Europa-League-Achtelfinale "Beschissene Auslosung": alte Gegner für deutsche Teams
Am Donnerstag treffen Freiburg und Leverkusen auf West Ham United beziehungsweise Qarabağ Ağdam. Die Kontrahenten sind alte Bekannte aus der Gruppenphase.
Die Saison biegt auf die Zielgerade ein. Während der SC Freiburg in der Bundesliga um den Anschluss an die internationalen Plätze kämpft, winkt Bayer Leverkusen die erste Meisterschaft der Vereinsgeschichte.
Doch auch auf internationalem Parkett haben sowohl Freiburg als auch Leverkusen noch die Chance, einen Titel zu gewinnen. Bayer Leverkusen qualifizierte sich in der Gruppenphase der Europa League dank Platz eins direkt fürs Achtelfinale, der SC musste den Umweg über die Playoffs gehen, schlug in einem dramatischen Rückspiel den Champions-League-Absteiger aus Lens.
Wenn an diesem Donnerstag nun die Hinspiele des Achtelfinals starten, gibt es kurioserweise für beide Teams ein Wiedersehen mit Kontrahenten aus der Gruppenphase. Während sich Freiburg bereits zweimal mit West Ham United duellieren musste, tritt Bayer erneut die Reise nach Aserbaidschan zu Qarabağ Ağdam an.
Theoretisch acht von acht Wiedersehen möglich
Doch nicht nur deutsche Teams sind von solchen erneuten Aufeinandertreffen "betroffen". Auch Atalanta Bergamo und Sporting Lissabon, die ihr Hinspiel bereits am Mittwoch austrugen (1:1-Endstand), kennen sich bereits aus der Vorrunde.
Möglich werden diese Duelle, da mit den Playoffs eine Runde zwischen Gruppenphase und Achtelfinale "zwischengeschaltet" wird, in der sich die Gruppenzweiten der Europa League mit den Gruppendritten aus der Champions League duellieren. Tatsächlich gibt es für die Auslosung der Achtelfinalpaarungen dann keine Sperrung eben jener Aufeinandertreffen. Theoretisch hätte es also nicht nur zu drei, sondern acht von acht Wiedersehen kommen können – vorausgesetzt, es hätte sich immer der Gruppenzweite der Europa League durchgesetzt.
Experte kritisiert: "Als Fan siehst du immer das Gleiche"
Mit dem SC Freiburg, Qarabağ Ağdam, Sporting Lissabon, Sparta Prag, Olympique Marseille und der AS Roma setzten sich zumindest beachtliche sechs von acht Europa-League-Klubs gegen die Champions-League-Absteiger durch.
Viele Fans kritisieren die "Langeweile" und die wiederkehrenden Duelle, zumal im vergangenen Jahr bereits Union Berlin dasselbe Schicksal ereilt hatte. Gegen Royale Union Saint-Gilloise war im Achtelfinale schließlich Endstation.
Tobias Escher, Taktikexperte und Moderator der Fußball-Sendung "Bohndesliga" bei Rocket Beans TV sprach gar von einer "beschissenen Auslosung". "Bei Freiburg kannst du zumindest so ein wenig den Rachegedanken miteinbeziehen, da sie beide Spiele in der Gruppenphase verloren haben. Aber als Fan siehst du immer das Gleiche. Das ist total nervig", so der Experte weiter.
Auch Christian Günter, Freiburger Kapitän, bezeichnete das Los als "irgendwie doof. Einige bei uns haben sich richtig aufgeregt", so Günter bei "SC Freiburg TV". Für ihn selbst wird es allerdings die erste Reise nach London, da er die Vorrundenduelle mit West Ham im vergangenen Jahr noch verletzungsbedingt verpasst hatte.
- Eigene Recherche
- Aussagen von Christian Günter bei SC Freiburg TV
- Aussagen von Tobias Escher bei Bohndesliga