Nach Zusammenbruch des Kollegen Dänen-Keeper spricht über Krankenhausbesuch bei Eriksen
Die dänische Nationalelf musste das EM-Spiel gegen Finnland trotz Kollaps des Kollegen beenden. Nun empören sich immer mehr Spieler über die Uefa – und Schmeichel berichtet von seinem Krankenhausbesuch bei Eriksen.
Zwei Tage nach dem Zusammenbruch ihres Spielmachers Christian Eriksen haben auch die ersten dänischen Nationalspieler deutliche Kritik an dem europäischen Fußballverband Uefa geäußert, weil das EM-Spiel gegen Finnland (0:1) trotz des Schocks am Samstagabend fortgesetzt wurde. "Wir Spieler wurden in eine Position gebracht, die ich nicht für fair halte", sagte Torwart Kasper Schmeichel am Montag bei einer Medienrunde im EM-Quartier des dänischen Teams in Helsingör.
Der Torwart hat seinen Teamkollegen Christian Eriksen bereits am Sonntag im Krankenhaus in Kopenhagen besucht. "Ich fühle mich jetzt deutlich besser als am Samstag. Es war toll, Christian zu sehen", sagte Schmeichel dem dänischen Sender TV2. "Wir sprachen über alles und nichts."
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Doch Schmeichel kritisiert die Uefa. Nachdem klar war, dass Eriksen seinen Herzstillstand überlebt hat und bei Bewusstsein in ein Krankenhaus gebracht wurde, hat die Uefa nach Angaben des Torhüters beide Teams vor die Wahl gestellt: Entweder das Spiel wird noch am selben Abend oder am Sonntagmittag fortgesetzt.
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"Hoffe, dass die Uefa daraus etwas lernt"
"Man hätte warten sollen, um eine Entscheidung zu treffen. Ich hoffe, dass die Uefa daraus etwas lernt", sagte der 34 Jahre alte Torwart von Leicester City. "Es wäre wahrscheinlich nötig gewesen, dass jemand, der eine höhere Position hat als wir, sagt: Es ist jetzt nicht an der Zeit, eine Entscheidung zu treffen."
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Schmeichel, Martin Braithwaite und der ehemalige Bayern-Profi Pierre-Emile Höjbjerg von Tottenham Hotspur äußerten sich am Montag bei einem Medientermin als erste dänische Spieler seit Eriksens Kollaps. Auch der Barcelona-Stürmer Braithwaite unterstützte Schmeichels Kritik an der Uefa. "Keine der beiden Möglichkeiten war gut. Wir haben die am wenigsten schlechte gewählt. Viele Spieler waren nicht in der Lage, zu spielen", sagte er.
Vor den Spielern hatten am Wochenende bereits Trainer Kasper Hjulmand sowie mehrere dänische Fußballlegenden wie Schmeichels Vater Peter Schmeichel das Verhalten der Uefa kritisiert. Verstärkt wird der Unmut auf den europäischen Verband auch dadurch, dass es die Uefa am Samstagabend so darstellte, als sei es der Wunsch beider Mannschaften, weiterzuspielen.
- Nachrichtenagentur SID