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Fritz Keller tritt als DFB-Präsident zurück – scharfe Kritik am Verband


Ärger um Nazi-Eklat
Keller offiziell zurückgetreten – scharfe Kritik am Verband

Von t-online, sid
Aktualisiert am 17.05.2021Lesedauer: 2 Min.
Fritz Keller: Der DFB-Präsident ist zurückgetreten.Vergrößern des Bildes
Fritz Keller: Der DFB-Präsident ist zurückgetreten. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)
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Fritz Keller ist zurückgetreten. Der 64-Jährige zog damit die Konsequenz aus dem von ihm verursachten Nazi-Eklat. Interimsmäßig übernimmt wie angekündigt Rainer Koch.

Fritz Keller ist am Montag wie angekündigt als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zurückgetreten. Der 64-Jährige zog damit die Konsequenz aus dem von ihm verursachten Nazi-Eklat. Bis zu einem vorgezogenen Bundestag zu Beginn des kommenden Jahres sollen die beiden Vizepräsidenten Rainer Koch (Amateure) und Peter Peters (Profis) den krisengeplagten Verband interimsmäßig führen. Wer neuer Präsident werden soll, ist offen.

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Keller stand als 13. Chef des größten Einzelsportverbands der Welt nur 598 Tage an der Spitze. Seine Amtszeit war geprägt von einem anhaltenden Machtkampf in der zerstrittenen Führung. Dazu kamen Ermittlungen der Justiz gegen Verbandsfunktionäre und die Probleme als Folge der Corona-Pandemie. Bereits Kellers Vorgänger Wolfgang Niersbach und Reinhard Grindel mussten vorzeitig ihren Hut nehmen.

Am Ende war Keller nicht mehr tragbar, weil er seinen Stellvertreter Koch in einer Sitzung mit dem berüchtigten Nazi-Richter Roland Freisler verglichen hatte. Aus diesem Grund musste sich Keller als erster DFB-Präsident vor dem verbandsinternen Sportgericht verantworten. Ein Urteil wird für die kommenden Tage erwartet.

Neben Keller soll auch Generalsekretär Friedrich Curtius den DFB verlassen. Der Vertrag des Widersachers von Keller muss zuvor aufgelöst werden. Schatzmeister Stephan Osnabrügge will nur noch bis zum Bundestag im Amt bleiben.

Keller mit scharfer Kritik

"Der DFB muss sich verändern. Er muss seine Glaubwürdigkeit, das Vertrauen in seine Integrität und Leistungsstärke zurückgewinnen", schrieb der 64-Jährige in einem persönlichen Statement, das der Deutsche Fußball-Bund am Montag veröffentlichte. Weiter fügte Keller an, er sei "in jeder Phase" der Umsetzung seiner Grundsätze "innerhalb des DFB auf Widerstände und Mauern" gestoßen. Es mache ihm Hoffnung, dass in den vergangenen schweren Krisentagen eine Debatte über notwendige Veränderungen im größten Sportfachverband der Welt angestoßen wurde, schrieb Keller.

Ohne ihn namentlich zu nennen, attackierte Keller auch seinen Vize Koch. Es gehe um "eine personelle Erneuerung der Spitze des DFB, ohne die ein glaubwürdiger Neuanfang nicht möglich ist; der DFB muss seine Unabhängigkeit gegenüber Personen, die als Beschuldigte in unterschiedlichen staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen geführt werden, bewahren – die Unschuldsvermutung der Betroffenen wäre dadurch nicht berührt", ließ Keller mitteilen.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen SID und dpa
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