Mit Kopftuch zur WM Marokko-Spielerin schreibt Geschichte
Sie ist als erste mit einem Kopftuch bei der WM der Frauen dabei. Nouhaila Benzina sorgte bei dem Turnier für ein Novum.
Nouhaila Benzina schreibt Geschichte. Die Marokkanerin ist die erste Frau mit einem Hidschāb bei einem WM-Spiel. Im zweiten Gruppenspiel gegen Südkorea stand sie in der Startelf.
Mit dem Tragen der Kopfbedeckung drückt sie ihren muslimischen Glauben aus. Bereits im Vorfeld hatte Benzina angekündigt, nicht auf ihren Hidschāb verzichten zu wollen. Der Weltverband Fifa unterstützt sie bei ihrer Entscheidung: "Die Teilnahme von Benzina wird weltweit Barrieren durchbrechen", hieß es dabei auf Twitter.
"Das könnte ich sein"
Auch in ihrer Heimat erhält sie volle Unterstützung. Assmaah Helal, Mitbegründerin des "Muslims Women's Sports Network", sprach von der 25-Jährigen als eine Ikone: "Mädchen werden Benzina anschauen und denken: 'Das könnte ich sein'." Marokko trifft im Verlauf des Turniers in der Gruppenphase noch auf Südkorea und Kolumbien. Für die Nation ist es die erste Teilnahme an einer Weltmeisterschaft.
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Die Fifa hatte aus Sorge um die Sicherheit und Gesundheit der Spielerinnen 2007 noch das Tragen einer Kopfbedeckung verboten. Der Auslöser: Ein Schiedsrichter hatte damals das Kopftuch einer Elfjährigen nicht erlaubt. Daraufhin reagierte der Weltverband. Seit 2014 ist die Regelung wieder abgeschafft.
Das Kopftuch hat im Laufe der vergangenen Jahre ohnehin mehr an Aufmerksamkeit gewonnen. 2017 stellte der Sportartikelhersteller Nike eine Serie atmungsaktiver Hidschābs vor, auf die mehrere Sportlerinnen wie US-Fechterin Ibtihaj Muhammad zurückgreifen.
- Eigene Beobachtungen im ZDF
- spox.com: "Bei WM-Spiel gegen Deutschland: Warum spielt Marokkanerin Nouhaila Benzina mit Kopftuch?"
- sportbild.bild.de: "Diese Marokkanerin spielt mit Kopftuch"