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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schlechte Chancenverwertung So will die Nationalelf ihr Sturm-Problem lösen
Auch beim 2:1-Sieg gegen Peru hat die deutsche Nationalelf eine ganze Reihe bester Chancen vergeben. Eines der großen WM-Probleme spitzt sich weiter zu. Torschütze Brandt und Bundestrainer Löw haben Lösungsvorschläge.
Es war zum Verzweifeln: Erst scheiterte er an Perus Torwart (2.), dann schob er den Ball viel zu lässig aus wenigen Metern am Tor vorbei (20.) – und schließlich stolperte Marco Reus beim Schussversuch im gegnerischen Strafraum auch noch über den Ball (26.). Es waren drei Top-Chancen fürs DFB-Team gegen Peru. Aber leider auch beispielhafte Szenen.
Mangelnde Torausbeute bei der WM
Nach dem WM-Debakel wurde viel und richtig analysiert: Ja, die Nationalmannschaft ist konteranfällig. Sie verliert gegen sehr defensiv ausgerichtete Gegner zu leicht im Mittelfeld den Ball und bringt damit die eigene Abwehr immer und immer wieder in Verlegenheit.
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Was nur selten bemerkt wurde: Kaum ein Team erspielte sich in der Gruppenphase mehr Chancen als das deutsche. Mit einem echten Torjäger und mehr Effizienz im Angriff hätte die Elf von Bundestrainer Löw trotz der unterdurchschnittlichen Leistung wohl sicher das Achtelfinale erreicht.
Löw: "Der letzte Wille hat ab und zu gefehlt"
In den jüngsten beiden Länderspielen gegen Frankreich (0:0) und Peru (2:1, Tore: Brandt und Schulz) setzte sich die Misere fort. In beiden Partien hatte das DFB-Team ein halbes Dutzend hochkarätiger Chancen, die Ausbeute von zwei Toren in zwei Spielen ist da im Verhältnis eher mager. Bei einem Sieg gegen Frankreich und einem deutlicheren Erfolg gegen Peru würden die Diskussionen rund um den DFB wohl deutlich unaufgeregter geführt.
Julian Brandt, der als einer der wenigen gegen Peru die Ruhe vor dem Tor behalten hat und per Lupfer zum 1:1 traf, sagte: "Der letzte Wille, das Tor zu schießen, hat ab und zu gefehlt. Daran müssen wir weiter arbeiten." Doch liegt es nur daran? Einen Torjäger von internationalem Top-Format sucht man im deutschen Fußball weiter vergebens.
Brandt bringt Müller ins Spiel
Das bestätigt auch Torschütze Brandt: "Momentan haben wir keinen Torjäger, der in jedem Spiel trifft – und als Typ auch keinen klassischen Mittelstürmer wie Mario Gomez oder Sandro Wagner zuletzt." Neidvoll blickt man auf Polen mit Superstar Robert Lewandowski, Belgiens Romelu Lukaku oder Englands Harry Kane.
Angesichts des weiter fehlenden Top-Torjägers ist laut Julian Brandt Kreativität gefragt: "Jetzt hat Marco Reus als Mittelstürmer gespielt, Timo Werner kann es auch. Thomas Müller könnte ich mir dort auch nach wie vor gut vorstellen. Und wenn ich in die Bundesliga schaue, sehe ich auch noch ein paar andere Stürmer, die auf lange Sicht in der Nationalmannschaft spielen könnten."
Löw: "Petersen hat mir sehr gut gefallen"
Einen, der schon nominiert war, hatte Brandt dabei vergessen: Nils Petersen. Der Freiburger, der nach seiner Einwechslung gegen Peru in der Schlussphase noch zwei Chancen vergab, bekam trotzdem ein Sonderlob vom Bundestrainer. Löw sagte auf der Pressekonferenz nach dem Spiel: "Nils Petersen hat mir sehr gut gefallen, er war sofort im Spiel, in der Mitte präsent. Ich denke schon, dass er einen Schritt machen kann."
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Damit gab Löw auch gleich ein großes Ziel im Hinblick auf die EM 2020 vor: Deutschland sucht den neuen Torjäger im Sturmzentrum. Löw will einen seiner Offensivspieler dahingehend fördern, der Versuch mit Dortmunds Marco Reus dürfte nach zwei sehr bescheidenen Auftritten vorerst gescheitert sein. Schon im Oktober stehen gegen die Niederlande (13.10.) und erneut Frankreich (16.10.) die nächsten Möglichkeiten zum Experimentieren in der Nations League an.