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DFB: Alexandra Popp vor Abschiedsspiel in Duisburg


Alexandra Popp verabschiedet sich
Ein Traum ohne Happy End


28.10.2024 - 13:50 UhrLesedauer: 3 Min.
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Almuth Schult und Alexandra Popp (r.): Nach dem verlorenen Finale flossen die Tränen.Vergrößern des Bildes
Almuth Schult und Alexandra Popp (r.): Nach dem verlorenen Finale flossen die Tränen. (Quelle: IMAGO/Eibner/Memmler)

Alexandra Popp steht vor ihrem Abschiedsspiel. Die Jahre in der Nationalmannschaft enden – mit all ihren Höhen und Tiefen.

Am Montag streift sie sich zum 145. und letzten Mal das DFB-Trikot über. Alexandra Popp steht vor ihrem Abschiedsspiel – ausgerechnet in Duisburg und damit dort, wo alles begann. "Für mich persönlich als Fußballromantikerin gibt es nichts Schöneres, als es dort zu beenden. Es ist für mich großes Glück, dass ich dort noch mal auf dem Platz auflaufen darf", sagte Popp vor der Partie gegen Australien (ab 18.10 Uhr im Liveticker bei t-online).

Am 17. Februar 2010 hatte die damals für den FCR Duisburg spielende Angreiferin in ihrem Heimstadion gegen Nordkorea ihr erstes Länderspiel bestritten. "Als kleines Mädchen mit schlottrigen Knien", wie sie sich erinnert. Es folgte eine lange Reise mit zahlreichen Titeln, 67 Toren und mehreren Jahren als Kapitänin. "Es gibt einige Sachen, an die man sich sehr gerne und voller Stolz zurückerinnert – nicht nur Spiele, sondern auch Anekdoten", so Popp.

Geprägt war ihre Karriere aber nicht nur von Höhepunkten, sondern auch von Rückschlägen. Dazu zählt vor allem ein Traum – der sich schließlich in einen Albtraum verwandelte.

"Ich will diese verdammte EM spielen"

Im Juli 2022 wurde Popp von der früheren Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg in den Kader der DFB-Frauen für die damals anstehende Europameisterschaft in England berufen. Es sollte ihre erste und letzte EM sein. Denn 2013 und 2017 verpasste sie das Turnier wegen einer Verletzung. Und auch 2022 stand auf der Kippe.

14 Monate vor dem Turnierstart erlitt Popp einen Knorpelabriss im rechten Knie. Sie wurde operiert, kämpfte sich zurück – und fiel dann durch den Medizincheck. "Ich will diese verdammte EM spielen. Ich habe noch keine EM gespielt!", sagte sie damals.

Nach einer weiteren Operation und gerade einmal neun Pflichtspielen für den VfL Wolfsburg schien der Weg zur EM frei. Doch es folgte der nächste Rückschlag: Mitte Juni infizierte sie sich mit Corona. Die Euro war zwar in Gefahr. Voss-Tecklenburg aber hielt an Popp fest – und wurde für ihren Mut belohnt.

"Das wäre zu viel Happy End gewesen"

Das Turnier in England startete für Popp traumhaft. In fünf Spielen schoss die Kapitänin ihr Team mit sechs Treffern bis ins Finale – wo ausgerechnet der Gastgeber wartete. Doch in Wembley angekommen, schlug plötzlich erneut das Schicksal zu.

Acht Minuten vor dem Anpfiff erschütterte Fußball-Deutschland die Nachricht: Popp fällt kurzfristig aus. Wegen muskulärer Probleme rutschte die Nummer elf aus der Startformation und musste auf der Bank Platz nehmen – Teamkollegin Lea Schüller ersetzte sie. "Im ersten Moment ist alles zerbrochen. Wie so ein Kartenhaus, das einfach ineinander gefallen ist", sagte Popp damals nach dem Turnier. "Aber reibungslos hätte irgendwie auch nicht zu mir gepasst. Das wäre zu viel Happy End gewesen."

Eine weitere Chance wie bei der Europameisterschaft 2025 in der Schweiz wird es nicht geben. Nach 14 Jahren hängt Alexandra Popp ihre DFB-Schuhe an den Nagel – zumindest mit Abpfiff in Duisburg. Dort, wo einst alles begann.

"Das zeigt mir, dass es der richtige Zeitpunkt ist"

Popp macht sich auf ein emotionales Abschiedsspiel gefasst, weiß aber selbst noch nicht genau, wie ihre Reaktion bei der letzten Auswechslung ausfallen wird. "Da ist alles möglich, von kalter Stein bis Emotionen, die heraussprudeln. Wenn es so kommt, dann werden die Tränen rollen", vermutete die 33-Jährige am Sonntag auf der Pressekonferenz vor dem Spiel.

Dass ihr solch ein Finale mit einem letzten Heimspiel vor mindestens 25.000 Fans ermöglicht wird, sei eine "große Ehre", Wehmut komme aber nicht auf: "Das zeigt mir, dass es der richtige Zeitpunkt ist. Ich bin mit mir im Reinen." Popp wird das DFB-Team noch einmal als Kapitänin anführen, wie viele Minuten sie mitwirken soll, ist noch offen. "So lange ich kann", scherzte die langjährige Anführerin und lachte.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und SID
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