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FC Bayern: An diese Baustellen muss Vincent Kompany sofort ran


Kompanys große Baustelle
Diese Bayern-Stars werden genau hingehört haben


31.05.2024Lesedauer: 4 Min.
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Die Bayern-Stars Leroy Sané, Joshua Kimmich, Harry Kane und Leon Goretzka arbeiten künftig unter Vincent Kompany in München. (Quelle: IMAGO/Laci Perenyi/imago)

Mit Vincent Kompany hat der FC Bayern endlich seinen neuen Cheftrainer gefunden. Der ist jetzt sofort gefragt. Eine Baustelle ist dabei besonders groß.

Dass Vincent Kompany schon verstanden hat, was jetzt von ihm beim FC Bayern gefragt ist, das machte der neue Cheftrainer bei seiner Vorstellung direkt in seinem Eingangsstatement deutlich. "Ich weiß, was für ein großer Verein Bayern ist. Ich bin stolz, aber auch sehr motiviert, hier zu sein", sagte er am Donnerstagvormittag auf dem Podium der Allianz Arena und ließ dann gleich den entscheidenden Satz folgen: "Von mir aus kann die Saison direkt losgehen."

Offiziell wird die neue Spielzeit zwar erst nach der Europameisterschaft und der Sommerpause im August beginnen. Kompany ist beim FC Bayern trotzdem schon jetzt als Soforthelfer gefragt. Nach der seit Februar und insgesamt 99 Tage andauernden und äußerst komplizierten Nachfolgefahndung für Trainer Thomas Tuchel hat der Rekordmeister bei den Planungen für die kommende Saison jetzt nämlich keine Zeit mehr zu verlieren. Die Vorbereitungen auf die neue Spielzeit hat die längste Trainersuche der Klubhistorie, die mit Kompany nun ein Ende fand, lange genug behindert und verzögert. Auf den Belgier wartet beim FC Bayern mit der Kaderzusammenstellung die größte von mehreren offenen Baustellen, die es nun schnellstmöglich zu bearbeiten und zu schließen gilt.

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"Wir sind vielleicht schon weiter, als man denkt"

"Wir haben schon intensiv über Spieler und den Kader gesprochen", sagte Sportvorstand Max Eberl, der neben Kompany auf dem Podium saß. Der neue Chefcoach sei "natürlich in den Kaderplan einbezogen", sagte Eberl und verriet: "Christoph (Bayern-Sportdirektor Freund; Anm. d. Red.) und ich haben nicht nur die Trainersuche vorangetrieben, sondern uns auch um den Kader gekümmert. Wir sind vielleicht schon ein Stück weiter, als man denkt. Wir sind schon einige Schritte vorangegangen." Eberl ließ auch nicht unerwähnt, dass die Vorarbeiten zu Kompanys Vorstellungen bezüglich der Mannschaft passen würden.

Nach der ersten titellosen Saison seit 2012 soll es bei den Bayern einen Umbruch im Kader geben. Dem Vernehmen nach wollen Eberl und Freund fünf bis sieben Neuzugänge holen. Klar, dass im Gegenzug dafür auch Spieler den Klub verlassen müssten. Es gebe zwar "keine Streichlisten" bei Bayern, jedoch "Spieler, die es künftig schwerer haben könnten, das ist aber normal im Leistungssport", sagte Eberl.

Weiter ins Detail wollte der 50-Jährige aber nicht gehen. Kompany ebenso wenig; der meinte, es sei "zu früh, um über einzelne Spieler zu reden". Zumindest öffentlich. "Was der Kader braucht, werden wir intern besprechen."

"Ich will sehen, welcher Spieler hungrig ist"

Zugleich freue er sich auf die Spieler, meinte er und ergänzte: "Es ist wichtig, wie hungrig die Spieler sind. Ich will richtige Gewinner sehen. Ich will sehen, welcher Spieler hungrig ist, damit wir wieder Erfolg haben."

Nicht nur Joshua Kimmich, Alphonso Davies und Leroy Sané, deren Verträge im Sommer 2025 auslaufen, dürften Eberl und Kompany genau zugehört haben. Sondern mit Sicherheit auch Leon Goretzka, Noussair Mazraoui, Dayot Upamecano, Min-jae Kim, Serge Gnabry und Kingsley Coman, deren Zukunft in München ebenfalls zumindest noch offen ist.

Einzig zu seinem früheren Teamkollegen Sané äußerte er sich konkreter. "Wir hatten in Manchester eine sehr gute Zeit zusammen. Ich war bei City nicht nur Kapitän, ich war mehr als das", sagte Kompany. "Ich werde versuchen, alles aus ihm und alles aus jedem Spieler herauszukitzeln." Über die Rolle der genannten Spieler in seinen Planungen mit der Mannschaft zu entscheiden, ist nun eine seiner ersten Aufgaben.

Mit Kompany zurück zu Pep-Fußball

Eine weitere wird sein, den Bayern seine Spielidee zu vermitteln. Wie die aussieht? "Wir wollen mutig sein und aggressiv spielen. Das repräsentiert meinen Charakter", sagte Kompany: "Mut mit dem Ball und aggressiv sein. Das wollen wir das ganze Spiel durchhalten." Das deckt sich mit Eberls Vorstellungen, der sagte: "Wir wollen als FC Bayern dominant und aggressiv sein und einen Trainer, der bereit ist, neue Dinge auf den Platz zu bringen."

Unter Tuchel waren die Bayern von der Idee des Ballbesitzfußballs, die Pep Guardiola in seiner Zeit in München von 2013 bis 2016 dort implementiert und perfektioniert hatte, deutlich abgekommen. Tuchel hatte vor allem in der Champions League stattdessen meistens lieber auf defensiv ausgerichtete Kontertaktiken gesetzt.

Mit Kompany soll sich das nun wieder ändern. Viele seiner Ideen teilt der Belgier nämlich mit seinem langjährigen Trainer bei Manchester City und Lehrmeister Guardiola. Er steht für einen ähnlich offensiv ausgerichteten Spielstil. In der Saison 2022/23 wurde Kompany mit 101 Punkten, 87 Toren und durchschnittlich 64,6 Prozent Ballbesitz mit Burnley Meister in der zweiten englischen Liga ("Championship"). Und seine Mannschaft in England deshalb schon "Mini-Man-City" genannt. In der vergangenen Saison stieg er nun allerdings direkt wieder ab.

Dieses Datum steht über allem

Ganz andere Ziele wird Kompany nun mit den Bayern verfolgen. Eine titellose Saison soll beim Rekordmeister schließlich die Ausnahme bleiben. National gilt es dabei, Meister und Pokalsieger Leverkusen mit Chefcoach Xabi Alonso wieder zu entthronen. Und international muss nicht weniger als das Erreichen des Champions-League-Endspiels Kompanys Ziel sein. Das wird am Ende der kommenden Saison schließlich in der Münchner Allianz Arena ausgetragen – fast auf den Tag genau ein Jahr nach Kompanys Vorstellung, am 31. Mai 2025. Dass dieses Datum beim FC Bayern über allem steht, ist auch Kompany bewusst.

"Wir werden immer die höchsten Ziele haben. Ich versuche immer, jedes Spiel zu gewinnen", sagte der 38-Jährige, darauf angesprochen. "Klar, das Champions League-Finale ist 2025 in München. Aber das erreichen wir nicht, wenn wir darüber reden, sondern wir müssen im Training jeden Tag hart dafür arbeiten." Kompany hat längst damit begonnen.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort bei der Präsentation von Vincent Kompany
  • Aussagen von Vincent Kompany und Max Eberl bei der Trainerpräsentation am 30. Mai in der Allianz Arena
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