Champions League Wolfsburg ist gegen Lille chancenlos und fliegt aus dem Europacup
Der VfL Wolfsburg ist aus dem Europapokal geflogen. Gegen Lille verloren die Niedersachsen im letzten Champions-League-Gruppenspiel deutlich – und spielten phasenweise erschreckend schwach.
Zu zahm, zu zögerlich, einfach überfordert: Der VfL Wolfsburg hat sich mit einer enttäuschenden Heimniederlage vorzeitig von der europäischen Fußballbühne verabschiedet. Die Niedersachsen verloren nach einer schwachen Gesamtleistung gegen den OSC Lille mit 1:3 (0:1) und überwintern weder in der Champions League noch in der Europa League.
Der französische Meister stellte die Weichen schon früh auf Sieg. Bereits in der elften Minute brachte Burak Yilmaz sein Team in Führung. Während der gesamten Partie konnte sich das Team von Trainer Florian Kohfeldt vom frühen Rückstand nicht wirklich erholen und wurde schon nach 45 Minuten vom Publikum in der Volkswagen-Arena mit Pfiffen verabschiedet. Jonathan David (72.) und Angel Gomes (78.) sorgten schließlich für die Entscheidung. Der Treffer von Renato Steffen kurz vor dem Ende (89.) zum 1:3 bedeutete für den VfL nur noch Ergebniskosmetik.
Nur 6.544 Zuschauer in Wolfsburg
Bei seiner Mannschaftsaufstellung wartete Kohfeldt mit einer Überraschung auf. Der VfL-Coach ließ Nationalspieler Ridle Baku zunächst auf der Bank, dafür stand der Schweizer Kevin Mbabu in der Startformation. Zwar übernahmen die Platzherren vor 6.544 Zuschauern zunächst das Kommando, doch ohne den gelbgesperrten Lukas Nmecha war von Gefährlichkeit nichts zu sehen.
Ganz anders Lille: Gleich der erste zielstrebige Konter brachte dem Team von Coach Jocelyn Gourvennec die Führung ein. Yilmaz drückte nach Hereingabe von Jonathan Ikone den Ball über die Linie, begünstigt durch einen Stellungsfehler von Aster Vranckx.
Kohfeldt unzufrieden
Wolfsburg antwortete mit einem strammen Distanzschuss von Luca Waldschmidt (12.), fand aber in der Folgezeit keine Lücken mehr in der OSC-Deckung. Die Franzosen wirkten weiterhin gedankenschneller und kontrollierten nach einer knappen halben Stunde mehr und mehr das Geschehen. Sichtlich unzufrieden wühlte Kohfeldt immer wieder in seinen Hosentaschen.
Bemüht, aber zu statisch waren in dieser Phase die Aktionen seiner Schützlinge. Und auch zu umständlich, der Tabellen-Elfte der Ligue 1 konnte sich immer wieder rechtzeitig formieren.
Casteels im VfL-Tor gefordert
Erwartungsgemäß reagierte Kohfeldt auf den schwachen ersten Durchgang seiner Mannschaft, der 39-Jährige ersetzte Yannick Gerhardt nach Wiederbeginn durch den offensiver ausgerichteten Dodi Lukebakio.
Doch gefährlicher blieben die Franzosen. Ikone schloss in der 53. Minute ein sehenswertes Solo mit einem Schuss ab, dessen Abwehr Koen Casteels voll forderte. Der Wolfsburger Kapitän war nach einer COVID-19-Erkrankung wieder zwischen die Pfosten zurückgekehrt.
Und musste weiterhin sehr wachsam sein, denn der OSC war nun dem zweiten Tor näher als die Wölfe dem Ausgleich. In der 62. Minute hatte der Belgier Glück, dass ein missratener Ausflug aus dem Strafraum folgenlos blieb. Wenig später war auch Casteels geschlagen.
- Nachrichtenagentur SID