EM 2021 Die Teilnehmer der Gruppe A
Berlin (dpa) - Die EM-Teilnehmer der Gruppe A im Kurzporträt:
ITALIEN
Das Team: Italien hat den Umbruch in der Nationalmannschaft in den vergangenen Jahren erfolgreich vollzogen. Zahlreiche jüngere Spieler wie Gianluigi Donnarumma, Lorenzo Pellegrini, Nicolo Barella oder Federico Chiesa gehören inzwischen zum Stammpersonal. Dazu kommen erfahrene Akteure wie Marco Verrati von Paris Saint-Germain, die Abwehr-Routiniers Giorgio Chiellini und Leonardo Bonucci von Juventus Turin oder der Ex-Dortmunder Ciro Immobile. Mit zehn Siegen aus zehn Spielen schaffte die Mannschaft locker die EM-Qualifikation, die letzte Niederlage gab es am 10. September 2018 beim 0:1 in Portugal.
Der Trainer:Roberto Mancini übernahm die Sqadra Azzurra am größten Tiefpunkt ihrer jüngeren Geschichte. Nach der verpassten WM 2018 leistete der 56-Jährige, der mit Inter Mailand zuvor dreimal Meister war, Aufbauarbeit und schaffte eine beeindruckende Erfolgsserie.
Die Stars:Die ganz großen Stars fehlen im italienischen Kader. Der international wohl bekannteste Spieler ist Verratti, auch die Talente Barella, Donnarumma und Chiesa werden heiß gehandelt. Offensiv glänzen vor allem Torjäger Immobile und Neapels Lorenzo Insigne.
Schon gewusst?Mancini ist der erfolgreichste Nationaltrainer der ruhmreichen italienischen Fußball-Geschichte. Von den ersten 30 Spielen unter seiner Regie gewann das Team 70 Prozent - die bislang höchste Quote aller Nationalcoaches. Seit 25 Partien ist das Team ungeschlagen, das gelang zuletzt Marcello Lippi von 2004 bis 2006.
SCHWEIZ
Das Team: In der EM-Qualifikation verlor die Schweiz zwar nur ein Spiel (0:1 in Dänemark) und ging in fünf der acht Partien als Sieger vom Platz. Die Leistungen waren aber oft durchwachsen. Lange musste die "Nati" um die Turnierteilnahme bangen. Erst durch ein 6:1 in Gibraltar im letzten Spiel und dem 1:1 der Konkurrenten Irland und Dänemark sprangen die Eidgenossen noch auf Platz eins der Gruppe D.
Der Trainer:Der in Sarajevo geborene Vladimir Petkovic trainiert die Schweiz seit 2014 - als Nachfolger von Ottmar Hitzfeld. Seit seinem Amtsantritt hat die Nationalmannschaft kein großes Turnier verpasst. Ende Februar 2020 - wenige Monate vor der ursprünglich geplanten, dann um ein Jahr verschobenen EM - verlängerte der Verband den Vertrag mit dem 57 Jahre alten Teamchef vorzeitig bis Dezember 2022.
Die Stars:Zahlreiche Nationalspieler sind in der deutschen Bundesliga tätig, etwa die Mönchengladbacher Yann Sommer, Nico Elvedi, Denis Zakaria und Breel Embolo sowie der Dortmunder Manuel Akanji, die Frankfurter Djibril Sow und Steven Zuber sowie der Wolfsburger Admir Mehmedi. Wichtige Stützen sind auch der Ex-Gladbacher Granit Xhaka (FC Arsenal) und der ehemalige Frankfurter Haris Seferovic, der bei Benfica Lissabon spielt.
Schon gewusst? Mit drei Toren in seinen ersten beiden Länderspielen (gegen Georgien und Gibraltar) war Cedric Itten der zielsicherste Schweizer in der abgelaufenen EM-Qualifikation. Sportjournalisten halten große Stücke auf den 24-Jährigen von Glasgow Rangers.
TÜRKEI
Das Team:Mit Kampf und Leidenschaft gelang der Türkei als Zweiter der Gruppe H hinter Frankreich die Qualifikation für ihre fünfte EM. Sogar einen 2:0-Sieg gegen den Weltmeister feierte der Auswahl von Coach Senol Günes in der Qualifikation. Stärkster Mannschaftsteil der türkischen Elf ist die Defensive um den Ex-Freiburger Caglar Söyüncü - nur drei Gegentore kassierten die Südeuropäer dank ihrer aggressiven Verteidigung in den zehn EM-Qualifikationsspielen.
Der Trainer:Seit 2019 trainiert der 68 Jahre alte Senöl Günes die Türkei. Es ist bereits seine zweite Amtszeit als Nationaltrainer, während der ersten von 2000 bis 2004 wurde er mit der Türkei unter anderem WM-Dritter 2002. Vor seinem zweiten Engagement trainierte er vier Jahre lang den türkischen Spitzenclub Besiktas Istanbul und führte ihn unter anderem zweimal zur türkischen Meisterschaft.
Die Stars:Der wertvollste Profi im türkischen EM-Kader ist der frühere Freiburger Söyüncü, der 2018 für rund 20 Millionen Euro zu Leicester City gewechselt war. International bekannt ist der frühere Leverkusener Hakan Calhanoglu, der mittlerweile bei der AC Mailand spielt. Der Ex-Schalker Ozan Kabak steht beim FC Liverpool und damit einem europäischen Spitzenclub unter Vertrag. Potenzial sehen viele im 23 Jahre alten Youngster Cengiz Ünder von Leicester City.
Schon gewusst?Söyüncü, Kabak und Calhanoglu spielten alle bereits in Deutschland - und auch sonst steckt in der türkischen Nationalelf viel Bundesliga-Erfahrung. Calhanoglu wurde sogar in Deutschland geboren, gleiches gilt für den Düsseldorfer Zweitliga-Profi Kenan Karaman sowie den Ex-Fortuna-Verteidiger Kaan Ayhan.
WALES
Das Team:Nach schleppendem Auftakt gelang Wales doch noch mit einem starken Schlussspurt die EM-Qualifikation. Das Team um Superstar Gareth Bale sprang durch ein 2:0 gegen Deutschlands EM-Vorrundengegner Ungarn am letzten Spieltag auf Tabellenplatz zwei. Das Nationalstadion in Baku, in dem Wales auf die Türkei und die Schweiz trifft, kennt die Mannschaft bereits: In der Qualifikation trat Wales auch in Aserbaidschan an - und gewann im EM-Stadion 2:0.
Der Trainer:Seit Januar 2018 betreut Ryan Giggs die Mannschaft. Die walisische Fußballlegende verbrachte ihre gesamte Spielerkarriere bei Manchester United und bestritt 963 Spiele. Wegen einer Anklage unter anderem wegen Körperverletzung wird er sein Team aber bei dem Turnier nicht betreuen. Der 47-Jährige bestreitet die Vorwürfe. Co-Trainer Robert Page (46) soll ihn während der EM vertreten.
Die Stars:Vier Mal die Champions League gewonnen, Rekordtorschütze seines Landes, gefürchteter Freistoßspezialist: Offensivspieler Gareth Bale überstrahlt alle. Markenzeichen ist sein Torjubel, bei dem er mit Daumen und Zeigefingern beider Hände ein Herz formt. Nach Problemen bei Real Madrid kehrte Bale im September 2020 bis zum Ende der Saison 2020/21 auf Leihbasis zu Tottenham Hotspur zurück.
Schon gewusst:Bei der EM 2016 in Frankreich war Wales eine der Überraschungen. Das Team hatte sich erstmals für eine EM-Endrunde qualifiziert - und schaffte gleich das Halbfinale. Dort war gegen den späteren Titelträger Portugal jedoch Endstation.