Star-Trainer über spanischen Kuss-Eklat "Meine Töchter werden sich noch daran erinnern"
Xabi Alonso hat sich erneut zum Kuss-Skandal rund um den spanischen Fußball geäußert. Der Bundesligacoach ging hart mit dem Verband ins Gericht.
Trainer Xabi Alonso von Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen unterstützt die Fußballerinnen in seiner spanischen Heimat beim Kampf gegen den Verband. "Meine Töchter werden sich in der Zukunft noch daran erinnern, wofür diese Frauen gekämpft haben", sagte der frühere Welt- und Europameister: "Das, wofür sie kämpfen, ist gut für den Fußball. Aber auch für die Gesellschaft."
Fußball sei wichtig, aber die Gesellschaft sei wichtiger, so Alonso. "Fußball ist nur ein Spiel. Deshalb kann das alles, was im Moment passiert, nur der erste Schritt sein. Aber es ist ein wichtiger Schritt."
Alonso über spanischen Verband: "Beschämend"
Die Geschehnisse im Verband nannte Alonso "beschämend". Es tue ihm leid, was die Spielerinnen erleben mussten. "Sie sind Weltmeister geworden, man hätte über ihren Erfolg reden müssen. Aber manchmal kann aus schlechten Dingen Gutes entstehen, wenn man für die richtige Sache kämpft. Die Spielerinnen kämpfen für ihre Rechte, und sie sind absolut auf dem richtigen Weg", sagte der frühere Weltklassespieler.
In der Nacht zum Mittwoch hatten die spanischen Spielerinnen nach dem Kuss-Skandal um den inzwischen zurückgetretenen Verbandspräsidenten Luis Rubiales ihren Streit mit dem Verband RFEF erst einmal beigelegt. Die Spielerinnen um Weltfußballerin Alexia Putellas hatten mehrere personelle und strukturelle Änderungen beim RFEF verlangt und zwischenzeitlich einen Länderspiel-Boykott ausgerufen, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Man habe ihnen nun zugesagt, dass die geforderten Reformen "umgehend" verwirklicht werden sollen, sagte der Präsident der obersten spanischen Sportbehörde CSD, Víctor Francos. "Nach den Dingen, die wir in jüngerer Vergangenheit erlebt haben, ist es wichtig, dass sich Dinge im spanischen Fußball und im spanischen Verband ändern", sagte Alonso dazu.
- Nachrichtenagentur dpa