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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Droht PSG nun der Zusammenfall? Wieder gescheitert
Paris St. Germain hat mit Neymar, Messi und Mbappé drei Weltstars. Dennoch scheiterte der Klub erneut in der Königsklasse. Ein Zerfallen des Teams scheint wahrscheinlich.
Paris Saint-Germain hat sich eines zum Ziel gesetzt: Der Klub will um jeden Preis die Champions League gewinnen. Seit der Übernahme durch die katarische Investorengruppe "Qatar Sports Investments" 2011 peilt PSG diesen Titel an. Der Verein des katarischen Klub-Bosses Nasser Al-Khelaifi stellte dafür extra eine Truppe aus Weltstars zusammen. Doch: Nach den Niederlagen gegen die Bayern im Hin- und Rückspiel (0:1 und 0:2) ist das Aus des französischen Klubs in der Königsklasse besiegelt.
Wieder einmal scheiterte das Team. Dieses Mal musste sich die Mannschaft um Kapitän Marquinhos im Achtelfinale geschlagen geben. Daran konnten auch die Stars um Argentinien-Weltmeister Lionel Messi, den französischen Nationalspieler Kylian Mbappé und den Brasilianer Neymar nichts ändern. Frust dürfte es neben den PSG-Verantwortlichen auch bei den Spielern geben. Paris Saint-Germain droht nun der Zusammenfall des Teams.
Erste Anzeichen dafür gab es bereits nach der Niederlage gegen die Bayern. Denn: Mbappé beantwortete zwar die Fragen der Reporter. In Bezug auf seine Zukunft blieb der hochgelobte Stürmer jedoch schwammig. "Wir werden uns hinterfragen und dann in den Alltag zurückkehren. Für mich zählt in dieser Saison nur noch die Meisterschaft. Dann werden wir sehen." Ein Bekenntnis zu PSG blieb aus. Zwar hat der laut Karl-Heinz Rummenigge "beste Spieler" noch einen Vertrag bis 2025 in der französischen Hauptstadt, doch heißen muss das nichts.
Messis Vertragsverhandlungen stocken
Der ehrgeizige 24-Jährige hat bereits bei der Weltmeisterschaft in Katar gezeigt, dass er noch große Ziele vor sich hat. Und die Nervenstärke besitzt, seine Ziele auch umzusetzen. Allein im Endspiel lieferte er seinem Team drei Tore zu. Mbappé ist bereits Weltmeister (2018), hat fünfmal die französische Meisterschaft gewonnen und die Uefa Nations League. Doch: Der Henkelpott fehlt ihm noch. Und ein Spieler wie Mbappé könnte dieses Ziel nun mit einem anderen Verein verfolgen wollen.
Auch die Zukunft von Lionel Messi in Paris ist ungewiss. Bereits vor dem Ausscheiden in der Champions League stockten Verhandlungen um eine Vertragsverlängerung. Das Arbeitspapier von Messi läuft in diesem Sommer aus. Barça-Präsident Joan Laporta hat sich bereits mit Messis Vater und zugleich Berater getroffen. Er verriet keine Inhalte des Gesprächs. Doch auch eine Rückkehr zu seinem langjährigen Ex-Klub wäre möglich, wenn auch aufgrund der Finanzsituation des spanischen Klubs nicht in diesem Sommer.
Der dritte Superstar im Bunde zwischen Messi und Mbappé ist Neymar. Er fehlt seinem Team vorerst mehrere Monate lang aufgrund einer Operation des Knöchels. Wann er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann, ist bisher nicht sicher. Aber auch Neymar, der seit 2017 bereits in Paris unter Vertrag steht, dürfte nicht mehr so glücklich sein wie zu seinen Anfangszeiten. Aufgrund seiner Verletzungen über die Saison liefen ihm Messi und Mbappé den Rang ab. Sein Arbeitspapier ist noch bis 2025 gültig.
Sergio Ramos kurz vor der Fußball-Rente
Mit dem 36-jährigen Sergio Ramos ist eine weitere Führungspersönlichkeit des Teams ebenfalls bereits in die Jahre gekommen: Er könnte das Team bald in Richtung eines wohlbetuchten kleineren Klubs oder gar in die Fußballer-Rente verlassen. Es wären schwere Schläge für die Pariser. Denn: Das gerne als Starensemble bezeichnete Team ist zwar in der Spitze stark besetzt, in der Breite jedoch anderen europäischen Topklubs unterlegen. Gegen Bayern wurde das deutlich: Während Bayern-Trainer Julian Nagelsmann mit Leroy Sané, Serge Gnabry, Sadio Mané und João Cancelo hochkarätige Einwechslungen tätigen konnte, musste Paris mit Hugo Ekitike (20) und Warren Zaire-Emery (17) auf unerfahrene Jungstars setzen.
Sollten nun also die Topstars reihenweise den Abgang machen, stünde Paris auf einmal ziemlich blank da. Die Katarer müssten wieder das Scheckbuch zücken, um Verstärkung zu holen. Angesichts des mangelnden Erfolges in der Champions League dürfte das sehr teuer werden – denn die sportlichen Argumente, um Topstars in die französische Hauptstadt zu locken, fehlen. Dem Klub droht also ein massiver Qualitätsverlust. Ein Champions-League-Titel würde so wohl nur in noch weitere Ferne rücken.
- Eigene Recherche