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DFB-Star Merle Frohms über Hass im Netz: "Mir tun die Menschen leid"


DFB-Star über Hasskommentare
"Mir tun die Menschen leid, denen es etwas gibt"

Von t-online, wl

26.01.2024Lesedauer: 3 Min.
Merle Frohms ist Stammtorhüterin im DFB-Team.Vergrößern des Bildes
Merle Frohms ist Stammtorhüterin im DFB-Team. (Quelle: IMAGO/CB)

In der DFB-Elf ist Torhüterin Merle Frohms eine feste Größe. Nun sprach sie über Hasskommentare im Netz, den neuen Bundestrainer und Gleichbezahlung im Männer- und Frauenfußball.

Nationalspielerin Merle Frohms hat Mitleid mit Leuten, die im Internet negative Kommentare über Fußballerinnen schreiben. "Mir tun die Menschen leid, denen es etwas gibt, Hass zu verbreiten. Wir sind gut beraten, uns lieber auf unser Umfeld und unsere Fans zu konzentrieren, die hinter uns stehen", sagte die Torhüterin vom VfL Wolfsburg im Interview mit "ran.de".

Laut der 28-Jährigen gebe es zwar viele Menschen, die vom Frauenfußball begeistert seien und diesen unterstützen würden, doch negative Kommentare wären in den sozialen Medien übermäßig stark vertreten. "Dort wird eher ein Hasskommentar abgegeben als dass jemand Begeisterung äußert", so Frohms, die entsprechende Äußerungen als "nicht schön" betitelte.

Hrubesch hat "gutes Gespür für uns Spielerinnen"

Das vergangene Jahr war für die deutsche Nummer eins derweil ein Wechselbad der Gefühle. "Es ging Schlag auf Schlag – von Jubel und Partystimmung bis zum Trübsal blasen war alles dabei", sagte sie.

Zwar konnte Frohms mit dem VfL Wolfsburg den DFB-Pokal holen und das Champions-League-Finale erreichen, doch zu den Erfolgen gesellten sich auch Rückschläge. In der Liga trudelten die Niedersachsinnen hinter dem FC Bayern auf Rang zwei ein. Mit der Nationalmannschaft schied Frohms bei der WM in Australien und Neuseeland bereits in der Vorrunde aus. Nach der Weltmeisterschaft hätte das DFB-Team "einiges zu verarbeiten" gehabt, bestätigte sie.

Positiv wiederum sei der Effekt des neuen Bundestrainers Horst Hrubsch auf die Nationalelf. Der langjährige HSV-Spieler hatte den Job von Martina Voss-Tecklenburg übernommen. "Er ist ein Mensch, der ein gutes Gespür für uns Spielerinnen hat. Er erkennt ganz genau, was wir auf dem Platz brauchen, um gute Leistungen zu bringen", fasste Frohms die Arbeit von Hrubesch zusammen. Der Trainer habe gewusst, "dass wir alle Qualitäten mitbringen und dass er nicht groß taktische Inhalte vermitteln muss, sondern dass wir einfach wieder die Freude am Fußball zurückbekommen müssen", ergänzte sie.

Spielerinnen ohne Nebenjob? "Sollte selbstverständlich sein"

Debattiert wird im Frauenfußball zudem immer wieder über Gleichbezahlung. Denn: Fußballerinnen verdienen nach wie vor deutlich weniger Geld als ihre männlichen Kollegen. Frohms spricht sich dafür aus, dass zumindest der DFB vergleichbare Gehälter zahlen sollte.

"Natürlich erscheint es auf Verbandsebene sinnvoller, eine gleiche Bezahlung einzuführen, weil der wirtschaftliche Faktor dort nicht so im Vordergrund steht wie im Verein", verglich sie die Situation zwischen Nationalelf und Klub. "Wir sind weit davon entfernt, auf Vereinsebene eine gleiche Bezahlung zu erreichen. Niemand von uns fordert die finanziellen Dimensionen, die im Männer-Fußball erreicht werden."

Es gehe eher darum, die Liga zu professionalisieren, damit auch alle Spielerinnen als Vollprofis für ihre Teams auflaufen können. Denn aktuell können nur die Akteurinnen von Top-Vereinen wie Wolfsburg, Bayern oder Frankfurt sich vollends auf den Sport fokussieren, ohne einem Nebenjob nachgehen zu müssen.

"Wenn wir am Freitagabend oder Montagabend spielen, kann es sogar sein, dass die Spielerinnen am selben Tag noch gearbeitet haben und danach ins Stadion fahren. Die Voraussetzungen sind innerhalb der Bundesliga sehr unterschiedlich", bestätigte Frohms die Diskrepanz im Frauenfußball.

Dass Spielerinnen sich komplett auf den Fußball konzentrieren können, findet sie aber essentiell. "In der gesamten Bundesliga sollte dies selbstverständlich sein – ist es aber nicht", kritisierte Frohms.

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