England-Star früh raus "Er muss zurücktreten": Bitteres EM-Finale für Harry Kane
Der Mannschaftskapitän der englischen Nationalmannschaft bleibt im EM-Finale blass – und erlebt die letzte halbe Stunde nicht mehr auf dem Platz. Es gibt herbe Kritik. Das Protokoll eines Spiels zum Vergessen.
Er fasste sich an den Kopf, ließ die Schultern hängen, ließ sich auf die Bank im Berliner Olympiastadion fallen: Die Auswechslung von Harry Kane im EM-Finale in der 61. Minute war bezeichnend für den Auftritt des 30-Jährigen. Denn der Mannschaftskapitän der Engländer enttäuschte im Endspiel am Sonntagabend.
Eigentlich sollte es doch der Sonntagabend der "Three Lions" werden. Der erste Titel seit dem Erfolg bei der Heim-WM 1966, der erste EM-Triumph überhaupt, sollte es werden. Und Kane wollte vorangehen, zu seinen drei bisherigen Turniertreffern noch mindestens ein weiteres Tor hinzufügen. Heraus kam: nichts. Kein weiteres Tor – und weiter kein Titel für England und auch nicht für Kane selbst.
Das bittere Protokoll von Kanes Abend:
25. Spielminute: Kane fällt zum ersten Mal auf – mit einem überharten Einsteigen gegen Spaniens Fabián. Der Torjäger geht im Mittelfeld einem Ball nach, trifft mit seiner Grätsche aber nur seinen Gegenspieler. Schiedsrichter Francois Letexier zückt sofort die Gelbe Karte.
35. Spielminute: Kane muss im eigenen Strafraum aushelfen. Spaniens Nico Williams und Lamine Yamal führen einen Eckball kurz aus, setzen knapp 20 Meter vor dem englischen Tor Dani Olmo ein. Der zieht direkt ab – und Kane blockt den Versuch.
45. Spielminute: Kane kommt endlich mal zum Abschluss. Nach einem Ballverlust von Spaniens Dani Carvajal setzt Jude Bellingham seinen Teamkollegen an der Strafraumgrenze ein, Kane schießt sofort. Aber Rodri wirft sich in den Schuss.
61. Spielminute: Auf der Anzeigetafel leuchtet tatsächlich die Nummer neun auf. England-Trainer Gareth Southgate holt seinen glücklosen Kapitän vom Platz. Kane läuft zu Teamkollege Kyle Walker, streift ihm die Spielführerbinde über. Für ihn kommt Ollie Watkins in die Partie.
Und: Watkins wirkte direkt belebend auf das Spiel der Engländer. Von der Bank musste Kane dann untätig zu sehen, wie seine Teamkollegen erst den Ausgleich durch den ebenfalls eingewechselten Cole Palmer schafften (73.) – und noch in der 87. Minute das spielentscheidende 1:2 kassierten.
In den sozialen Medien gab es deutliche Kritik an Kane.
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"Sollte Kane langsam mal einen Hexenmeister aufsuchen. Dieser Fluch ist wirklich mächtig", schrieb ein User bei X in Erinnerung daran, dass Kane weiter ohne Karriere-Titel bleibt.
Ein anderer meinte sogar: "Kane muss wirklich zurücktreten. Er lähmt dieses England nur noch." Und wieder ein anderer schrieb ironisch: "Ein 17-Jähriger hat vor Harry Kane einen Titel gewonnen" – ein Hinweis auf Spaniens Youngster Lamine Yamal.
- Eigene Beobachtungen der Partie in der ARD
- Reaktionen bei X