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EM-Finale: Spanien vs. England: Darauf kommt es für beide Mannschaften an


Kracher im EM-Finale
"Dann hat England große Probleme"

Von t-online, dd

14.07.2024Lesedauer: 4 Min.
Vor einer schweren Aufgabe mit England im EM-Finale: Phil Foden.Vergrößern des BildesVor einer schweren Aufgabe mit England im EM-Finale: Phil Foden. (Quelle: IMAGO/Grzegorz Wajda/imago-images-bilder)

Im Endspiel der Europameisterschaft trifft die "Furia Roja" auf die "Three Lions". Worauf kommt es für beide Mannschaften besonders an?

Zwei Mannschaften sind noch übrig von anfangs 24. Zwei Mannschaften, die am Sonntag im Berliner Olympiastadion den neuen Europameister ermitteln. Und diese zwei Mannschaften, die im EM-Finale stehen, sind nicht irgendwelche: Spanien trifft auf England. Die "Furia Roja" ("Die rote Furie", Anm. d. Red.) gegen die "Three Lions".

Die Ausgangssituationen könnten unterschiedlicher nicht sein: Spanien konnte bisher über weite Strecken der Partien voll überzeugen, gewann alle seine Spiele, begeisterte zeitweise mit berauschenden Vorstellungen. England dagegen konnte bis zum Halbfinale die an die hochkarätig besetzte Mannschaft gestellten spielerischen Erwartungen nicht erfüllen, präsentierte sich erst in der Vorschlussrunde in finalwürdiger Form.

Nun treffen beide Teams aufeinander. t-online erklärt den Faktor, auf den es für beide Mannschaften im EM-Finale ankommt.

Spaniens Spielfreude: Englands Ex-Nationalspieler Gary Neville, heute TV-Experte, sprach vor dem Endspiel eine umfassende Warnung aus: "Wenn wir Rodri und Fabián ihr Spiel im Mittelfeld aufziehen lassen, wird das für unsere Verteidiger enorm schwer", sagte der 51-Jährige beim britischen Sender ITV. "Es ist ungemein wichtig, dass sie unter Druck gesetzt werden. Denn wenn sie mit ihren Pässen die beiden Außenspieler einsetzen können, hat England große Probleme."

Die beiden Außenspieler, die Neville fast ehrfürchtig ansprach: Lamine Yamal und Nico Williams. Eigentlich bedarf Teenager Yamal spätestens seit seinem Traumtor im Halbfinale gegen Frankreich keiner weiteren Erklärung mehr. Auf der rechten Offensivseite Spaniens ist er Ideengeber, Kreativposten, Antreiber, der Spieler für die überraschenden, unerwarteten, auch mal verrückten Momente. Ebenso Williams auf links, vielleicht sogar die eigentliche Entdeckung dieser Europameisterschaft. Der 22-Jährige zieht mit seiner Schnelligkeit immer wieder das Tempo an, sucht über Dribblings selbst den Abschluss, hat aber auch immer das Auge für den entscheiden Pass in die Lücke.

Und dann Rodri: Balleroberer und Ruhepol im Mittelfeldzentrum. Schwer begreifbare Zahlen: In insgesamt 50 Pflichtspielen mit City und Spaniens Nationalmannschaft in der abgelaufenen Saison verlor Rodri nur drei. Mehr noch: Manchester City kassierte in der abgelaufenen Premier-League-Saison drei Niederlagen – in allen drei Spielen fehlte Rodri. Macht der 28-Jährige überhaupt Fehler? Hat er überhaupt Schwächen? Die Fußballwelt berät noch über das abschließende Urteil, bis dahin aber gilt: Der Leistungsträger von Manchester City ist auch in Spaniens Nationalelf Fixpunkt, das Sicherheitsnetz für seine Nebenleute, stets präsent und umsichtig. Ihn in seinen Wegen einzuschränken, ist eine Mammutaufgabe für das englische Mittelfeld. "Wir müssen ihnen ständig auf den Füßen stehen, dann unterbinden wir eine Menge der spanischen Angriffe", sagte Neville weiter.

Fabián spielte bisher ebenfalls ein starkes Turnier, war an vier Toren beteiligt (zwei Treffer, zwei Vorlagen), warf sich dazu auch in jeden Zweikampf – und steht damit auch für den Teamgeist der Mannschaft von Nationaltrainer Luis de la Fuente. Denn während England oft auf Einzelaktionen und Geniestreiche seiner Stars zu vertrauen schien, setzte Spanien auf das Kollektiv. "Es ist wichtig, dass wir als Mannschaft aufgetreten sind", sagte Fabián bereits nach dem 3:0-Sieg im ersten Gruppenspiel gegen Kroatien.

Englands Aggressivität:

Spielten die "Three Lions" im bisherigen Turnierverlauf eher nüchternen Fußball (der an die DFB-Elf vergangener Zeiten erinnerte), zeigte die Mannschaft von Trainer Gareth Southgate im Halbfinale gegen die Niederlande eine ganz andere Seite: "Das war eine richtige Leistungsexplosion", schreibt auch Stefan Effenberg in seiner Kolumne für t-online. England sei beim 2:1 in der Offensive "sehr, sehr stark" gewesen, "besonders Phil Foden konnte auffallen." Der Star-Angreifer von Manchester City, in den vorangegangenen Partien bemüht, aber ohne Durchschlagskraft, hatte gleich zwei Großchancen: Erst kratzte Niederlande-Verteidiger Denzel Dumfries einen Schuss des 24-Jährigen von der Linie, später im Spiel traf Foden nur die Latte. Wirbelte aber immerhin so, wie eigentlich gewünscht. Eine Abkehr vom Plan sei das gewesen.

Denn: "Dass sie defensiv sicher stehen, das haben sie – auf Kosten attraktiven Spiels – bereits im bisherigen Turnierverlauf bewiesen." Gegen die Niederlande aber "konnten wir auch sehen, was offensiv, was in Mittelfeld und Angriff eigentlich in ihnen steckt. Endlich haben sie ihre wahren Fähigkeiten gezeigt – und das auch noch zum genau richtigen Zeitpunkt im Halbfinale."

Und tatsächlich war die englische Mannschaft gegen "Oranje" aktiver, mutiger im Spiel, das sonst so auf Sicherheit ausgelegt ist. Individuell stark besetzt ist die Offensivabteilung mit Foden, Harry Kane, Jude Bellingham, Bukayo Saka oder den Ersatzspielern Cole Palmer und Ollie Watkins ohnehin, einzig: Sie kam bis zum Halbfinale nicht wie gewünscht – oder von der Öffentlichkeit erhofft – zum Zug. Allerdings merkt Effenberg auch an: "Trotzdem können sie sich auch weiter auf ihre individuelle Klasse verlassen. Das war vielleicht nicht immer schön anzusehen, aber: Bellingham erzwang mit seinem Tor die Verlängerung im Achtelfinale gegen Slowenien, Kane sorgte dann für die Entscheidung, Saka traf zum Ausgleich in der darauffolgenden Runde gegen die Schweiz. Das ist in dieser Mannschaft drin."

De la Fuente bestätigte im Vorfeld des Endspiels: "Sie haben Spieler höchster Qualität, die in jedem Moment zuschlagen können." Das werden seine Spanier zu verhindern suchen.

Effenberg bringt es nach den Halbfinals auf den Punkt: "Eigentlich besteht weder bei Spanien noch bei England Anlass, etwas zu ändern. Beide sollten genau da weitermachen, wo sie im Halbfinale aufgehört haben."

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