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DFB-Team mit Blamage: Darum scheiterte Deutschland erneut am Abwehrbollwerk


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Böse Erinnerungen an 2018
Darum scheiterte Deutschland erneut an einem Abwehrbollwerk


01.04.2021Lesedauer: 2 Min.
Timo Werner: Der Stürmer vergab gegen Nordmazedonien Großchancen.Vergrößern des Bildes
Timo Werner: Der Stürmer vergab gegen Nordmazedonien Großchancen. (Quelle: camera4+/imago-images-bilder)
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Die deutsche Nationalelf hat sich zum Abschluss der März-Länderspiele blamiert. Zuletzt gab es Hoffnung auf Besserung, doch das Löw-Team hat noch immer mit den Problemen von 2018 zu kämpfen.

Fast drei Jahre liegt die katastrophale Weltmeisterschaft in Russland mittlerweile zurück, und doch wurden beim Spiel gegen Nordmazedonien böse Erinnerungen an das Auftreten der deutschen Mannschaft von damals wach. Denn der DFB-Auswahl fiel im Duell mit einem tiefstehenden Gegner sehr wenig ein und sie gab durch zwei defensive Aussetzer die drei Punkte in der WM-Qualifikation aus der Hand. Dabei waren die Aussetzer per se weniger schlimm als die Hilflosigkeit bei eigenem Ballbesitz.

Nordmazedonien spielte wie so viele Außenseiter zuvor im internationalen Fußball. Das Team von Cheftrainer Igor Angelovski verteidigte im 5-3-2 extrem kompakt und gab lediglich Goran Pandev und Aleksandar Trajkovski ein paar offensive Freiheiten. Das Spielsystem war darauf ausgelegt, die Räume im Zentrum zu verdichten und zugleich rasch zu den Flügeln zu verschieben. Mittelfeldakteure wie Enis Bardhi verrichteten deshalb extrem viel Laufarbeit.

Nordmazedonien verteidigt ab der Mittellinie

In der Vergangenheit hatte die DFB-Elf vor allem Schwierigkeiten bei eigenem Ballbesitz, wenn sie frühzeitig vom Gegner attackiert wurde. Angelovski wusste aber, dass zu viel Pressing seine Mannschaft auslaugen würde. Deshalb griff sie die Deutschen bis zur Mittellinie erst gar nicht an, sondern ließ Emre Can, Antonio Rüdiger und Matthias Ginter recht ungehindert vorstoßen. Dadurch wurde das Feld zusätzlich kleiner, der DFB-Auswahl blieb wenig Raum für Pässe und Kombinationsspiel.

Zugleich entwickelte sich ein gleichförmiger Spielrhythmus. Die deutsche Mannschaft lief im immer gleichen Tempo auf die kompakte Verteidigung der Nordmazedonier zu, kam nicht durch und musste einen neuen Anlauf nehmen. Das machte es auch dem eigentlich individuell unterlegenen Außenseiter leicht, die Angriffe abzuwehren. "Wir hatten zu viele Ballaktionen und waren zu langsam in den Aktionen. Der Gegner stand tief und wir haben heute einfach keine Mittel gefunden", sagte Bundestrainer Joachim Löw im Anschluss.

70 Prozent Ballbesitz falsch genutzt

Insgesamt 14 Pässe konnte Nordmazedonien abfangen, wenngleich nahezu keine Balleroberung in einen Konter umgemünzt wurde. Aber das war auch gar nicht notwendig, weil den Südosteuropäern zwei Gelegenheiten genügten, um gegen die Deutschen zu treffen. In beiden Fällen war das Stellungsspiel der DFB-Defensive schwach. Allerdings standen diese Aussetzer auch in Verbindung mit der gesamten Spieldynamik. Die Verteidiger wurden nahezu nie gefordert und befanden sich ständig im Vorwärtsgang. Dann wird es immer schwieriger, im Rückwärtsgang richtig zu stehen.

Schon wie bei der WM 2018 ist die deutsche Mannschaft nicht in der Lage, ein Spiel auch strategisch klug zu gestalten – also den Gegner ab und zu kommen zu lassen oder auch den Spielaufbau etwas zu variieren. Bei fast 70 Prozent Ballbesitz wirkte Deutschland haushoch überlegen. Aber wenn ein Team den Ballbesitz auf die immer gleiche Weise zu nutzen versucht, tappt es im imaginären Schachspiel mit dem Gegner in eine Falle. Die Nordmazedonier waren nicht die bessere, aber die klügere Mannschaft am gestrigen Abend.

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