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Führung gegen Niederlande verspielt: Hat sich Löw verwechselt?


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Remis gegen Niederlande
Führung verspielt: Hat sich Löw verwechselt?

Von Luis Reiß, Gelsenkirchen

20.11.2018Lesedauer: 3 Min.
Da war die Welt noch in Ordnung: Beim Stand von 2:0 wechselt Joachim Löw in der 63. Minute Timo Werner aus.Vergrößern des Bildes
Da war die Welt noch in Ordnung: Beim Stand von 2:0 wechselt Joachim Löw in der 63. Minute Timo Werner aus. (Quelle: VI Images/imago-images-bilder)
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Mit den Auswechslungen von Timo Werner, Serge Gnabry und Leroy Sané verlor die deutsche Nationalelf gegen die Niederlande ihre Torgefahr – und büßte den Sieg ein. Der Bundestrainer hat eine andere Erklärung parat.

Es wirkte, als hätte jemand der deutschen Nationalelf in den letzten zehn Minuten der Partie gegen die Niederlande den Stecker gezogen. Aus einem 2:0 durch die frühen Tore von Werner (9.) und Sané (20.) wurde noch ein 2:2. Promes (85.) und Van Dijk (90.) bestraften kleine Nachlässigkeiten des deutschen Teams.

So erklärt Löw die Auswechslung des Turbo-Trios

Zuvor hatte die deutsche Elf einen teilweise begeisternden Konterfußball gezeigt. Immer wieder eroberte sie im Mittelfeld den Ball und schickte dann die drei Super-Sprinter in der Offensive los: Werner, Sané und Gnabry.

Alle drei durften nicht durchspielen. Hat sich Bundestrainer Jogi Löw mit ihrer Auswechslung selbst um den Sieg gebracht?

Löw begründete seine Entscheidung mit dem hohen Aufwand, den die drei Stürmer betrieben hätten. Er sagte: „Serge Gnabry war ein bisschen am Limit. Der Muskel hat ein bisschen zugemacht. Timo Werner und Leroy Sane sind weite Wege gegangen und haben viele Sprints absolviert. Sie haben auch sehr gut nach hinten gearbeitet. Sie waren etwas müde." Trotzdem ist die Bilanz seiner Wechsel überschaubar.

Niederlande zwingt DFB-Team zu langen Bällen

Der Reihe nach: Zuerst nahm Löw kurz hintereinander Werner und Gnabry vom Feld und brachte dafür Marco Reus und Thomas Müller.

Die Niederländer entfachten in dieser Phase gerade mehr Druck und zwangen das DFB-Team immer wieder zu langen Bällen, die niemand wirklich verarbeiten konnte. Müller sollte und konnte dabei helfen. Aber: Mit der Auswechslung von Werner verlor die Nationalelf einen schnellen Konterspieler. Müller scheiterte in einigen vielversprechenden Aktionen oder verschleppte das Tempo. Insgesamt wirkte der Verlust durch den Wechsel größer als der Gewinn.

Goretzka-Fehler leitet Anschlusstreffer ein

Löw schätzt Reus ähnlich wie Gnabry, weil sie sich immer anbieten und ihren Mitspielern eine Option bieten. Gestern gelang Gnabry das aber besser als Reus, der kaum Bälle behaupten konnte und mit Ausnahme weniger gelungener Kombinationen nicht richtig ins Spiel fand.

Mit der Einwechselung von Leon Goretzka für Leroy Sané nahm Löw dann in der 81. Minute auch noch den letzten Konterstürmer vom Feld. Mittelfeldspieler Goretzka sollte für mehr Sicherheit sorgen, verlor den Ball vor dem 1:2 aber am eigenen Strafraum und machte auch sonst eine eher unglückliche Figur.

Neuer hadert, Kroos klagt

Das größte Problem: den vorhandenen Raum zum Kontern konnte die DFB-Elf nicht mehr ausnutzen. Eine längere Phase der Entlastung gab es gegen die anstürmenden Niederländer nicht mehr.

Die Beurteilung im Anschluss fiel sehr unterschiedlich aus. Während Kapitän Manuel Neuer mit „Pech“ haderte und die vergebenen Chancen zum 3:0 monierte, klagte Mittelfeld-Chef Kroos: „Wir haben in der zweiten Halbzeit die Kontrolle verloren. Uns muss auch mal ein 2:0 für einen Sieg reichen.“

Kleinste Veränderungen können DFB-Elf ins Wanken bringen

Die schlechte Schlussphase nur auf die Wechsel zu schieben, wäre allerdings auch zu einfach. So merkte Löw richtig an: „Die letzten zehn Minuten waren etwas wackelig. Das ist vielleicht der Preis einer jungen Mannschaft.“

Insgesamt machte der Auftritt gegen die Niederlande Mut für die Zukunft, doch er zeigte auch wie kleinste Änderungen das Gerüst der DFB-Elf aktuell ins Wanken bringen können.

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