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FC Bayern | Kompany und Xabi Alonso erinnern schon an Guardiola und Klopp


Vincent Kompany gegen Xabi Alonso
"Das ist mir alles vollkommen egal"


28.09.2024 - 16:00 UhrLesedauer: 4 Min.
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Vincent Kompany: Der Trainer des FC Bayern hat mit seinem Team einen perfekten Start hingelegt.Vergrößern des Bildes
Vincent Kompany: Der Trainer des FC Bayern hat mit seinem Team einen perfekten Start hingelegt. (Quelle: IMAGO/Michael Weber IMAGEPOWER)

Beim Topspiel der Bayern gegen Leverkusen stehen auch die beiden Trainer Kompany und Alonso im Fokus. Es gibt Parallelen zu Guardiola und Klopp.

Vincent Kompany musste laut lachen, als er am Freitagvormittag bei seiner Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Topspiel zwischen seinem FC Bayern München und Bayer Leverkusen auf das brisante Trainerduell mit Xabi Alonso angesprochen wurde.

Ob er nun gegen den Spanier beweisen wolle, dass er der bessere Coach sei, wurde er gefragt. "Nein, überhaupt nicht", antwortete er. "Meine Motivation ist: Leverkusen war Meister, sie kommen in die Allianz Arena, wir sind Tabellenführer und haben die Möglichkeit, etwas zu machen für unsere Fans."

Kompany und Alonso, die zum ersten Mal mit ihren Mannschaften aufeinandertreffen werden, stehen dabei trotzdem im Fokus. Schließlich würde Kompany gar nicht auf der Trainerbank der Münchner sitzen, wenn Alonso ihm das mit seiner frühzeitigen Absage an den FC Bayern nicht überhaupt erst zumindest indirekt ermöglicht hätte.

Alonso war nach der beschlossenen Trennung von Thomas Tuchel nämlich der absolute Wunschkandidat beim Rekordmeister als dessen Nachfolger. Nachdem die Bayern bei ihm nachgefragt hatten, lehnte Alonso aber dankend ab und bekannte sich anschließend öffentlich zu Leverkusen.

Darum sieht Kompany sich als K-Lösung

Erst als weitere Kandidaten, darunter Bundestrainer Julian Nagelsmann und Österreichs Nationalcoach Ralf Rangnick, abgesagt hatten, kam Kompany ins Spiel. Der 38 Jahre junge Belgier war keineswegs Bayerns erste Wahl, bisweilen wurde gar von ihm als vermeintlicher D-, E-, F-, G- oder gar H-Lösung geschrieben. Er selbst sieht sich nur als eins: Die K-Lösung – Kompany eben.

 
 
 
 
 
 
 

"In diesem Geschäft ist es normal, dass es immer Kandidaten gibt", sagte er, "und es sieht immer so aus, dass es große Egos gibt. Das ist mir alles vollkommen egal. Ich arbeite einfach – sehr, sehr hart. Das reicht mir, alles andere ist für mich total unwichtig."

Bayern ging mit Kompany einen ähnlichen Weg, wie ihn Leverkusen mit Alonso gegangen war. Beide hatten einen großen Namen als Spieler, standen als Trainer aber noch am Anfang ihrer Karriere und hatten trotzdem klare Ideen und Vorstellungen. Der Plan scheint – wie zuvor bei Leverkusen – aufzugehen.

Mit Peps Segen

Mit sechs Siegen in sechs Pflichtspielen und bisweilen begeisterndem und dominantem Offensivfußball hat Kompany bereits viele seiner Kritiker zunächst zum Schweigen gebracht. Sein Stil erinnert bisweilen an den von Pep Guardiola, der Bayerns Bossen auch bei der Verpflichtung seines einstigen Kapitäns bei Manchester City mit Nachdruck zuriet. Kompany kam mit Peps Segen nach München.

Und wie t-online erfuhr, kommt Kompany nun nicht nur bei der Mannschaft, sondern auch bei den Klubbossen mit seiner positiven und gewinnenden Art sehr gut an. Sein Start beim Rekordmeister wird unabhängig von den guten Ergebnissen insgesamt extrem positiv bewertet.

Calmund vergleicht Kompany mit Klopp

Großen Zuspruch erhielt Kompany nun ausgerechnet aus dem Lager der Leverkusener von Ex-Manager Reiner Calmund. Er habe es "überhaupt nicht verstanden, mit wie vielen kritischen Blicken Kompanys Verpflichtung begleitet wurde", sagte Calmund im t-online-Interview. Man sehe, dass die Chemie zwischen ihm und der Mannschaft und auch dem Verein "hervorragend stimmt", so Calmund. All das sei für ihn aber kein Wunder.

Natürlich sei Kompany mit Burnley in die englische Premier League auf- und direkt wieder klar abgestiegen. "Aber Jürgen Klopp hat das zum Beispiel mit Mainz 05 genauso erlebt", sagte Calmund. Sein abschließendes Urteil: "Ihn zu verpflichten, war ein sehr cleverer Schachzug."

Der Traumstart, der Kompany mit seiner Mannschaft gelungen ist, steht gegen Alonso und Leverkusen nun allerdings auf einer harten Probe – der zweifellos härtesten in der bisherigen Saison. Umgekehrt gilt das aber auch für Bayer, das sich mit der 2:3-Heimniederlage gegen Leipzig am 2. Spieltag bereits einen Patzer geleistet hat.

Alonso schwärmt von Kompanys Ideen

Alonso ist der perfekte Start, den Bayern mit Kompany hingelegt hat, freilich nicht entgangen. "Sie haben bisher einen sehr guten Auftakt in die Saison. Sie spielen mit viel Energie und Qualität und guten Ideen. Der Einfluss von Vincent Kompany war bisher sehr gut", sagte der 42-Jährige am Freitag auf seiner Abschlusspressekonferenz. "Morgen ist eine große Herausforderung für uns. Wir müssen 95 Minuten lang sehr konzentriert und für alle Situationen bereit sein." Das gelte auch für schlechte Momente und "vielleicht 10, 15 Minuten, in denen Bayern Vollgas geben wird. Das wird passieren".

Alonsos Respekt vor Kompanys Spielstil ist jetzt schon groß. Mit Guardiola, unter dem Alonso von 2013 bis 2016 in München ebenfalls noch spielte, haben beide einen gemeinsamen Mentor. Und dementsprechend auch eine ähnliche Idee von dominantem Ballbesitzfußball.

"Du willst immer so dominant wie möglich sein"

Davon will Kompany auch im Duell mit Alonso jetzt nicht abrücken. "Es gibt eigentlich keinen Kompromiss", sagte er. "Du willst immer so dominant wie möglich sein, in jeder Phase des Spiels. Das muss immer unser Mindset sein." Es sei "ein wichtiges Spiel gegen die beste Mannschaft der letzten zwölf Monate", so Kompany weiter: "Wir freuen uns darauf, uns mit ihnen zu messen. Ich würde dieses Spiel gerne jede Woche haben."

Das Meistermärchen, das Alonso in der vergangenen Saison mit Leverkusen schrieb, hat auch Kompany übrigens interessiert mitverfolgt. Als Trainer schaue man immer, wer etwas Neues und Besonderes mache, so Kompany, "er hat etwas Besonderes mit seinem Team und seinem Klub geschafft."

Jetzt komme Leverkusen nach München, und "wir bekommen die Chance, uns zu messen. Das ist, wenn Fußball etwas Spezielles werden kann." Auch wenn er selbst davon nichts wissen will, ist es dennoch auch für Kompany eine spezielle Chance: und zwar die, sich im direkten Aufeinandertreffen mit Alonso zu beweisen. Es könnte der Beginn eines großen Trainerduells werden.

Verwendete Quellen
  • Aussagen von Vincent Kompany bei der Pressekonferenz am 27. September
  • Aussagen von Xabi Alonso bei der Pressekonferenz am 27. September
  • t-online-Interview mit Reiner Calmund: "Er hat nichts falsch gemacht"
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