Bundestrainerin nach WM-Debakel Rücktritt? Voss-Tecklenburg und DFB senden Signal
Der Verbleib von Bundestrainerin "MVT" im Amt schien nach dem bitteren Vorrundenaus bei der WM fraglich. Nun hat sich die 55-Jährige geäußert – und lässt eine Tendenz anklingen.
Das ist ein Zeichen. Und eine klare Ansage: "Auch einen Tag danach ist es schwer die Enttäuschung in Worte zu fassen", schrieb Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg am Freitag bei Instagram. "Das vorzeitige Ende unserer WM-Reise wird noch lange schmerzen. Ich möchte mich von ganzem Herzen bei unseren Fans bedanken, die uns so treu zur Seite stehen. Danke auch für die vielen aufbauenden Worte, die uns auf unterschiedlichsten Wegen erreicht haben." Und dann das Signal: "Wir werden dieses Turnier akribisch aufarbeiten und analysieren. Wir haben in den letzten zwei Jahren sehr viel erreicht und angeschoben und darauf wollen wir trotz dieses Rückschlags weiter aufbauen."
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Rücktritt nach dem bitteren Vorrundenaus bei der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland? Klingt nicht danach – die 55-Jährige will offenbar noch mal angreifen und ihre Arbeit mit den DFB-Frauen fortsetzen. Dabei klang "MVT" am Tag des Ausscheidens noch verhaltener – wohl auch, weil der Schock erst einmal verarbeitet werden musste.
"MVT"-Ehemann: "Mit Leib und Seele Nationaltrainerin"
Ehemann Hermann war sich indes schon am Freitag sicher: "Martina ist mit Leib und Seele Nationaltrainerin. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie mit dem Gedanken spielt, aufzuhören. Sie ist eine Kämpferin und wird wieder angreifen", sagte Tecklenburg der "Rheinischen Post".
Offenbar hat Voss-Tecklenburg nun bereits neue Energie geschöpft – und auch vonseiten des DFB käme eine Trennung von der Bundestrainerin trotz des WM-Debakels unerwartet: Erst im April hatte der Verband den Vertrag mit "MVT" bis 2025 verlängert, eigentlich wäre das Arbeitspapier nach der WM ausgelaufen. Berichten von 2021 zufolge verdient Voss-Tecklenburg, die seit 2018 im Amt ist, 150.000 Euro pro Jahr, es ist anzunehmen, dass mit der Vertragsverlängerung auch die Bezüge aufgestockt wurden. Eine vorzeitige Entlassung wäre für den Verband also wohl auch mit einer hohen Abfindungszahlung verbunden.
Ohnehin hat DFB-Präsident Bernd Neuendorf eine Trainerdiskussion schon am Freitag ausgeschlossen: "Wir haben den Vertrag mit ihr erst vor wenigen Monaten verlängert nach dieser überaus erfolgreichen Europameisterschaft im vergangenen Jahr und haben ihr das Vertrauen ausgesprochen, das sie nach wie vor auch genießt", bestätigte Neuendorf im "ZDF heute journal". Und weiter: "Ich habe direkt nach dem Spiel gegen Südkorea mit der Bundestrainerin telefoniert. Gemeinsam werden wir diese Enttäuschung aufarbeiten."
Sein Treuebekenntnis bekräftigte Neuendorf später noch einmal. "Ich bin doch sehr sicher, dass sie mit der Mannschaft wieder die Kurve kriegen kann", sagte er bei einem DFB-Termin in Hanau. Und auch "MVT" scheint sich nun sicher zu sein, weiter im Amt bleiben zu wollen – und die verkorkste WM 2023 vergessen zu machen.
- Instagram-Post von Martina Voss-Tecklenburg
- Material der Nachrichtenagentur dpa
