Spiel wurde fortgesetzt Eriksen-Zusammenbruch: Dänen-Legende kritisiert Uefa
Nach dem Zusammenbruch von Christian Eriksen entschieden sich beide Mannschaften, das Spiel fortzusetzen. Die Uefa schien sich rauszuhalten. Ganz so eindeutig war es dann aber wohl doch nicht.
Dänemarks Fußball-Legende Peter Schmeichel hat das Vorgehen der Europäischen Fußball-Union (Uefa) nach dem Zusammenbruch von Christian Eriksen im EM-Spiel gegen Finnland kritisiert. "Es ist absolut lächerlich, dass die Uefa mit einer Lösung wie dieser dahergekommen ist", sagte der Vater des derzeitigen dänischen Nationaltorhüters Kasper Schmeichel am Sonntag dem britischen Radiosender BBC Radio 5 über die Optionen, die nach Eriksens Kollaps gegeben worden seien. Die Uefa hätte ein anderes Szenario finden und "ein bisschen mehr Mitgefühl" zeigen können.
Die Bedeutung der EM-Austragung für die Dänen lasse sich nicht in Worte fassen, sagte Schmeichel. "Und dann passiert etwas Schreckliches wie das und die Uefa lässt den Spielern die Wahl, herauszugehen und die letzten 55 Minuten zu Ende zu spielen oder heute um 12 Uhr zurückzukehren. Was für eine Option ist das?" Im Fall der Fortsetzung am Folgetag kehre man nach dem Abbruch ins Hotel zurück, könne angesichts des Traumas nicht schlafen und sitze um 8 Uhr am Morgen bereits zurück im Mannschaftsbus Richtung Stadion. "Das war keine Option. Das war eine lächerliche Entscheidung der Uefa."
Peter Schmeichel hatte mit Dänemark 1992 im Finale gegen Deutschland die Europameisterschaft geholt - im selben Jahr, in dem Christian Eriksen zur Welt gekommen ist. Schmeichel selbst war den Tränen nahe, als er mit der BBC über den Vorfall vom Samstagabend sprach.
Eriksen war in der Partie kollabiert und reglos auf dem Rasen liegen geblieben, sofort herbeigerufene Helfer hatten lebensrettende Maßnahmen eingeleitet. Eriksen wurde anschließend ins Krankenhaus transportiert. Sein Zustand sei weiter stabil, teilte der dänische Verband am Sonntag mit.
- Mit der Nachrichtenagentur dpa