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EM-Qualifikation: Trotz früher Roter Karte: DFB-Team gewinnt in Estland


EM-Qualifikation
Trotz früher Roter Karte: DFB-Team gewinnt in Estland

Von t-online, sid
Aktualisiert am 13.10.2019Lesedauer: 3 Min.
Pure Freude in Tallinn: Ilkay Gündogan (l.) bejubelt mit Joshua Kimmich seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0 für Deutschland.Vergrößern des Bildes
Pure Freude in Tallinn: Ilkay Gündogan (l.) bejubelt mit Joshua Kimmich seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0 für Deutschland. (Quelle: dpa)

Rot nach 14. Minuten, hinten anfällig, kaum Chancen: In der ersten Halbzeit gegen Außenseiter Estland sieht die deutsche Nationalmannschaft alles andere als gut aus. Doch dann beweist ein Mittelfeldspieler seine Torgefahr.

Mit seinem ersten Doppelpack hat Ilkay Gündogan die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nach der schnellsten Roten Karte ihrer Geschichte wieder auf EM-Kurs gebracht. Der Mittelfeldspieler, der vor dem Anpfiff im Internet noch für Wirbel gesorgt hatte, führte das Team von Bundestrainer Joachim Löw mit zwei abgefälschten Schüssen in Unterzahl zum 3:0 (0:0)-Sieg beim Fußball-Zwerg Estland.

Rot für Can nach Notbremse

Nach einem frühen Platzverweis gegen Emre Can wegen einer Notbremse (14.) geriet die DFB-Auswahl ins Straucheln. Doch Gündogan brach vor 12.062 Zuschauern den Bann, als Marco Reus seinen Distanzschuss unhaltbar ablenkte (51.). Beim zweiten Treffer sechs Minuten später prallte der Ball von einem Abwehrspieler ins Tor. Das 3:0 durch den eingewechselten Timo Werner bereitete Gündogan mit einem klugen Pass vor (71.).

Ohne ihren angeschlagenen Torgaranten Serge Gnabry agierte die deutsche Mannschaft lange Zeit sehr unkonzentriert und einfallslos. Vor der Pause hatte Reus mit einem Freistoß ans Lattenkreuz Pech (40.).

Löws Team zog damit im Fernduell um den Gruppensieg nach. Der punktgleiche Erzrivale Niederlande hatte ein 2:1 in Weißrussland vorgelegt. Der Tabellendritte Nordirland, letzter Gegner in der Qualifikation am 19. November in Frankfurt, liegt nun drei Zähler zurück.

DFB-Elf ohne Gnabry

Torjäger Gnabry, der in seinen ersten elf Länderspielen zehn Treffer erzielt hatte, fiel kurzfristig aufgrund muskulärer Probleme aus – als insgesamt 13. Spieler. "Wir wollten kein Risiko eingehen", sagte Löw bei RTL.

Gündogan und Can hatten vor dem Spiel mit Likes eines umstrittenen Jubelbildes der türkischen Elf im Sozialen Netzwerk Instagram für Aufregung gesorgt. Einen politischen Hintergrund stritten beide ab.

Beim 1:0-Sieg am Freitag gegen Albanien hatten mehrere türkische Nationalspieler in Richtung Ehrentribüne salutiert. Hintergrund ist die am Mittwochabend gestartete Offensive der Türkei gegen die syrische Kurdenmiliz in Nordsyrien.

Reus und Gündogan zurück in der Startelf

Nach knapp einer Viertelstunde war Löws Plan schon über den Haufen geworfen: Nach einem ungenauen Zuspiel des Münchner Abwehrchefs Niklas Süle grätschte Can seinen Gegenspieler Frank Liivak an der Strafraumgrenze um und sah zu Recht Rot – so früh wie kein DFB-Spieler zuvor.

Gegenüber dem 2:2 im Prestigeduell am vergangenen Mittwoch gegen den zweimaligen Weltmeister Argentinien waren Torhüter Manuel Neuer und die angeschlagenen Gündogan und Reus in die Startelf zurückgekehrt.

"Viel Bewegung und schnelle Ballpassagen" hatte Löw gegen den 102. der FIFA-Weltrangliste gefordert und gewarnt: "Wir haben sie zu Hause 8:0 geschlagen, aber es ist kein Selbstläufer."

Gündogans Doppelschlag innerhalb von sechs Minuten

Can hatte zwar nach einer Hereingabe von Gündogan schon in der vierten Minute die erste Torchance, doch wirklich zu Herzen nahm sich die DFB-Elf die Worte ihres Trainers nicht. Reus versuchte, auf der "Zehn" das Offensivspiel zu ordnen, doch die Pässe waren ungenau.

Die Esten, die am vergangenen Donnerstag beim 0:0 in Weißrussland ihren ersten Punkt in der EM-Qualifikation geholt hatten, wurden in Überzahl mutiger: Karol Mets nutzte die Unordnung in der deutschen Hintermannschaft, schoss aber über das Tor (18.).


Löw wütete an der Seitenlinie und wurde auch in der zweiten Hälfte nicht ruhiger, als Gündogan innerhalb von sechs Minuten doppelt zuschlug. Werner machte eine Viertelstunde später alles klar.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur sid
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