Verband bestreitet Vorwürfe Wirbel um spöttische Imitation vor WM-Start
Mit Videos, in denen sie sich offenbar über den Maori-Tanz Haka lustig machen, sorgen Spielerinnen vor der Fußball-WM für Wirbel. Ein Verband bestreitet die Vorwürfe.
Vor dem Start der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen in Australien und Neuseeland sind der niederländische sowie der spanische Verband massiv in die Kritik geraten. Der Grund dafür sind Videos, die in den sozialen Netzwerken verbreitet wurden und für großen Wirbel sorgen.
Darin zu sehen sind nämlich einige niederländische und spanische Spielerinnen, die sich offenbar über den Haka, den traditionellen Maori-Tanz der Ureinwohner Neuseelands, lustig machen.
Das Video war auf dem offiziellen Instagram-Kanal des niederländischen Fußballbunds (KNVB) veröffentlicht worden, woraufhin sich zahlreiche Nutzer vehement darüber beschwert und es als respektlos bezeichnet hatten. Mittlerweile wurde das Video gelöscht. Ein Sprecher des KNVB hat die Vorwürfe nun bestritten und teilte "Telegraph Sport" mit, das Video würde sich "überhaupt nicht" auf den Haka beziehen.
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"Der Clip aus dem Video im Internet ist Teil eines Trainings, das die Mannschaft kürzlich in den Niederlanden absolvierte", sagte er in einer fast schon bizarren Erklärung weiter. "Im körperlichen Teil des Trainings führte das Team eine Übung durch, die sich darauf konzentrierte, die innere Stärke zu kanalisieren, und sich in keiner Weise auf den Haka bezog oder ihn nachahmte. Es bestand keine Absicht, irgendjemandem gegenüber respektlos zu sein."
Der Haka sei "bei allen Profisportlern bekannt und beliebt. Die niederländische Frauenfußballmannschaft ist da keine Ausnahme." Mit dem Haka stimmen sich beispielsweise auch die weltweit als "All Blacks" bekannte Rugby-Nationalmannschaft Neuseelands stets auf ihre Spiele ein.
Kein Kommentar von Spanien und der Fifa
Der spanische Fußballverband (RFEF) war in ähnlicher Weise in die Kritik geraten. Auf dem Video, das der Verband zwischenzeitlich auf seinen offiziellen Kanälen in den sozialen Netzwerken verbreitete, sind gleich vier spanische Spielerinnen zu sehen, die den Haka nachahmen und sich damit offensichtlich darüber lustig machen. Der RFEF wurde ebenfalls um eine Stellungnahme gebeten, hat sich bislang allerdings noch nicht zu dem Vorfall geäußert. Auch dieses Video wurde aber mittlerweile wieder entfernt.
Sowohl das niederländische als auch das spanische Team haben ihr Mannschaftsquartier für das Turnier auf der Nordinsel Neuseelands bezogen. Der Fußball-Weltverband Fifa wollte sich zu den Vorfällen ebenfalls nicht äußern und verwies darauf, dass es sich um eine "Teamangelegenheit" handeln würde. Die Fifa hatte aber bereits angekündigt, dass während der Weltmeisterschaft indigene Flaggen Australiens und Neuseelands zu sehen sein werden.
"Ein wichtiger Schritt bei der Durchführung und Vorbereitung des Turniers war die Einrichtung eines ausschließlich aus Frauen bestehenden Kulturberatungsgremiums, um in Partnerschaft mit den First Nations- und Maori-Gemeinschaften dauerhafte Beziehungen aufzubauen und eine sinnvolle Einbindung und Einbeziehung aller kulturellen Berührungspunkte während des Turniers sicherzustellen", sagte Fifa-Präsident Gianni Infantino.
"Diese bedeutenden Flaggen drücken für unsere Gastgeber den Geist des gegenseitigen Respekts, der nationalen Identität und der Anerkennung indigener Kulturen aus." Genau diesen Respekt ließen einige spanische und niederländische Spielerinnen allerdings mit ihren Videos unmittelbar nach ihrer Ankunft im Gastgeberland vermissen.
- www.telegraph.co.uk: "World Cup Haka row: Netherlands in bizarre denial over mocking claims"