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EM 2024 | Italien-Trainer Luciano Spalletti mit kurzer Zündschnur nach Sieg


Nach dramatischem EM-Spiel
Italiens Trainer mit kurzer Zündschnur: "Wie alt sind Sie?"

Von t-online, pmi

Aktualisiert am 25.06.2024Lesedauer: 2 Min.
Luciano Spalletti: Der italienische Nationaltrainer ärgerte sich über die Bedenken in der Heimat.Vergrößern des Bildes
Luciano Spalletti: Der italienische Nationaltrainer ärgerte sich über die Bedenken in der Heimat. (Quelle: IMAGO/Maurizio Borsari)
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Der Druck musste offenbar einfach raus: Nach dem dramatischen Last-Minute-1:1 gegen Kroatien musste Italiens Nationaltrainer Luciano Spalletti zur offiziellen Pressekonferenz. Mit einer kurzen Zündschnur, wie sich zeigte.

Schon als er noch dem Fragesteller zuhörte, umwölkte sich die Stirn von Luciano Spalletti bedrohlich. Er zog die Augenbrauen hoch, legte die Stirn in Falten, murmelte vor sich hin und drehte sich dann direkt zu dem Reporter. Die Lunte brannte.

Ob seine Aufstellung eine Abmachung zwischen ihm und dem Team gewesen sei, wollte der Reporter wissen: Sie sei ja offenbar keine taktische Entscheidung gewesen. Spalletti hatte seine Mannschaft gegen Kroatien in einem 3-5-2-System spielen lassen – auf Druck der Spieler selbst, so offenbar die Vermutung des Reporters. Spallettis Reaktion rief durchaus Erinnerungen an seinen Amtsvorgänger Giovanni Trapattoni wach und an dessen berüchtigte "Flasche leer"-Wutrede.

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Mit deutlich mehr Stimmvolumen als gewohnt herrschte er den Fragesteller an: "Wie alt sind Sie?" "51", so dessen Antwort. "Ich bin 65. Ich bin 14 Jahre älter. Ich suche immer das Gespräch mit meinen Spielern. Ich muss meinen Spielern Gehör schenken. Und was ist daran falsch, wenn die Startaufstellung das Ergebnis von Gesprächen war?" Spalletti wollte fühlbar jeden Eindruck im Keim ersticken, die "Squadra Azzurra" werde von der Mannschaft taktisch eingestellt und nicht vom Übungsleiter.

Die Suche nach einem Maulwurf

"Ich habe darüber sogar meine Diplomarbeit geschrieben. Ich weiß genau, welche Auswirkungen eine Dreier- oder Fünferkette haben kann", redete sich Spalletti in Rage. "Was ist das für eine Frage? Ich werde auch gefragt, ob ich Angst habe. Wenn ich die hätte, würde ich wie Sie ins Stadion gehen und mir die Spiele anschauen. Ich bekäme die Karte auch umsonst."

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Dass er mit seiner Mannschaft einen wie auch immer gearteten Deal gemacht habe, habe der Journalist offensichtlich direkt aus dem Mannschaftskreis durchgesteckt bekommen, vermutete Spalletti: "Das ist keine Interpretation, das hat Ihnen jemand gesagt!" In der Umkleidekabine verstecke sich ein Maulwurf: "Es gibt im Team offenbar jemanden, der die Information durchgibt und derjenige schadet der Nationalmannschaft!"

Kritik an der Spielweise und dem Auftreten seiner Spieler wies Spalletti brüsk zurück, trotz der langen Zitterpartie um den Einzug ins Achtelfinale und der sehr späten Erlösung durch den Siegtreffer von Mattia Zaccagni in der achten Minute der Nachspielzeit: "Diejenigen, die mitgemacht haben, sind Giganten für das, was sie gezeigt haben. Die Qualifikation ist für das, was wir auf dem Spielfeld geleistet haben, verdient."

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