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DFB-Pokalfinale 2014: Endspiel war in Berlin einst ungeliebt


30. Pokalfinale im Berliner Olympiastadion
Einst ungeliebt, inzwischen das "Deutsche Wembley"

t-online, SeS

13.05.2014Lesedauer: 2 Min.
Ein paar freie Plätze: das Berliner Olympiastadion während des Finales zwischen Uerdingen und den Bayern im Jahr 1985.Vergrößern des BildesEin paar freie Plätze: das Berliner Olympiastadion während des Finales zwischen Uerdingen und den Bayern im Jahr 1985. (Quelle: Günter Schneider/imago-images-bilder)

500.000 Karten hätte der Deutsche Fußball-Bund nach eigenen Angaben für das diesjährige Pokalfinale zwischen Borussia Dortmund und Bayern München unter das Fan-Volk bringen können. Damit wäre das Berliner Olympiastadion gut sieben Mal ausverkauft. Vor 30 Jahren war alles noch viele Nummern kleiner. Bei der ersten Auflage nach der dauerhaften Vergabe des Endspiels nach West-Berlin lief der Vorverkauf schleppend. Die Spieler des Finalisten Bayer Uerdingen waren im Vorfeld mit dem Rasen unzufrieden und rechneten mit einem halbleeren Stadion. Letztlich kamen doch 70.000 Zuschauer, aber es war das einzige Finale, das nicht ausverkauft war.

Es war eine andere Fußball-Zeit. Viele Bundesligisten hatten um die 20.000 Zuschauer im Schnitt und spielten meist in zugigen Betonschüsseln. Vor 1985 hatte das Pokalfinale keinen festen Austragungsort. Köln, Frankfurt, Düsseldorf, Hannover - jeder durfte mal. Bis eben Berlin den dauerhaften Zuschlag bekam.

Verärgerung in Berlin

Eine Entscheidung, die in der damaligen Frontstadt zunächst keine Begeisterung auslöste. Womit der wichtigste Grund für den schleppenden Vorverkauf ins Spiel kommt. Die Berliner waren schlicht sauer, weil sie bei der Vergabe der Spielorte für die EM 1988 in Deutschland vom DFB übergangen worden waren. Aus Rücksicht auf die osteuropäischen UEFA-Mitgliedsstaaten. Um dem zu erwartenden Zorn der Zuschauer zu entgehen, verzichtete DFB-Präsident Hermann Neuberger auf den Besuch des Endspiels, das Uerdingen völlig überraschend mit 2:1 gegen den FC Bayern gewann.

Berlin fühle sich "ausgetrickst", zitierte "Der Spiegel" den damaligen Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen. Sogar die Bundesregierung schaltete sich ein, was bei Neuberger zu Verdruss führte. Schließlich blieb es dabei: West-Berlin bekam keine EM-Spiele, hatte aber auf Dauer das Pokalfinale.

Ein bleibender Faktor

Anfangs ungeliebt bei den Berlinern, ist das Finale längst zum "Deutschen Wembley" geworden. Zu einer Veranstaltung von weltweitem Interesse. "Die EM war ein einmaliges Ereignis. Der Pokal ist ein bleibender Faktor. Die Stimmung, die wir heute haben, die Begeisterung und der Ruf: Wir fahren nach Berlin – davon konnten wir 1985 nur träumen. Heute ist es Wirklichkeit", sagte Uwe Hammer, der frühere Präsident des Berliner Fußball-Verbandes einmal im "Tagesspiegel"

Seit 30 Jahren fahren sie nun alle nach Berlin. Am häufigsten die Fans des FC Bayern, sie nehmen die 584 Kilometer zum diesjährigen Finale schon zum 13. Mal in Angriff. Neun Mal waren die Bremer Anhänger da. Die Dortmunder reisen zum vierten Mal an. Den kürzesten Anreiseweg aller Finalteilnehmer hatte - lässt man die Lokalmatadoren Hertha BSC Amateure und 1. FC Union weg - Energie Cottbus im Jahr 1997, nur 136 Kilometer.

KSC mit der längsten Anreise

Den längsten Weg musste ein Jahr zuvor der Karlsruher SC bewältigen, satte 667 Kilometer. Und damit 15 mehr als Gegner 1. FC Kaiserslautern.

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