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Zum journalistischen Leitbild von t-online.t-online-Schiriexperte ordnet ein Kostete diese Szene Deutschland das Halbfinale?
Die deutsche Nationalmannschaft scheidet höchst dramatisch bei der Heim-EM aus. Über eine Szene im Viertelfinale gegen Spanien wird heftig diskutiert.
Bastian Schweinsteiger wirkte ratlos nach dem Schlusspfiff. Nicht ob der Leistung der deutschen Mannschaft bei der dramatischen 1:2-Niederlage nach Verlängerung im EM-Viertelfinale gegen Spanien. Nein, der Ex-Nationalspieler und ARD-TV-Experte haderte mit einer Szene, die den Ausgang des Spiels womöglich entscheidend beeinflusst hat.
"Das muss mir einer erklären. Von zehnmal ist das neunmal ein Elfmeter. Ich war da wirklich verwundert", sagte der Weltmeister von 2014.
Es läuft die 106. Minute: Jamal Musiala kommt nach einem Pass von Niclas Füllkrug, der, so scheint es, leicht im Abseits steht (die Szene wird nicht aufgelöst), an der Strafraumkante zum Abschluss. Er setzt einen wuchtigen Schuss in Richtung spanisches Tor. Verteidiger Marc Cucurella stellt sich ihm in den Weg, bekommt den Ball an seinen vom Körper abgespreizten linken Arm. Die deutschen Spieler reklamieren vehement, fordern einen Elfmeter.
Doch die Pfeife des englischen Schiedsrichters Anthony Taylor bleibt stumm. Nicht nur zum Erstaunen der DFB-Profis, sondern auch von t-online-Schiriexperte Pascal Martin. "Ich hätte den Elfmeter gegeben. Der spanische Spieler steht im Strafraum, das ist eine aktive Szene, die noch läuft. Das muss ihm bewusst sein. Da darf er den Arm nicht so weit vom Körper weghalten", erklärt Martin.
Zur Person
Pascal Martin (22) ist Schiedsrichter und TikTok-Star. Auf der Plattform hat er als "Qualle" fast eine Million Zuschauer. Er setzt sich als Redner bei Vereinen, Schulen und Unternehmen für mehr Respekt auf dem Fußballplatz ein.
"Die entscheidende Frage ist, warum der VAR nicht einschreitet? Selbst bei Einwürfen, die mit zu einer Torentscheidung beigetragen haben, greift der VAR inzwischen ein. Wir verlieren Minuten, weil über Abseitsszenen diskutiert wird. Und bei so einer Szene greift er nicht ein?"
Dass in Deutschland auch viele Fans über diese Szene diskutieren und verärgert sind, kann Pascal Martin mehr als verstehen: "Das ist nachvollziehbar. Der Schiedsrichter hat insgesamt sehr viel laufen lassen, keine klare Linie gehabt. Und das Foul in der Schlussphase an Jamal Musiala von Carvajal? Das grenzte an Körperverletzung."
Nagelsmann: "Kann ich nicht nachvollziehen"
ARD-Schiedsrichter-Expertin Bibiana Steinhaus-Webb erklärte anschließend: "Ist es eine unnatürliche Körperflächen-Vergrößerung ja oder nein? Das ist die entscheidende Frage." Der Unparteiische entschied auf "Nein" und ließ deshalb weiterspielen.
Warum der VAR nicht bemüht wurde? Steinhaus-Webb sagte dazu: "Der Videoschiedsrichter kann hier nicht eingreifen, da es keine klare Fehlentscheidung ist." Ihr Fazit: "Ich kann es nachvollziehen, aber ich denke, dass eine andere Entscheidung durchaus möglich gewesen wäre."
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Das sah auch Bundestrainer Julian Nagelsmann so. Er wurde auf der Pressekonferenz nach Spielschluss deutlich: "Es wäre schön, wenn man bewerten würde, was mit dem Ball auch passiert. Wenn Jamal den Ball in die Stuttgarter Innenstadt schießt, will ich keinen Elfmeter haben. Der Schuss von Jamal geht aber aufs Tor. Dass es da dann keinen Elfmeter gibt, kann ich nicht nachvollziehen."
Auch Ex-Schiedsrichter Manuel Gräfe bewertete die Entscheidung Taylors als falsch, wie er auf dem Kurznachrichtendienst X äußerte. Sein Urteil zu Cucurrellas Handspiel: "Strafbar".
- Live-Übertragung in der ARD
- x.com: @graefe_manuel