WM-Held von 2014 Löw von guter Götze-Form überrascht: Rückkehr möglich
Leipzig (dpa) - Joachim Löw bewertet den Wechsel von Mario Götze zur PSV Eindhoven als richtige Entscheidung und hält auch eine Rückkehr des WM-Finaltorschützen von 2014 in die Fußball-Nationalmannschaft für möglich.
"Wir verlieren ihn auch nicht aus den Augen", sagte der Bundestrainer in einem Interview mit dem Internetportal "Sportbuzzer". Er habe in den letzten Wochen immer wieder Kontakt mit dem 28-Jährigen gehabt, der ihn auf dem Laufenden gehalten habe.
Auch Götze strebt ein DFB-Comeback weiterhin an. "Ich würde mich freuen, wieder für die Nationalmannschaft auflaufen zu dürfen", sagte er der "Bild"-Zeitung: "Die EM ist ein großer Traum für mich, gerade weil ich beim vergangenen WM-Turnier 2018 erstmals nicht dabei war. Mein Hunger auf Titel ist inzwischen noch größer geworden."
Götze stand vor drei Jahren zuletzt im Auswahlkader und wurde in seinem 63. Länderspiel beim 2:2 gegen Frankreich am 14. November 2017 eingewechselt. Bei der WM in Brasilien hatte er im Endspiel das Tor zum 1:0-Erfolg gegen Argentinien erzielt und die DFB-Auswahl zum vierten WM-Titel geschossen. Bei seiner Vorstellung in Eindhoven hatte Götze bereits seine Ambitionen bekräftigt. "Definitiv möchte ich wieder zurück in die Nationalmannschaft", hatte er gesagt.
DFB-Direktor Oliver Bierhoff äußerte sich beim Treffpunkt des aktuellen DFB-Kaders für die letzten Länderspiele des Jahres am Montag auch erfreut über den verheißungsvollen Start von Götze in den Niederlanden. "Ich freue mich, dass Mario schnell den Anschluss bekommen hat." Bierhoff bescheinigte Götze "hohe Qualität", bremste aber auch. "Jogi ist kein Freund davon, in Hauruck-Aktion jemanden zurückzuholen. Wenn er da gute Spiele macht oder gute Form hat, kann er immer Thema für die Nationalmannschaft sein. Wir werden sehen, wie die Saison verläuft." Es sei gut, "alle Optionen offen zu halten".
Beim 3:0-Sieg von Eindhoven in der Eredivisie gegen Willem II Tilburg hatte Götze mit dem Treffer zum 2:0 sein zweites Tor in der niederländischen Meisterschaft geschossen. Auch in der Europa League war er bereits erfolgreich. Von der guten Form des Offensivspielers ist Löw überrascht. "Das war so nicht zu erwarten. Er wirkt sehr frisch und sehr agil, die Freude ist ihm anzumerken. Das braucht er für seine Leichtfüßigkeit, für seine Variabilität."
Nach Meinung von Löw war das WM-Finaltor für Götze eine Belastung. "Er hatte durch das Tor 2014 einen Rucksack auf, der sicher auch eine große Last bedeutet hat", urteilte der Bundestrainer. In Deutschland habe sich immer alles auf ihn fokussiert. Mit dem Wechsel in die Niederlande "hat er für sich genau die richtige Entscheidung getroffen - nämlich außerhalb des Präsentiertellers Bundesliga einen Neustart zu wagen", sagte der Bundestrainer.