Mehr als 100 Millionen Dollar winken Bayern-Boss Dreesen: Klub-WM ist "keine Lustreise"

Die Klub-WM in den USA ist eine Extra-Belastung für viele Spieler – doch Vereine wie der FC Bayern bekommen dies mit vielen Millionen entlohnt. Münchens Boss verrät einige Planungsdetails.
Jan-Christian Dreesen hatte das neue Objekt der Begierde am Montagmittag in München schon einmal ganz nah vor Augen. Mit den beiden Zwillingstürmen der Frauenkirche als malerische Kulisse im Hintergrund posierte er auf der Terasse des an die FC Bayern World angeschlossene Penthouse des Do&Co Hotels damit.
Allerdings galt für den Vorstandsboss des FC Bayern dabei das Motto: Nur gucken, nicht anfassen. Das Privileg die Trophäe der Klub-WM anzufassen, die im Rahmen der Trophy Tour bei einem Termin in der Münchner Innenstadt präsentiert wurde, ist schließlich momentan noch den Staatschefs vorbehalten. US-Präsident Donald Trump etwa, der mit den USA quasi der Ausrichter des neuen XXL-Turniers im Juni sein wird, legte kürzlich schon mal Hand an.
Dreesen will und muss sich das Berührungsrecht als möglicher erster Sieger der ersten Ausgabe der Klub-WM in dem neuen Format mit dem FC Bayern erst noch verdienen. Genau mit diesem Ziel und großer Spannung blickt Dreesen mit dem Rekordmeister jedenfalls dem Megaturnier im Sommer in den vereinigten Staaten entgegen.
"Alle Spieler sind heiß. Sie wollen nicht nur teilnehmen, sie wollen auch gewinnen", sagte Dreesen am Rande der Präsentation der Trophäe. Die Klub-WM sei für den deutschen Rekordmeister keine "Lustreise", sondern ein Wettbewerb, bei dem man "möglichst weit kommen" wolle.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Klub-WM: Eine Milliarde US-Dollar an Gesamt-Preisgeld
Neben dem sportlichen Reiz spielt auch der finanzielle Aspekt eine Rolle. Der Weltverband Fifa hatte angekündigt, eine Milliarde US-Dollar (rund 930 Millionen Euro) an Preisgeldern auszuschütten - dazu kommt ein Solidaritätsbetrag von 250 Millionen Euro für nicht teilnehmende Mannschaften. Dreesen erklärte dazu: "Natürlich ist das zuallererst eine sportliche Challenge, das ist das Allerwichtigste." Dennoch habe das Turnier "eine finanzielle Attraktivität".
Dreesen verriet, dass die Münchner allein durch das Startgeld und einen zusätzlichen Bonus als europäischer Topverein 30 Millionen Dollar (rund 27,8 Millionen Euro) einnehmen werden. Bei sportlichen Erfolgen können weitere Prämien dazukommen. Dem Sieger winken am Ende mehr als 100 Millionen Dollar – im besten Fall sogar bis zu 120 Millionen Dollar.
Die Belastungen für die Spieler sind dem Bayern-Boss bewusst. Vor der Klub-WM steht noch das Final Four der Nations League (4. bis 8. Juni) an, was den engen Terminkalender weiter verdichtet. Dreesen sagte: "Die größte Herausforderung wird, wie wir den Spielern ein Stückchen Ruhe beschaffen können vor der nächsten Saison."
Die Klub-WM wird vom 14. Juni bis 13. Juli in den USA ausgetragen. Nur rund einen Monat später beginnt in Deutschland mit der ersten Runde des DFB-Pokals (15. bis 18. August) und dem Supercup (16. August) bereits die neue Spielzeit.
Bayern war noch nie so lange auf Reisen
Trotz der kurzen Pause zeigte sich Dreesen zuversichtlich, dass die Münchner den Kader bis dahin "wieder ausgeruht und fit bekommen". Gleichzeitig stellte er klar: "Den Kader hierfür einfach aufzublähen – das wollen wir nicht. Denn dann kämen unsere jungen Spieler gar nicht mehr zum Zuge."
Man freue sich auf die Premiere des neuen Wettbewerbs, den es "so noch nicht gegeben hat", so Dreesen. Während des Turniers wird der FC Bayern sein Basecamp zunächst in Orlando aufschlagen. Dreesen verwies auf die logistischen Herausforderungen der langen Reise: "Wir waren als Mannschaft, als Verein noch nicht fünf Wochen am Stück auf einem Turnier unterwegs." Wie der 57-Jährige ankündigte, werden die Spieler aufgrund des langen Turnierzeitraums zu Beginn auch ihre Familien im Lager der Bayern zumindest für eine Weile empfangen können.
Im späteren Turnierverlauf ist dann ein möglicher Umzug des Bayern-Camps nach New York geplant, wo alle Halbfinalspiele und das Finale am 13. Juli stattfinden werden. Danach darf Dreesen die goldene Trophäe dann im besten Fall nicht nur anschauen, sondern auch endlich anfassen.
- Reporter vor Ort bei der Vorstellung der Klub-WM-Trophäe in München
- Mit Material der Nachrichtenagenturen SID und dpa
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.