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WM 2018: England-Experte Dietmar Hamann traut "Three Lions" das Finale zu


Bei Sieg gegen Kolumbien
Hamann traut England das Finale zu

Von dpa, sid, t-online, rok

Aktualisiert am 03.07.2018Lesedauer: 3 Min.
England-Trainer Gareth Southgate jubelt über den 6:1- Sieg gegen Panama: Jetzt will Southgate den ersten englischen Sieg in einer K.o.-Runde bei einem großen Turnier seit zwölf Jahren.Vergrößern des Bildes
England-Trainer Gareth Southgate jubelt über den 6:1- Sieg gegen Panama: Jetzt will Southgate den ersten englischen Sieg in einer K.o.-Runde bei einem großen Turnier seit zwölf Jahren. (Quelle: imago-images-bilder)

Seit zwölf Jahren wartet England auf einen Sieg in einem K.o.-Spiel bei einem großen Turnier. Gelingt der heute gegen Kolumbien, glaubt England-Experte Dietmar Hamann an den ganz großen Wurf der "Three Lions".

England will den ersten Einzug ins Viertelfinale seit dem Sommermärchen 2006 in Deutschland perfekt machen. Die "Three Lions" treffen im Spartak-Stadion von Moskau am Dienstag (ab 20 Uhr im Liveticker bei t-online.de) auf Kolumbien. Der letzte Sieg in einem K.o.-Spiel bei einem großen Turnier war den Engländern vor zwölf Jahren im WM-Achtelfinale in Stuttgart beim 1:0 gegen Ecuador gelungen – damals noch mit Siegtorschütze David Beckham.

"Wenn die Engländer Kolumbien schlagen, kommen sie auch ins Finale"

Sollte sich England heute gegen Kolumbien durchsetzen, traut England-Experte Dietmar Hamann dem Team Großes zu: "Wenn die Engländer im Achtelfinale Kolumbien schlagen, kommen sie auch ins Finale", erklärte Hamann in der "Bild". Hamann sieht dabei Parallelen zu Deutschland: "Die Situation mit Southgate ist so ähnlich wie bei uns, als Rudi Völler 2000 Trainer wurde. Das war ja nicht das Schlechteste, er hat mit uns 2002 das Finale erreicht."

Die Situation ist tatsächlich vergleichbar. Rudi Völler sollte als Nachfolger von Erich Ribbeck eigentlich nur eine Übergangslösung sein, bis Christoph Daum übernimmt. Daraus wurde nach Daums Kokain-Affäre nichts, Völler fuhr als DFB-Coach zur WM 2002 und wurde Vizeweltmeister. England wollte zur WM 2018 in Russland eigentlich mit Trainer Sam Allardyce anreisen. Der verunglimpfte kurz nach Amtsantritt in einem Interview aktuelle Nationalspieler, Vorgänger Roy Hodgson sowie den englischen Verband und musste nach nur 68 Tagen zurücktreten. Als Interimslösung wurde U21-Coach Gareth Southgate eingesetzt, der kurz danach zum Chefcoach der "Three Lions" ernannt wurde und nun im WM-Achtelfinale steht.

Southgate: "Es ist eine brillante Gelegenheit für unser Team"

Southgate ist sich der großen Chance für England bewusst: "Es ist eine brillante Gelegenheit für unser Team, weiter zu kommen als frühere Teams. Das wird ein fantastischer Abend." Über mehr als einen möglichen Einzug ins Viertelfinale will Southgate aber nicht grübeln: "Wir waren schon öfter in dieser Position, bei mehreren Turnieren. Ich will nicht darüber nachdenken, was danach ist. Wir müssen uns auf Kolumbien konzentrieren."

Der England-Coach war sogar etwas froh über die 0:1-Niederlage im letzten Gruppenspiel gegen Belgien. Zuvor hatten die "Three Lions" 2:1 gegen Tunesien und 6:1 gegen Panama gewonnen. "Um ehrlich zu sein: Ich habe mich nicht ganz wohlgefühlt mit der ganzen Beweihräucherung", sagte Soutgate und erklärte: "Deshalb finde ich es ganz gut, dass es nun auch ein bisschen Gegenwind gibt."

"Uns ist egal, was in der Vergangenheit war"

Auf die Euphoriebremse tritt auch Oberkritiker Gary Lineker: "Es wirkt so, als hätten wir die wichtigste Stammtischparole des Fußballs vergessen: Immer ein Spiel nach dem anderen angehen", schrieb der ehemalige Stürmer genervt: "In diesem Spiel geht es darum, nach zwölf Jahren mal wieder ein K.o.-Spiel bei einem großen Turnier zu gewinnen. Damit ist doch alles gesagt."

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In jedem Fall hat Southgate seinen Spielern attraktiven Fußball verordnet und mehr Selbst5vertrauen eingeimpft. "Uns ist egal, was in der Vergangenheit war. Wir haben einen anderen Trainer, wir sind ein anderes Team. Wir schauen nur nach vorne", sagte WM-Debütant Dele Alli. "Und wir richten uns nicht mehr nach dem Gegner. Wir spielen unser Spiel. Und damit wollen wir so weit wie möglich kommen." Womöglich bis ins Finale.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchedpa, sid
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