Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.
Transfer-Sensation "Ronaldo zu Juve? Ein unwürdiger Wechsel"
Ganz Italien hofft, die Spanier bangen: Ronaldo steht offenbar kurz vor einem Wechsel von Real Madrid zu Juventus Turin, der vor allem eine große Frage aufwirft.
An dieser Stelle kommentieren wöchentlich Florian Wichert (Head of Fußball und Sport bei t-online.de) und Heiko Ostendorp (Fußballchef beim Sportbuzzer) aktuelle Fußball-Themen. Diese Woche geht es um Cristiano Ronaldo.
Modric: "Kann ihn mir bei keinem anderen Klub vorstellen"
Zuletzt äußerte sich Kroatiens Mittelfeldstar Luka Modric zu seinem Teamkollegen bei Real Madrid: "Ich denke nicht, dass er geht. Und ich würde es sehr gerne sehen, dass er bleibt, denn er ist der beste Spieler der Welt. Ich kann ihn mir bei keinem anderen Klub vorstellen", sagte Modric nach dem Sieg im WM-Viertelfinale gegen Russland (4:3 i.E.). Doch Modric weiß genauso wenig wie die Fans über den möglichen Wechsel, der die Fußball-Welt in Atem hält.
Ronaldo steht diversen Medienberichten zufolge kurz vor einem Wechsel zum italienischen Rekordmeister Juventus Turin. Bei den Bianconeri soll der 33-Jährige einen Vierjahresvertrag erhalten und pro Saison 30 Millionen Euro netto verdienen. Als Ablösesumme steht die Summe von 100 Millionen Euro im Raum. Die spanische Zeitung "Marca", Hausblatt der Madrilenen, hatte zuletzt berichtet, Ronaldo habe Juve bereits eine Zusage gegeben. Was zu der Frage führt:
Ergibt ein Ronaldo-Wechsel zu Juventus Turin Sinn?
Ja, weil es nur Gewinner gibt
Fünfmal Weltfußballer, fünfmal Champions-League-Sieger, Europameister mit Portugal: Cristiano Ronaldo hat alles erreicht, was er hätte erreichen können. Nun hat er noch Lust auf eine neue Herausforderung in Italien, das ist doch eine großartige Nachricht.
Die Hoffnungen einer ganzen Nation ruhen auf Ronaldo. Seit Jahren steckt die Serie A in der Krise. Er soll sie wiederbeleben. Er soll die Initialzündung sein, damit endlich wieder echte Topstars nach Italien kommen. Und er soll Juventus die europäische Krone besorgen – erst zum dritten Mal in 121 Jahren. Nach 1985, als 39 Fans im Heysel-Stadium ums Leben kamen. Und nach 1996.
Bei diesem Deal gibt es nur Gewinner. Real braucht nach drei Champions-League-Titeln in Folge ohnehin einen Umbruch, nachdem bereits Trainer Zidane gegangen ist. Ronaldo kann beweisen, dass er mit 33 Jahren längst nicht vor dem Karriereende steht und Juve darf wieder träumen. Nur eines ist schade: In der Bundesliga könnten wir einen Ronaldo genauso gut gebrauchen.
Nein, weil der Größte zu den Größten gehört
Real Madrid ohne Cristiano Ronaldo? Unvorstellbar! Lassen wir uns mal die nackten Zahlen auf der Zunge zergehen: 438 Spiele, 450 Tore, 131 Vorlagen. Viermal holte "CR7" mit den Königlichen die Champions League, wurde je zweimal spanischer Meister und Pokalsieger.
Längst wird Ronaldo in einem Atemzug mit Klub-Legenden wie Alfredo di Stefano oder Zinediné Zidane genannt – und nun soll er seine einzigartige Karriere ausgerechnet in der Serie A ausklingen lassen? Es wäre ein unwürdiger Wechsel.
Klar ist auch Juventus Turin ein großer Klub im europäischen Fußball. Die "alte Dame" will es noch mal wissen und mit Ronaldo den Titel in der Königsklasse avisieren. Doch der Größte aller Zeiten gehört zu den Größten. Und das ist und bleibt nun mal Real Madrid. Der Klub, der die Champions League gerade dreimal in Folge gewann. Auch in der kommenden Saison gehören die Spanier wieder zu den Topfavoriten. Erst Recht, wenn Ronaldo seinen bis 2021 laufenden Vertrag doch erfüllen sollte.
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