Treffen der 1990er-Weltmeister Darum ist Andreas Brehme nicht aufgetaucht

Mit einem Gala-Dinner als Höhepunkt eines dreitägigen Wiedersehens haben die deutschen Weltmeister von 1990 den 25. Jahrestag des Triumphs von Rom gefeiert. 15 der 22 Spieler von damals folgten der Einladung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nach Kaltern in Südtirol. Zu den Fehlenden gehörte ausgerechnet Andreas Brehme, der die Mannschaft vor einem Vierteljahrhundert zum Titel geschossen hatte - angeblich unentschuldigt.
Nun meldete sich der 54-Jährige beim Portal "web.de" zu Wort: "Ich befinde mich derzeit im ägyptischen Badeort Hurghada, wo ich eine Fußballschule aufbaue. Der DFB weiß über meine Verpflichtungen Bescheid", sagte Brehme. Er könne "die ganze Aufregung gar nicht verstehen", so der Weltmeister weiter.
Anscheinend kam diese Information beim DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach nie an. "Wir haben am vergangenen Mittwoch telefoniert. Er wollte versuchen, Termine zu verschieben. Dann habe ich nichts mehr von ihm gehört", hatte Niersbach zuvor gegenüber der "Bild"-Zeitung Brehmes Nichterscheinen kommentiert.
Matthäus ist tief enttäuscht
Auch Lothar Matthäus hatte sich vom Fehlen des 54-Jährigen, der im Finale gegen Argentinien vom Elfmeterpunkt traf, tief enttäuscht gezeigt: "Bei einigen kann man verstehen, dass sie nicht da sind, aber bei Andi nicht. Wir fühlen uns im Stich gelassen."
Auch Klinsmann und Vogts fehlen
Nicht in Südtirol dabei waren zudem US-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann und sein derzeitiger Berater Berti Vogts, die mit den USA beim Gold-Cup am Start sind.
Auch Bodo Illgner, Olaf Thon, Jürgen Kohler, und Karl-Heinz Riedle nahmen nicht an der Jubiläumsfeier teil.
Wiedersehen im damaligen Trainingslager
Im Hotel Seeleiten am Kalterer See hatte die deutsche Mannschaft von Teamchef Franz Beckenbauer ihr Trainingslager vor der WM 1990 abgehalten. An genau diesem Ort war im Jahr der deutschen Wiedervereinigung der Geist entstanden, der das DFB-Team zum 1:0-Finalsieg gegen Argentinien und zum dritten Stern geführt hatte.
Beckenbauer erklärt den "Geist des DFB"
Der Kaiser stellte den bekannten Wein-Ort gar auf eine Stufe mit der Sportschule Malente, in der er und seine Teamkollegen bei der WM 1974 trainiert hatten und die zum Symbol für Erfolg geworden sei. "Malente war lange Jahre der Geist des DFB", sagte Beckenbauer beim Auftakt des dreitägigen Treffens. "Jetzt ist Kaltern dazugekommen."
Matthäus bekommt Pokal erneut überreicht
Nach einer gemeinsamen Rede von DFB-Präsident Niersbach und Beckenbauer bekam der damalige Kapitän Matthäus wie vor 25 Jahren um 21.55 Uhr den WM-Pokal überreicht, in diesem Fall die Originalkopie, die sonst in Frankfurt am Main in der DFB-Zentrale ausgestellt ist. Anschließend erinnerte ein kurzweiliger Film mit Szenen und Anekdoten an die Wochen in Italien.
Beckenbauer betonte, dass "die Gastfreundlichkeit uns über Mailand bis nach Rom getragen" habe: "Dort war es unvermeidbar, dass die beste Mannschaft den Titel holt."