Deutschland blamiert sich auf ganzer Linie: WM-Debakel für DFB-Frauen

Videotranskript lesen

Aus und vorbei. Der Titeltraum der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft endet in Brisbane vorzeitig. Und was soll man sagen? Es ist ein historisch schlechtes Ergebnis und ein Debakel für die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft. Das, was die Mannschaft hier hinter mir im Stadium von Brisbane geliefert hat, war in Summe einfach viel zu wenig. Man war fahrig im Spielaufbau, man hat die Pässe überhaupt nicht an die Frau gebracht. Es war eine schwache Leistung und mehrere Spielerinnen waren wohl mit der enormen Drucksituation überfordert.

Dieser späte eins zu zwei Gegentreffer aus dem zweiten Spiel gegen Kolumbien – er hat jetzt am Ende tatsächlich diese große Bedeutung und auch dazu geführt, dass die deutsche Mannschaft eben zu wenig Punkte hatte, um weiterzukommen. Und es mutet geradezu grotesk an, dass die marokkanische Mannschaft, die Deutschland am ersten Spieltag noch mit sechs zu null bezwungen hatte, nun in der K.o.-Phase steht.

Vergangenes Jahr in England, da ist man noch als Außenseiter ins Rennen gegangen. Jetzt war man einer der Turnier-Favoritinnen und konnte dieser Rolle überhaupt nicht gerecht werden.

Ja, wie geht es nun weiter? Wird es personelle Konsequenzen geben? Heute ist der sportliche Leiter der Nationalmannschaft. Der hatte schon durchblicken lassen, dass es einige Spielerinnen gab, die heute ihr letztes Spiel für die deutsche Nationalmannschaft gemacht haben. Er selbst schloss einen Rücktritt vorerst aus, und die Bundestrainerin war da gar nicht so sicher. Angesprochen auf der Pressekonferenz, ob sie denn einen Rücktritt ausschließe, weil es auf den Journalisten im ZDF so gewirkt hatte, sagte sie: "Das ist jetzt deine Interpretation". Also bleibt wohl offen, wie es weitergeht mit Martina Tecklenburg und mit dieser Mannschaft. Sie selbst sagte: "Diese Mannschaft hat ein großes Potenzial." Auf dem Platz hat man davon aber kaum etwas gesehen.