Beim Sieg in Bielefeld VfL Wolfsburg feiert verstorbenen Malanda

Eiskalt stoppte der VfL Wolfsburg mit einem 4:0 im Pokal-Halbfinale Favoritenschreck Arminia Bielefeld. Beim Torjubel wurden die Wölfe aber ganz sentimental. Ivan Perisic feierte seinen Treffer zum 3:0, indem er ein T-Shirt unter seinem Trikot mit dem Foto des im Januar bei einem Autounfall tödlich verunglückten Teamkollegen Junior Malanda zeigte.
"Junior ist nicht vergessen. Wir mussten ohne ihn weitermachen, aber er ist immer bei uns", sagte Manger Klaus Allofs nach der Partie bei Sky.
Allofs: "Das wird ein tolles Spiel"
Eine rührende Geste der Wolfsburger, die nach 1995 (damals 0:3 gegen Borussia Mönchengladbach) zum zweiten Mal im Finale stehen. "Das ist ein großer Moment für die Mannschaft, den VfL und die Stadt Wolfsburg. Es ist sensationell, dass wir das geschafft haben", erklärte Allofs. "Ich freue mich jetzt schon drauf, dass wir in Berlin 25.000 oder 30.000 Fans haben werden. Das wird ein tolles Spiel gegen Dortmund."
Trainer Dieter Hecking ergänzte: "Wir waren total fokussiert. Die Mannschaft war heute da, wo wir sie hinhaben wollten. Der Finalgegner war uns egal, es wird sicherlich ein emotionales Finale mit dem Abschied von Jürgen Klopp werden. Aber wir werden alles tun, um den Pokal nach Hause zu holen."
Trainer Meier: Haben wir ordentlich gemacht
Die Bielefelder, die auch bei ihrer dritten Halbfinal-Teilnahme nach 2005 und 2006 scheiterten, brauchten sich nicht zu grämen. Sie verabschiedeten sich trotz der deutlichen Niederlage erhobenen Hauptes aus dem Wettbewerb. Sie spielten ähnlich beherzt wie bei den Siegen gegen die Bundesligisten Hertha BSC, Werder Bremen und Borussia Mönchengladbach. Diesmal erwischten sie aber einfach einen besseren Gegner, der eine weitere Sensation nie ernsthaft möglich erscheinen ließ und am Ende den höchsten Halbfinal-Auswärtssieg einer Mannschaft seit 1970 feierte.
"Im Rahmen dessen, was wir umsetzen können, haben wir es ordentlich gemacht. Wenn man früh in Rückstand gerät, spielt das dem Gegner natürlich in die Karten", sagte Bielefelds Coach Norbert Meier.
Verteidiger Dick: "Unsere Fans sind bundesligareif"
Die Fans verziehen ihren Pokalhelden das klare Ergebnis und feierten die Arminia sogar mit jedem Gegentor mehr. "Heute war nicht unser Tag, aber unsere Fans sind bundesligareif. Ich habe Gänsehaut", zitiert "Bild.de" Arminia-Verteidiger Florian Dick, der sich wie alle Bielefelder an diesem Abend wenig enttäuscht zeigte.
Warum auch? Der Drittliga-Spitzenreiter wird seine überragende Saison wohl bald mit dem Aufstieg in die 2. Liga krönen und darf sich mit rund 5,4 Millionen Euro Zusatzeinnahmen aus dem Pokal trösten.