Fall Eriksen Schweinsteiger kritisiert Fortsetzung des Spiels
Amsterdam (dpa) - Der frühere Fußball-Nationalspieler Bastian Schweinsteiger hat die Fortsetzung des EM-Spiels in Kopenhagen nach dem Zusammenbruch von Dänemarks Christian Eriksen kritisiert.
"Es wäre weiser gewesen, am nächsten Tag um 12.00 Uhr zu spielen", sagte der TV-Experte in der ARD. Schweinsteiger befand, "jemand aus der Führungsetage" des dänischen Verbands hätte das Team dazu bewegen müssen, auf das Weiterspielen kurz nach dem beängstigenden Vorfall zu verzichten. "Ich glaube, dass es für die Spieler besser gewesen wäre", sagte der Weltmeister von 2014.
Eriksen hatte am Samstagabend kurz vor der Halbzeitpause des Gruppenspiels gegen Finnland einen Herzstillstand erlitten und musste auf dem Rasen wiederbelebt werden. Danach hatte er seinen Teamgefährten gesagt, sie sollten weiterspielen. "Was soll er denn sonst sagen?", sagte Schweinsteiger. "Man muss die Spieler aus der Verantwortung nehmen", fügte er hinzu.
Jemand hätte der Mannschaft sagen sollen, "überschlaft das, versucht, ein bisschen wegzukommen". Als Alternative hatte die Europäische Fußball-Union (UEFA) als Turnierorganisator den Dänen angeboten, die Partie am Sonntagmittag fortzusetzen. Der Co-Gastgeber aber entschied sich, noch am Abend weiterzumachen und unterlag den Finnen 0:1. "Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass wir wieder auf dem Plätz hätten sein sollen", sagte Nationaltrainer Kasper Hjulmand am Sonntag.