Niersbach unterstützt Regeländerung FIFA denkt über vierten Auswechselspieler nach
Auch wegen des Knockouts von Christoph Kramer im WM-Finale wird bei der FIFA die Einführung eines vierten Einwechselspielers diskutiert. Von einer Änderung der Einwechslungsregel würden vor allem die Spieler profitieren.
"Ich persönlich bin der Meinung, dass ein vierter Spielerwechsel im Falle einer Verlängerung erlaubt werden sollte", sagte der Belgier Michel D'Hooghe, Mitglied des Exekutivkomitees und Medizinchef des Weltverbandes, der "Welt am Sonntag". Die FIFA erhofft sich so mehr Schutz für den Einzelnen. Bisher versuchen auch verletzte Spieler oft weiter auf dem Platz zu bleiben, um das knappe Auswechselkontingent nicht unnötig zu verkleinern.
Auch DFB für Änderung
Auch Wolfgang Niersbach sprach sich in der Zeitung als Präsident des DFB dafür aus: "Das Turnier in Brasilien mit den extremen klimatischen Bedingungen hat gezeigt, dass es in der Verlängerung an die Grenzen der Belastung gehen kann. Wenn man gesehen hat wie viele Spieler Probleme mit Krämpfen hatten, stellt sich die Frage, wer dann noch Elfmeter schießen soll."
IFAB ist ebenfalls interessiert
Zuständig für Regeländerungen ist das International Football Association Board (IFAB), das einmal im Jahr tagt. Anfang 2015 könnte das IFAB über eine vierte Auswechslung entscheiden. Die Chancen für eine Regeländerung stehen gut. Denn "es stellt sich uns die Frage, ob wir einen weiteren Auswechselspieler brauchen. Wir werden das erörtern. Das Spiel ist unglaublich schnell geworden", sagte der zum Gremium gehörende ehemalige Frankreich-Trainer Gerard Houllier bereits während der WM.
Kramer orientierungslos
Kramer war im Endspiel von Rio de Janeiro nach einem Zusammenprall mit dem Argentinier Ezequiel Garay benommen, hatte aber zuerst noch weitergespielt. Anschließend war er wankend vom Platz geleitet und ausgewechselt worden. Den Schiedsrichter hatte er wegen der erlittenen Gehirnerschütterung sogar fragen müssen, bei welchem Spiel er sich befinde.