Der ehemalige Bundesligaspieler Ivan Perisic sorgte in der 47. Minute nach Vorarbeit von Hoffenheims Andrej Kramaric für den Ausgleich – ein für die Kroaten äußerst wichtiger Treffer. Denn nach der Auftaktniederlage gegen England (0:1) haben sie nun weiter gute Chancen auf den Achtelfinaleinzug.
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So lief das Spiel:
Die ersten Signale setzten die selbstbewussten Tschechen. Tomas Souceks Kopfball strich nach einer Ecke nur knapp über das Tor (5.). Die Kroaten fanden überhaupt nicht ins Spiel, es mangelte an Bewegung, Ideen und Präzision. Auch dem alternden Metronom Modric (35) unterliefen zunächst ungewohnt viele Fehlpässe.
"Der Schlüssel ist, gut zu verteidigen und unsere Chancen für Konter nutzen", hatte Schick vorab über den tschechischen Matchplan verraten. Nach seinem Doppelpack inklusive Weitschuss-Traumtor gegen Schottland (2:0) dauerte es nicht lange bis zum nächsten großen Auftritt Schicks – dem oben beschriebenen Führungstor der Tschechen.
Die Halbzeitansprache und Umstellungen aber fruchteten bei den Kroaten, die im zweiten Durchgang eine bessere Körpersprache an den Tag legten. Das machte sich sofort bezahlt: Mit einem schnell ausgeführten Freistoß schickte der Hoffenheimer Andrej Kramaric auf der linken Seite Perisic steil, der an den überrumpelten Tschechen vorbei in den Strafraum dribbelte und ins lange Eck traf.
Bei mehr Tempo und gesteigertem Einsatz von Kapitän Modric gelangen auch mehr durchdachte Vorstöße ins finale Drittel. Die Tschechen hielt allerdings nach Kräften mit beherztem Pressing dagegen und retteten das Remis letztendlich über die Zeit.
Kroatien – Tschechien 1:1 (0:1)
Torschützen: Schick (37. Minute/Elfmeter), Perisic (47.)
- Eigene Beobachtung
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID