Europa League Streit zwischen Eintracht-Fans und Rangers-Anhängern
Sevilla (dpa) - Dutzende Fans von Eintracht Frankfurt und den Glasgow Rangers sind kurz vor dem Europa-League-Finale im südspanischen Sevilla aufeinander losgegangen.
Gegen 18.00 Uhr hätten sie sich im Zentrum der Stadt mit Stühlen der Straßencafés, Flaschen und anderen Gegenständen beworfen, berichtete die Lokalzeitung "Diario de Sevilla". In einem Video war zu sehen, wie es zu Schlägereien kam und auch am Boden liegende Menschen getreten wurden. Von Festnahmen wurde zunächst nichts bekannt. Die gegnerischen Gruppen zogen sich zurück, als die Polizei eintraf.
Früher am Tag waren fünf Eintracht-Fans festgenommen worden. Sie waren nach Angaben der Polizei Teil einer Gruppe von 200 deutschen Anhängern, die in der Nacht nahe der Kathedrale im Zentrum der Stadt schottische Fans attackiert haben sollen. Die Polizei bestätigte auf Anfrage entsprechende Berichte spanischer Medien. Die deutschen Fans sollen die Beamten mit Leuchtraketen, Tischen und Flaschen beworfen haben. Sie werden demnach der Störung der öffentlichen Ordnung und der Aggression beschuldigt.
Der zuständige Polizeichef Juan Carlos Castro hatte kurz vor diesen ersten Ausschreitungen vor "ernsten Problemen" gewarnt. Zum Finale seien in Sevilla rund 150.000 Fans erwartet worden, 100.000 aus Schottland und 50.000 aus Deutschland. "Das ist ungeheuerlich", meinte Castro. "Das sind zu viele Menschen mit zu viel Alkohol, die meisten ohne Eintrittskarte für das Spiel. Und es gibt in der Stadt viele Baustellen. Das alles zusammen kann zu ernsten Problemen führen." Zum Finale wurden 5500 Sicherheitskräfte eingesetzt. Castro sprach vom "schwierigsten Spiel der vergangenen Jahre" in der andalusischen Metropole.
Jeder Club erhielt für das Finale ein Kontingent von jeweils 10.000 Karten. Das Estadio Ramón Sánchez Pizjuán bietet nur etwa 44.000 Zuschauern Platz. Die meisten der aus Deutschland und Schottland angereisten Fans verfolgten das Finale deshalb vor Großleinwänden in Fan-Zonen und im Cartuja-Stadion oder in Kneipen.