Trotz vieler vergebener Chancen Frankfurt gelingt in Mailand die nächste Europacup-Überraschung
Eintracht Frankfurts Europa-League-Märchen geht weiter: Dank einer überzeugenden Leistung gewinnt der Bundesligist im Mailänder Giuseppe-Meazza-Stadion gegen Inter – und steht damit unter den letzten Acht.
Die europäische Abenteuerreise von Eintracht Frankfurt geht nach einer magischen Nacht im San Siro weiter, ein letztes deutsches Fähnchen weht noch im internationalen Geschäft. Mit 1:0 (1:0) siegte der DFB-Pokalsieger im Rückspiel bei Inter Mailand und erreichte damit das Viertelfinale der Europa League. Nach dem kollektiven Versagen der Champions-League-Teilnehmer ist die Eintracht der einzige verbliebene Bundesligist im Europacup.
Frankfurts Hinteregger: "Es hat alles exzellent funktioniert"
"Wir freuen uns riesig über den fantastischen Sieg gegen Inter Mailand. Das ist Wahnsinn", sagte Frankfurts Verteidiger Martin Hinteregger bei RTL: "Es hat alles exzellent funktioniert, wir sind einfach nur glücklich."
Torjäger Luka Jovic (5.) ließ die Hessen nach dem 0:0 im ersten Achtelfinal-Duell in der Vorwoche jubeln. Erstmals seit 1995 (damals im UEFA-Cup) zogen sie damit in einem europäischen Klubwettbewerb in die Runde der letzten Acht ein und schwangen sich am Tag nach dem bitteren Königsklassen-K.o. von Bayern München zum großen deutschen Hoffnungsträger auf. Bei der Auslosung am Freitag (ab 13.00 Uhr im Liveticker von t-online.de) in Nyon erwarten die Frankfurter gespannt ihren nächsten Gegner.
Starker Start der Frankfurter
Mehr als 13.500 Eintracht-Fans hatten ihre Mannschaft nach Italien begleitet, ein Auswärts-Rekord für die Europa League. Am Nachmittag versammelten sich die Anhänger vor imposanter Kulisse auf dem Vorplatz des Mailänder Doms, marschierten dann gemeinsam zum altehrwürdigen Giuseppe-Meazza-Stadion. Dort sorgten sie, obwohl ganz oben unters Dach gepfercht, von Beginn an für eine begeisternde Europapokal-Atmosphäre.
Die Mannschaft ließ sich davon inspirieren und entfachte prompt einen furiosen Angriffswirbel. Nach nicht einmal drei Minuten traf Sebastien Haller per Abstauber die Torlatte, nur zwei Minuten später setzte sich Jovic im Laufduell durch und erzielte per Lupfer die Führung. Co-Trainer Christian Peintinger, der den nach seinem Innenraumverweis im Hinspiel gesperrten Chefcoach Adi Hütter vertrat, sah bei seiner Premiere an der Seitenlinie eine perfekte Anfangsphase seiner Mannschaft.
Großchancen von Gacinovic und Jovic
Erst langsam löste sich auch Inter aus seiner anfänglichen Schockstarre und näherte sich dem Tor der Gäste an. Die vermeintlich beste Möglichkeit ließ der frei durchstartende Keita Balde allerdings verpuffen, indem er sich den Ball zu weit vorlegte. Auf der Gegenseite wurde einem Treffer von Haller wegen einer Abseitsstellung die Anerkennung verweigert. Zudem verpassten Mijat Gacinovic (39.) und Jovic (40.) das 2:0 nur knapp.
Zur Pause blieb es bei der knappen Frankfurter Führung, doch auch nach dem Seitenwechsel nahm der Bundesligafünfte den Fuß nicht vom Gaspedal. Während die Fans auf den Rängen weiter für eine echte Gänsehaut-Stimmung sorgten und die rund 30.000 Inter-Tifosi locker übertönten, widerstand die Eintracht der Versuchung, sich hinten einzuigeln. Obwohl Mailand seine Offensivbemühungen nun merklich intensivierte, spielte auch der Gast weiter mutig nach vorne.
Eintracht-Defensive extrem sattelfest
Der Lohn waren etliche weitere Chancen, etwa für Haller (55.), Gacinovic (56.), Jovic (61./68.) und Filip Kostic (65./78.). Zwar wurde auch Inter jetzt phasenweise gefährlich, Matteo Politanos Schlenzer (57.) und ein Distanzschuss von Milan Skriniar bedeuteten die bis dato besten Möglichkeiten für die Gastgeber. Insgesamt aber wirkte die Eintracht-Defensive um den sehr umsichtigen Makoto Hasebe bis in die Schlussphase hinein extrem sattelfest.
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Für einen kleinen Wermutstropfen sorgten einige Unverbesserliche unter den Eintracht-Anhängern, die in der Schlussphase Pyrotechnik zündeten und sogar eine Leuchtrakete in einen Inter-Block feuerten. Als Wiederholungstäter droht der Eintracht im schlimmsten Fall ein Zuschauer-Ausschluss für das nächste Heimspiel. Das Gros der Eintracht-Fans wendete sich mit Gesängen gegen die Pyromanen.
- Nachrichtenagentur sid