Peinlicher geht's nicht Trotz Überzahl: HSV blamiert sich gegen Drittligist
Dicke Pokalblamage trotz 72-minütiger Überzahl: Mit einer peinlichen 1:3 (0:1)-Niederlage beim Drittligisten VfL Osnabrück hat der Hamburger SV einen desaströsen Pflichtspielstart in die neue Saison hingelegt.
Von der 1. Minute an kämpfte Osnabrück mit allen Mitteln gegen den HSV. Dass man in der 3. Liga aktuell noch ohne Sieg ist, war den Gastgebern nicht anzumerken. Doch der frühe Platzverweis warf das Team von Joe Enochs zurück. Umso größer war die Überraschung, den HSV trotzdem aus dem Pokal geworfen zu haben.
Osnabrück führte schon 3:0
Halil Savran traf nach 39 Minuten zur Führung. Der Kapitän brachte das ausverkaufte Stadion an der Bremer Brücke zum Beben. In der 61. Minute schob Marc Heider nach einem sehenswerten Konter den Ball aus kurzer Distanz über die Linie und ließ den VfL von der Sensation träumen.
Zu diesem Zeitpunkt hatten die Platzherren schon seit 43 Minuten nur noch neun Feldspieler auf dem Platz. Schiedsrichter Deniz Aytekin zeigte VfL-Verteidiger Appiah nach Notbremse (18.) gegen Bobby Wood zurecht die Rote Karte. Dem Ex-Hamburger Ahmet Arslan (71.) gelang sogar das 3:0, ehe Wood per Foulelfmeter (74.) nur noch verkürzen konnte.
Kein Erfolg mit hohen Flanken
Die bis zum Platzverweis ausgeglichene Partie verlagerte sich in der Folgezeit ganz in die Hälfte der Norddeutschen. Doch statt aus Kombinationsfußball zu setzen, setzten die Hanseaten viel zu oft auf hohe Flanken und kamen damit bis zum Halbzeitpfiff nicht zum Erfolg.
Osnabrücks Torhüter Marius Gersbeck zeichnete sich mehrfach aus, zudem vergaben Aaron Hunt (20.) und Nicolai Müller (45.) in aussichtsreichen Positionen. Kein gutes Zeichen eine Woche vor dem Ligastart gegen den FC Augsburg.
HSV setzte voll auf Angriff – vergeblich
Nach dem Seitenwechsel setzte HSV-Trainer Markus Gisdol auf eine Stärkung der Offensive und ersetzte den gelb-rot gefährdeten Gideon Jung durch Lewis Holtby. Doch Kapital schlagen konnte der Erstligist zunächst daraus nicht, das Osnabrücker Abwehrbollwerk mit zwei Viererketten hielt.
Nach dem zweiten Gegentor setzte der HSV voll auf Angriff, Stürmer Luca Waldschmidt kam ins Spiel (63.). Aber die Aktionen des Favoriten wurden nicht druckvoller, es fehlte auch an Überraschungsmomenten. Stattdessen musste HSV-Keeper Christian Mathenia gegen Savran (66.) einen dritten Gegentreffer verhindern. Den erzielte dafür ausgerechnet Arslan, der ehemalige U21-Kapitän des HSV. Das 1:3 durch Woods kam zu spät für die insgesamt enttäuschenden Hamburger.