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Absurder Modus: DFB-Elf hätte auch ohne Sieg zur EM 2020 fahren können


Absurder Modus
DFB-Elf hätte auch ohne Sieg zur EM 2020 fahren können

Von sid, dsl

Aktualisiert am 21.11.2019Lesedauer: 2 Min.
Joshua Kimmich: Der DFB-Kicker wäre auch mit einer desaströsen Qualifikation wahrscheinlich bei der EM dabei gewesen.Vergrößern des Bildes
Joshua Kimmich: Der DFB-Kicker wäre auch mit einer desaströsen Qualifikation wahrscheinlich bei der EM dabei gewesen. (Quelle: HJS/imago-images-bilder)

Nach dem Sieg gegen Weißrussland freute sich Deutschland über die Qualifikation zur EM 2020. Dabei hätten die DFB-Kicker auch ohne einen einzigen Sieg noch Chancen auf den Turnier-Einzug gehabt.

Mit dem 4:0-Erfolg gegen Weißrussland am vergangenen Samstag sicherte sich die deutsche Nationalmannschaft endgültig die Qualifikation zur EM 2020. Doch auch eine Niederlage gegen die Osteuropäer hätte nicht zwangsläufig das Verpassen des Kontinentalturniers bedeutet. Vielmehr hätte sich die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw alle acht Qualifikationsspiele sparen können – eine Hintertür hätte ihr noch immer offen gestanden.

Das liegt am komplizierten Qualifikationsprozedere, das sich die Uefa durch die Einführung der Nations League und die Erweiterung der Europameisterschaft auf 24 Teams selbst auferlegt hat. Demnach sollten die Sieger der Nations-League-Gruppen A bis D jeweils in Playoffs vier zu vergebende Plätze für die EM-Endrunde ausspielen. Problem hierbei: Die vier Gruppensieger der A-Gruppe – Portugal, die Niederlande, die Schweiz und England – haben sich alle ihr Ticket über die reguläre Qualifikation gesichert. Somit müssten die jeweils Gruppenzweiten den freien Startplatz aus der A-Gruppe ausspielen.

Nur Island aus Elitegruppe auf Playoffs angewiesen

Doch von den vier Zweiten der Gruppe A hat sich nur Island nicht direkt für die EM qualifiziert. Somit werden drei freie Playoff-Plätze an die Gruppe B der Nations League weitergegeben – in die Deutschland sportlich abgestiegen war. Da jedoch auch dort acht von zwölf Mannschaften nicht auf die Playoffs angewiesen sind, um sich ihre EM-Teilnahme zu sichern, werden weitere Playoff-Berechtigungen für die Teams der Gruppe C frei. Dies führt dazu, dass bereits jetzt feststeht, dass eines dieser vier Teams aus der Gruppe D den Sprung zur Europameisterschaft packen wird: Kosovo, Nordmazedonien, Georgien, Weißrussland.

Doch was hätte dieser absurde Modus konkret für Deutschland bedeutet? Wäre die DFB-Elf in der Qualifikation mit acht Niederlagen krachend gescheitert, wäre sie in den Playoffs auf Island, Ungarn oder Rumänien getroffen. In zwei K.o.-Spielen hätte sich Löws Team dann dennoch zur Europameisterschaft schießen können.

Kevin De Bruyne: EM-Modus ein "Skandal"

Belgiens Superstar Kevin De Bruyne sieht in der Playoff-Regelung nicht weniger als einen "Skandal". Der Mittelfeldstratege von Manchester City sagte, "Fußball ist nicht mehr wirklicher Fußball, er ist ein Geschäft", und warf der Uefa "Wettbewerbsverzerrung" vor.

Auch Ronald Koeman, Trainer des deutschen Quali- und Nations-League-Gegners Niederlande, hat seine Probleme mit dem EM-Modus: "Ich verstehe dieses neue Format nicht wirklich", sagte er im Gespräch mit De Telegraaf: "Ich habe schon im Verband nachgefragt, ob ich wirklich zu dieser Auslosung am 30. November gehen soll." Je nach Ausgang der Play-offs könnte nämlich eine weitere Auslosung anstehen.

Für die deutsche Mannschaft ist bereits jetzt klar, dass sie in Gruppe F drei Heimspiele in München haben wird. Die Gegner sind noch offen – es könnte zu Duellen mit Weltmeister Frankreich und EM-Titelverteidiger Portugal kommen. Schaffen die Ungarn die Qualifikation über die Playoffs, sind sie in jedem Fall ein Gegner Deutschlands.

Verwendete Quellen
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